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Vergangene Schatten

Titel: Vergangene Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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ihr einen Blick zu, der nichts anderes hieß als: Untersteh dich, noch ein Wort zu sagen - doch Sandra schien die Botschaft nicht mitbekommen zu haben, denn sie fügte bereitwillig hinzu: »Wir nennen sie The Inn at Beadle Mansion.«
    »Ihr beide?« Matt sah Carly überrascht an. »Was ist mit deinem reichen Mann, dem Anwalt? Hast du ihn in Chicago gelassen?«
    Er hatte also gewusst, wo sie gelebt hatte, dass sie verheiratet war, und auch, was John von Beruf war. Zu ihrer Bestürzung verspürte Carly ein leichtes Flattern im Bauch. Das hatte bestimmt nichts zu bedeuten - schließlich war sie längst über Matt hinweg. Er war einfach nicht mehr wichtig für sie, dieser niederträchtige, gemeine Schuft.
    »Ich bin geschieden«, sagte sie nur.
    »Ach, wirklich?«
    »Ja«, sagte Carly in einem Ton, der ausdrücken sollte: Na und, was geht's dich an?
    Matt verschränkte die Arme vor der Brust und musterte sie aufmerksam. »Weißt du, Curls, du bist irgendwie hochnäsig, im Gegensatz zu früher. Vielleicht solltest du dir das wieder abgewöhnen. Es steht dir nicht besonders gut.«
    »Kümmere dich um deine eigenen Angelegenheiten«, entgegnete Carly. »Und jetzt verschwinde bitte. Wir brauchen deine Hilfe nicht. Wenn du es toll findest, neuerdings den großen Sheriff zu spielen, dann mach das gefälligst woanders. Mir imponiert das überhaupt nicht.«
    Sie ging an ihm vorbei auf das Haus zu und rief nach ihrem Kater.
    »Alles klar, Baby«, sagte Matt, drehte sich jäh um und eilte mit ausladenden Schritten davon.
    »Verdammt«, stieß Sandra hervor, und aus dem Augenwinkel sah Carly, wie ihre Freundiij zwischen ihr und Matt hin und her blickte, während sich der Abstand zwischen ihnen rasch vergrößerte. Nach einigen Augenblicken der Unentschlossenheit eilte sie schließlich hinter Carly her. Einen Moment lang war sich Carly nicht sicher gewesen, wem ihre Mitstreiterin folgen würde.
    Die Wahrheit war, dass Carly das Haus nur sehr ungern allein betreten hätte.
    »Warum hast du das getan?«, jammerte Sandra, als sie Carly eingeholt hatte.
    »Weil er ein Mistkerl ist. Ein Arschloch. Hugo! Hierher, Kätzchen!«
    Es war ein Ausdruck ihres aufgewühlten inneren Zustands, dass sie nach ihrem Kater rief. Hugo hatte noch nie auf ihre Zurufe reagiert. Auch das sah er als unter seiner Würde an.
    »Aber er ist der Sheriff. Er hat eine Pistole. Und das Haus deiner Großmutter macht mir echt Angst. Es hätte dich doch nicht umgebracht, wenn du ihn gebeten hättest, dass er sich im Haus umsieht, oder?«
    »Doch«, erwiderte Carly trocken. »Hugo!«
    »Und was tun wir, wenn wir dem Herumtreiber über den Weg laufen?«
    Carly knirschte mit den Zähnen. »Ich hab's dir doch schon gesagt: Wir haben hier in Benton keine Herumtreiber. Zumindest keine richtigen. Das hier ist eine kleine Stadt und nicht Chicago.«
    Sandra schnaubte verächtlich. »Denkst du vielleicht, so was gibt es nur in Chicago?«
    »Wenn du Angst hast, warum bist du dann überhaupt mitgekommen? Du hättest ja mit ihm zur Straße gehen und im Wagen übernachten können. Oder noch besser, warum bist du nicht gleich mit ihm gegangen? Er hätte dich bestimmt überall hingebracht - und sei es nur, um mich zu ärgern.«
    »Ich habe wirklich überlegt, ob ich's nicht tun soll«, gestand Sandra ohne irgendein Anzeichen von schlechtem Gewissen darüber, dass sie doch tatsächlich mit dem Gedanken an einen so schmählichen Verrat gespielt hatte. »Aber es gibt da ein Problem.«
    »Und das wäre?«
    »Ich muss pinkeln.«
    Carly verdrehte die Augen. Im Laufe ihrer gemeinsamen Fahrt hatte sie einiges über Sandra erfahren, das sie nicht gewusst hatte und auch nicht hätte wissen wollen. Zum Beispiel, dass sie andauernd pinkeln musste. Als Besitzerin des Restaurants, in dem Sandra als Köchin gearbeitet hatte, war es Carly natürlich nicht in den Sinn gekommen, darüber zu wachen, wie oft ihre Meisterköchin auf die Toilette ging. Sandra musste ungefähr alle fünfzehn Minuten austreten; falls sie auf dem Weg hierher an irgendeiner Raststätte zwischen Chicago und Benton nicht angehalten haben sollten, dann sicher nur deshalb, weil Sandra sie übersehen hatte.
    »O mein Gott. Deine Blase ist wahrscheinlich nicht größer als eine Walnuss. Hugo!«
    »Weißt du was? Du klingst immer mehr so wie mein Exmann.«
    Na, wunderbar. Jetzt war Sandra auch noch überempfindlich. Carly blickte zum Himmel hinauf. »Es tut mir Leid, okay? Ich sperre gleich die Haustür auf, dann gehört das stille

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