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Vergangene Schatten

Titel: Vergangene Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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Kontakt zu treten, aber bis jetzt habe ich kein Glück gehabt.«
    Kenan schnaubte verächtlich. »Qie Exmänner sind zwei richtige Loser, und ihre Schwester hat Marsha nie gesehen. Sie sind nicht zusammen aufgewachsen. Ihre Mutter war drogensüchtig, und sie haben die meiste Zeit in irgendwelchen Heimen verbracht. In verschiedenen Heimen. Marsha hat gesagt, dass es in einigen ziemlich hart war.«
    Matt dachte daran, was mit einem Kind passierte, das aus irgendwelchen Gründen keine Eltern mehr hatte. Carly war als kleines Mädchen von ihrer Großmutter gerettet worden, bevor sie größeren Schaden erlitten hatte - dennoch hatte das Erlebnis Spuren hinterlassen; immerhin hatte sie heute noch Albträume davon ...
    Plötzlich war es Matt, als würde in seinem Kopf eine Glühbirne angeknipst. Er sah Kenan mit wachsender Aufregung an. »Hat Marsha Ihnen irgendetwas über das County Home for Innocents erzählt? Wissen Sie, ob sie dort einmal war?«
    »Ja«, antwortete Kenan. »Sie hat mir mal von einem Esel erzählt, den sie dort hatten. Ich habe Ihnen ja schon gesagt, dass sie Tiere mochte. Sonst hat sie nicht viel davon erzählt - nur dass es dort ziemlich wild zuging.«
    Da war der Zusammenhang, nach dem er gesucht hatte. Er hatte gewusst, dass es irgendetwas Gemeinsames geben musste. Marsha und Carly waren beide als Kinder in dem Heim gewesen. Marsha war wohl tot, und jemand wollte, dass auch Carly starb. Außerdem hatte Carly nach so vielen Jahren immer noch Albträume von dem Heim, obwohl sie nur so kurze Zeit dort war. Wenn er in seiner Zeit als Gesetzeshüter eines gelernt hatte, dann dass es bei den Ermittlungen zu einem Verbrechen keine Zufälle gab.
    Er hätte ein Jahresgehalt darauf gewettet, dass der Täter irgendetwas mit diesem Heim zu tun hatte.
    Matt erfuhr von Kenan weiterhin, dass Marsha seines Wissens keinen Kontakt mehr mit irgendjemandem aus dem Heim gehabt hätte. Sie hatte lediglich die üblichen Bitten um eine Spende mit der Post erhalten, wie sie aber an praktisch jeden Haushalt gingen. Außerdem hatte er von Kenan die Erlaubnis erhalten, Marshas Computer zu überprüfen, nachdem Kenan ihm mitgeteilt hatte, dass Marsha in den letzten paar Tagen vor ihrem Verschwinden mehr Zeit als sonst am Computer verbracht hatte. Vielleicht hatte sie per E-Mail Kontakt mit jemandem gehabt oder irgendeine Website besucht, die einen Anhaltspunkt lieferte.
    »Wir sollen diesen Computer überprüfen?«, fragte Antonio skeptisch, der das riesige veraltete Gerät in seinen Armen trug, während sie die Treppe hinuntergingen. Nach der klimatisierten Wohnung fühlte man sich schon im Stiegenhaus wie in einem Backofen. Es roch leicht modrig, so als würde sich irgendwo an den Wänden Schimmel ausbreiten. Die Metallstufen waren aufgrund der anhaltend hohen Luftfeuchtigkeit ziemlich glatt. Matt hatte die Hoffnung aufgegeben, dass die Hitzewelle bald einmal zu Ende gehen könnte.
    »Ja, das werden wir«, sagte Matt, der seinerseits Annie und die Aktentasche trug. Die Hitze mochte ihnen noch länger erhalten bleiben - dafür hatte Matt nun immer mehr das Gefühl, diesen Fall lösen zu können. Ein kleines Hindernis stellte im Moment die Tatsache dar, dass weder der Sheriff noch seine Stellvertreter allzu viel Ahnung von Computern hatten. »Wenn es hart auf hart kommt, dann werde ich auf diesen Andy zurückgreifen müssen, mit dem Lissa geht - der ist nämlich ein Computerfreak. Antonio, der Zusammenhang zwischen Marsha Hughes und Carly ist dieses Heim. Sie waren beide als Kinder dort. Der Täter muss irgendetwas mit dem Heim zu tun haben. Das ist der einzige Zusammenhang zwischen den beiden, den ich erkennen kann.«
    »Mir ist schon aufgefallen, dass du hellhörig geworden bist, als Kenan von dem Heim erzählt hat - aber mir war nicht klar, warum. Carly war also auch in dem Heim? Das habe ich nicht gewusst. Ich dachte, sie wäre recht behütet bei ihrer Großmutter aufgewachsen.«
    »Das war später. Als kleines Mädchen hatte sie es nicht leicht.«
    Als sie die Treppe hinter sich hatten, kam gerade eine blonde junge Frau in einem roten Top und extrem knappen Shorts zur Tür herein. Sie kam direkt auf die beiden Männer zu und wäre beinahe stehen geblieben, als sie Matt und Antonio in ihren Uniformen sah. Sie fasste sich schnell wieder und ging mit einem nervösen leisen Hallo an ihnen vorbei. Matt war überzeugt, dass er hier einen leichten Fang hätte machen können.
    »Ich frage mich nur, wo sie das Zeug versteckt hat«,

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