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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Kontoeröffnung, von ihm eigenhändig ausgefüllt.«
    Miller blätterte die Papiere durch, gab sie weiter an Roth.
    »Mr Lorentzen, ich danke Ihnen«, sagte Miller. »Sie haben ganz bemerkenswerte Arbeit geleistet. Das Police Department steht in Ihrer Schuld.«
    Lorentzen war äußerst zufrieden mit sich.
    Bald darauf wünschte er Roth und Miller erfolgreiche Ermittlungen und schaute ihnen durch ein Fenster der Eingangshalle nach, bis sie um die Ecke verschwunden waren. Er blieb noch einen Moment dort stehen, bevor er sich umdrehte und den Weg zurückging, den er gekommen war.
     
    Fünfundzwanzig Minuten später, nach einer Fahrt durch starken Vorabendverkehr, standen Al Roth und Robert Miller auf dem Gehsteig vor einem baufälligen Wohnblock in der Corcoran Street. Gute zehn Minuten lang waren sie beide Straßenseiten abgegangen, Roth hatte sich zweimal der Richtigkeit der Hausnummer vergewissert. Jetzt mussten sie sich damit abfinden, dass die Adresse, die McCullough bei der Washington American Trust Bank hinterlegt und anhand einer AT&T-Rechnung belegt hatte, ein baufälliges,
wahrscheinlich seit Jahren nicht mehr bewohntes Mietshaus war.
    Miller blieb eine Weile stehen, die Hände in den Hosentaschen, seine Miene ein Konglomerat aus Ungläubigkeit und Frustration. Alles, was mit diesem Fall in Zusammenhang stand, schien mit einer durch nichts zu beirrenden Unvermeidlichkeit abzulaufen - Namen, die nicht zu Sozialversicherungsnummern passten, Pensionen, die an verschwundene Polizisten mit Phantomadressen nicht ausgezahlt worden waren. Fotos unter Teppichen, Zeitungsausschnitte unter Matratzen … Aber nicht eines passte zum anderen.
    »Kehrt Marsch ins Revier«, sagte Roth. »Ich muss die Sozialversicherungsnummer überprüfen und bei AT&T nachfragen, ob sie jemals einen Kunden namens Michael McCullough geführt haben.«
    Miller sagte nichts.
    Die Rückfahrt ins Zweite dauerte eine halbe Stunde. Um Viertel nach fünf waren sie dort. Roth stieg hinunter in die EDV-Suite im Untergeschoss, während Miller nach oben zu Lassiter ging. Lassiter war nicht da, eine Besprechung im Achten Revier. Er hatte hinterlassen, dass Miller oder Roth ihn auf dem Handy anrufen sollten, sobald sie wieder im Haus waren, aber Miller fand, dass der Anruf Zeit hatte, bis es etwas zu berichten gab.
    Stattdessen erkundigte er sich nach Fortschritten bei ihrer Fahndung. Er sprach kurz mit Metz, ließ ihn sich über die vielen Zeiträuber auskotzen, die sich bei solchen Gelegenheiten wichtigmachten. Das war einfach nur deprimierend. »Immer dasselbe«, sagte er zu Miller. »Die verheißungsvollste Spur erweist sich als Scheißzeitverschwendung, und die offensichtlichste Zeitverschwendung ist die Sache selber. Ich kann dir sagen, das geht einem auf den Sack.«
    Miller trennte sich auf dem Flur der ersten Etage von Metz und ging zurück in sein Zimmer.

    Roth war bereits da. »Rate mal.«
    Miller lächelte, hob die Augenbrauen. »Die Versicherungsnummer ist Quark.«
    »Kein Quark. Sie gehört tatsächlich zu einem Michael McCullough, nur dass der Mann 1981 verstorben ist.«
    »Was?«
    »So ist es. 1981. Unser 2003 nach sechzehn Jahren loyalem Dienst aus dem Washingtoner Police Department geschiedener Sergeant Michael McCullough ist in Wahrheit seit knapp fünfundzwanzig Jahren tot.«
    »Nein«, sagte Miller, »das gibt’s nicht.« Er ließ sich schwer in den Stuhl fallen. »Was, um Himmels willen, geht hier vor? Ist überhaupt noch ein realer Mensch mit im Spiel?«
    Roth schüttelte den Kopf. »Ich habe auch bei AT&T nachgefragt. Die haben in ihrer Datenbank keine solche Adresse; sie hatten zwar mal Michael McCullough als Kunden, aber der Dienst wurde 1981 abbestellt.«
    »Lass mich raten. Weil er gestorben ist, richtig?«
    »Ich geh mal davon aus, dass es derselbe Mann ist.«
    »Gottverfluchte Scheiße … Und was bleibt uns jetzt noch?«
    »Nichts«, sagte Roth leise. »In Grunde haben wir nichts, Robert. Tatsache ist, dass jede Spur in einer Sackgasse endet. Die Person gibt es nicht. Die Adresse gibt es nicht. Die Telefonrechnung ist gefälscht, um eine Pension zu sichern, die nie ausgezahlt wurde. Nichts ergibt irgendeinen Sinn, weil es keinen Sinn ergeben soll, weil jemand will , dass es keinen Sinn ergibt. Kannst du mir folgen?«
    Miller nickte. Er atmete tief ein, schloss die Augen und massierte sich mit den Fingerspitzen die Schläfen. »Also alles zurück auf Start«, sagte er. »Wir sind wieder da, wo wir losgelaufen sind.«
    »Es

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