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Vergangene Schatten

Titel: Vergangene Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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dass er sie gleich töten würde. Sie überlegte, ob sie sich wehren sollte, doch sie fühlte sich so kraftlos und schwindlig, dass sie nichts anderes wollte als die Augen zu schließen und zu schlafen. Außerdem, was hätte es ihr schon genützt? Es gab ohnehin kein Entkommen mehr.
    Sie war ihm hilflos ausgeliefert - und er würde bestimmt keine Gnade kennen. Nicht mit ihr.
    Sie würde sterben.
    Und er freute sich schon darauf, wie sie ihm an seinem selbstgefälligen Lächeln ansah.
    Ihr schlimmster Albtraum wurde wahr: Der Donkeyman hatte sie in seiner Gewalt. Carly erschauderte vor Angst. Der kalte Schweiß lief ihr in Bächen über den ganzen Körper.
    Bitte, Gott, bitte, Gott, ich will nicht sterben.
    »Ich habe mir das alles gut überlegt«, sagte er, als er zu einem großen weißen Metallkasten trat. Der Kasten war ungefähr so groß wie zwei Waschmaschinen nebeneinander. Er hob den Deckel, und sie erkannte, dass es sich um eine Gefriertruhe handelte.
    Panik stieg in ihr hoch und lief ihr eiskalt den Rücken hinunter.
    »Wir haben mehrere Möglichkeiten«, sagte er, als er vor ihr stand, die Hände in die Hüften gestemmt, und nachdenklich auf sie herabsah. Carly wusste, dass er mit ihr spielte, dass er längst wusste, was er mit ihr tun würde und auf welche Weise er sie töten würde - und genauso sicher war, dass es in den nächsten Minuten passieren würde.
    Er beugte sich über sie, und sie sah, dass er ein Messer in der Hand hielt.
    Ihre Augen weiteten sich; erneut stieg Panik mit aller Macht in ihr hoch. Gott, sie hatte dieses Messer schon auf der Haut gespürt. Sie zuckte zusammen, als er mit dem Messer vor ihrem Gesicht hin und her wedelte. Sie erinnerte sich noch genau an den jähen Schmerz, als die Klinge sich durch ihre nackte Haut schnitt.
    »Ich könnte dir natürlich die Kehle durchschneiden.« Er setzte die Messerspitze ganz sacht unter ihrem Ohr an und fuhr damit quer über ihren Hals. Carly rührte sich nicht und schloss die Augen. Ihr Herz pochte mit aller Gewalt in ihrer Brust. Sie hielt den Atem an. Jeden Moment würde sie spüren, wie sich die Klinge ganz tief ...
    »Aber das wäre eine zu große Schweinerei«, sagte er gut gelaunt. »Ich müsste hinterher sauber machen. Und ich muss sagen, die zweite Möglichkeit gefällt mir sowieso besser.«
    Er bückte sich hinunter und packte sie mit beiden Armen. Carly wand sich verzweifelt, doch er hob sie hoch und sah lächelnd auf sie hinunter.
    Dann trug er sie zur Gefriertruhe hinüber und legte sie hinein. Ganz unten lagen mehrere Säcke mit tiefgefrorenen Lebensmitteln. Sie fühlten sich kalt und hart unter ihrem Rücken an. Die Wände der Truhe waren von einer dicken Eisschicht bedeckt.
    Sie spürte den Kälteschauer auf 3er Haut.
    Dann richtete er sich auf. Carly stockte der Atem, als ihr klar wurde, was er vorhatte.
    »Bei deiner Größe müsstest du genug Luft hier drin haben, um ungefähr eine Dreiviertelstunde zu überleben. Und ich habe die Temperatur auf null Grad eingestellt. Die Frage ist also, wirst du ersticken oder vorher erfrieren? Das ist eine wirklich interessante Frage, findest du nicht auch?«
    Carly stieß ein verzweifeltes Wimmern hervor, und er sah sie mit einem breiten Grinsen an. Dann schloss er den Deckel.
    Sie war ganz allein in der eisigen Dunkelheit und hatte kaum noch Luft zum Atmen.

41
    »Ist es hier?«, fragte Matt und drehte sich mit drohendem Blick zu dem Mann auf dem Rücksitz um. »Ich habe gefragt, ob es hier ist!«
    »Ja, ja, um Himmels willen, Matt.« Bart Lindsey war sichtlich nervös, und er hatte auch allen Grund dazu. Matt hatte ihn zuvor am Kragen gepackt und in den Streifenwagen gezerrt, sobald der Tierarzt zugegeben hatte, dass sein Bruder - obwohl er seit zwanzig Jahren gut hundert Meilen entfernt in Macon lebte - immer noch eine Jagdhütte hier in der Gegend besaß, die sich ungefähr fünfzehn Meilen westlich von Benton mitten in den Kiefernwäldern befand. Jeanini8 - Marshas Freundin Jeanine LeMaster - hatte Matt sofort sagen können, wer Ding-Dong der Donkeyman war: Hiram Lindsey, der vor zweiundzwanzig Jahren die Tierarztpraxis geführt hatte, die heute seinem Bruder gehörte, und der einst zum County Home for Innocents gekommen war, um einen kranken Esel zu behandeln.
    Hiram Lindsey hatte Carly in seiner Gewalt. Sie war nun schon seit über einer Stunde verschwunden. Matt befürchtete in seinem tiefsten Inneren, dass sie schon tot war.
    Kaum war Antonio, der den Wagen lenkte, von der Straße

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