Vergangene Schatten
Fuß auf den anderen trat. »Ich dachte, du wolltest nach Hause gehen.«
»Wir essen zuerst noch ein Sandwich«, warf Erin ein und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: »Wie war das Roastbeef?«
»Exzellent«, sagte Matt, griff nach Carlys Hand und zog sie mit sich aus der Küche hinaus. Zu Carlys großer Erleichterung lief ihnen auf dem Weg zur Treppe niemand mehr über den Weg. Sandra und Antonio waren offensichtlich schon weg, und Dani und Lissa waren nirgends zu sehen.
»Schnell«, drängte sie ihn und zog ihn mit sich. Wenn sich schon die Chance bot, niemandem mehr zu begegnen, dann wollte sie sie beim Schopf packen.
»Mike ist doch nicht irgendwie lästig, oder?«, wollte er wissen, als sie die Treppe hinter sich hatten. Matt machte sich offensichtlich ganz andere Sorgen als sie.
»Du meinst, wegen Erin?« Es war ihm also doch noch aufgefallen. Nun, es war auch kaum zu übersehen gewesen, dass sich die beiden zu einem trauten Stelldichein in die Küche zurückgezogen hatten.
»Erin?«, fragte er sichtlich überrascht. »Nein, ich habe mehr an dich gedacht.«
Carly blieb abrupt stehen und drehte sich zu ihm um. Sie sah sofort, dass er tatsächlich keine Ahnung hatte. Typisch Mann, dachte sie.
»Du bist vielleicht begriffsstutzig«, sagte sie kopfschüttelnd.
Matt schob sie in sein Zimmer und schloss die Tür. Er nahm sie zuerst einmal in die Arme und küsste sie, ehe er schließlich den Kopf hob und fragte: »Würdest du mir das bitte näher erklären?«
»Später«, sagte sie und drückte ihre Lippen auf die seinen. Annie unterbrach sie, indem sie an der Tür zu kratzen begann. Matt stieß einen Fluch aus und streckte die Hand aus, um die Tür zu öffnen, worauf der kleine Hund hereingetrottet kam. Hinter ihm schlüpfte Hugo herein, der sogleich auf das Bett sprang, um es in Besitz zu nehmen.
»Dass man dich immer nur mit deinem ganzen Zoo haben kann«, sagte er ein wenig frustriert.
»Wer mich liebt, muss auch ...«, begann sie und sah ihn grinsend an.
»Ja, ich weiß schon. Die kleine Pelzkugel da auf deinem Bett hat Glück, dass ich dich liebe.«
Er wollte sie erneut küssen, doch Carly verspürte ein dringendes Bedürfnis und löste sich aus seinen Armen.
»Ich bin gleich wieder da«, versprach sie.
Sie ging ins Badezimmer und schloss die Tür. Sie benützte die Gelegenheit, um sich auch gleich die Zähne zu putzen und rasch ihr Haar zu bürsten. Als sie einigermaßen zufrieden mit dem war, was sie im Spiegel sah, klopfte ihr Herz bereits wie wild. Erstaunlich, wie erregt man sein konnte, wenn man bloß an Sex dachte.
Voller Vorfreude kehrte sie ins Zimmer zurück und blieb wie angewurzelt stehen. Matt lag mitten auf dem großen Bett, voll angezogen bis auf die Schuhe, während es sich Hugo neben seinem Kopf bequem gemacht hatte. Seine Augen waren geschlossen, und er wirkte völlig schlaff. Als Carly näher herantrat und ihn ungläubig anstarrte, drang ein Schnarchen zwischen seinen wunderbar geschwungenen Lippen hervor.
Was hatte sie nur wieder für ein Glück! Sie war absolut aufgedreht, und er schlief wie ein Murmeltier.
Sandras Gästebett stand in der Ecke, doch Carly dachte nicht daran, sich darauf niederzulassen. Wenn sie schon keinen Sex haben konnte, dann wollte sie wenigstens an Matts Seite schlafen. Es war nicht das, was sie sich vorgestellt hatte, aber es war immerhin etwas. Ja, es war mehr als ein schwacher Trost.
Matt sah süß und jungenhaft aus, wie er so tief und fest schlief; natürlich sah er gleichzeitig umwerfend und sexy aus. Sie grinste, als ihr bewusst wurde, wie wenig ihm der erste Teil ihrer Beschreibung gefallen würde. Sie zog ihren Pyjama an und schlüpfte neben ihm unter die Decke. Matt ließ sie liegen, wie er war, weil sie wusste, dass sie ihn nicht von der Stelle hätte bewegen können, auch wenn sie sich noch so sehr angestrengt hätte.
Dann schaltete sie die Nachttischlampe aus, schmiegte sich an ihn und küsste ihn auf die stoppelbärtige Wange. An seiner anderen Seite schnurrte Hugo zufrieden vor sich hin.
»Morgen früh entkommst du mir nicht mehr, mein Lieber«, flüsterte sie Matt ins Ohr.
Und so war es auch.
Danach duschte Matt und kleidete sich an, ehe er nach unten ging, während Carly sich noch anzog. Er versicherte ihr, dass er Annie hinauslassen wolle, doch Carly wusste, dass er eventuelle spitze Bemerkungen auf sich nehmen wollte, um sie zu schützen. Es war noch früh, doch es war nicht anzunehmen, dass noch niemand auf war. Es wartete
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