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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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er genehmigte Finanzhilfen für die Opposition gegen die Sandinisten. Die CIA lancierte in der Zeitung La Prensa eine Propagandakampagne gegen die Regierung. Piratensender vor den Küsten von Honduras und Costa Rica wollten die Bürger Nicaraguas glauben machen, ihre Regierung sei nichts weiter als eine Bande von Marionetten der atheistischen, marxistischen Paten in der Sowjetunion, die die katholische Kirche und alles, was den Nicaraguanern lieb und heilig war, um jeden Preis zerstören wollten. Wir bauten dort unten eine Frontorganisation auf - das American Institute for Free Labor Development (AIFLD). Bei denen landete ich. Und worin bestand unsere Aufgabe? Wir suchten uns Schlüsselpersonen aus den Gesundheits- und Bildungsprogrammen der sandinistischen Regierung heraus und ermordeten sie.
    Nachdem Reagan im Januar 1981 die Präsidentschaft übernommen hatte, umschrieb er die Situation in Nicaragua kategorisch als einen marxistisch-sandinistischen Staatsstreich. Er verurteilte, was dort passierte. Offenbar verurteilte er es so sehr, dass er den Guerillakrieg und die Sabotagekampagnen der CIA in großem Maßstab ausweitete. Im November, zehn Monate nach seiner Amtsübernahme, gab er neunzehn Millionen Dollar an Steuergeldern frei, um den Argentiniern zu helfen, in Honduras eine Guerillaarmee auszubilden. Und wer bildete das Rückgrat dieser Armee?
Ehemalige Mitglieder von Anastasio Somozas Nationalgarde und an ihrer Seite berüchtigte Kriegsverbrecher und amerikanische Söldner. Es ging sogar das Gerücht, dass sich unter den Männern, die in Honduras bereitstanden, um den Schlag gegen die Sandinisten zu führen, von Kriegsgerichten verurteilte und unehrenhaft entlassene Agenten der Special Forces und Mitglieder von Delta befanden.
    Im Herbst 83 standen zwischen zwölf- und sechzehntausend Mann unter Waffen. Sie nannten sich Nicaraguan Democratic Force. Bekannt wurden sie als Contras, und sie versteckten sich entlang der Grenzen von Honduras und Costa Rica, führten Blitzüberfälle gegen nicaraguanische Dörfer und sandinistische Vorposten durch. Die CIA machte sich keine Illusionen. Man wusste, dass die Contras die Sandinisten nicht stürzen konnten. Das war auch nicht ihre Aufgabe. Sie waren da, um Sand ins Getriebe zu schütten, die ökonomischen, medizinischen, schulischen und politischen Entwicklungsprojekte der Sandinisten zu sabotieren und zu blockieren, wo es ging. Sie sprengten Brücken, Kraftwerke und Schulen in die Luft. Sie setzten Felder in Brand, belagerten Krankenhäuser. Sie zerstörten Farmen, Krankenhäuser, Getreidesilos, Bewässerungssysteme. Eine Gruppe besorgter Amerikaner, die sich Witness for Peace nannten, dokumentierte die Contra-Aktivitäten nur eines einzigen Jahres. Vergewaltigungen junger Mädchen, Folter an Frauen und Männern, Verstümmelungen kleiner Kinder, Enthauptungen, Zerstückelungen, Herausschneiden von Zungen und Augen, Kastrationen, Bajonettstöße in die Bäuche schwangerer Frauen, Amputationen von Genitalien, das Brechen von Zehen und Fingern, Gesichtsduschen mit Salzsäure, Häutungen bei lebendigem Leib, Massenerschießungen, Kreuzigungen, Lebendbegräbnisse, Verbrennungen.
    Für Reagan waren diese Leute »Freiheitskämpfer«. Er rühmte sie als »ethisches Äquivalent der Gründerväter«.

    Ein Senatsausschuss brachte das Boland-Amendment auf den Weg, ein Gesetz, das »jegliche amerikanische Finanzund Militärhilfe mit dem Ziel, die Regierung von Nicaragua zu stürzen« untersagte.
    Die CIA stellte den Contras weitere dreiundzwanzig Millionen Dollar zur Verfügung, und wir verstärkten unsere Aktivitäten.
    Die nicaraguanischen Häfen wurden mit dreihundert Pfund C4-Sprengstoff vermint. Willkürlich wurden Schiffe in die Luft gejagt, darunter auch ein paar französische und britische. Seeleute wurden verwundet und starben. Nicaraguas Fischfang-Industrie erlitt durch die verzögerten oder sabotierten Krabbenexporte Einbußen in Millionenhöhe.
    Im April 1984 ächtete der Weltgerichtshof die amerikanischen Aktivitäten.
    Die Regierung von Saudi-Arabien traf ein geheimes Abkommen mit der CIA und unterstützte die Contras mit einer Million Dollar monatlich. Das Geld wurde über ein Konto auf den Cayman-Inseln gewaschen und erreichte die Contras über ein Schweizer Konto, das auf den Namen Lieutenant Colonel Oliver Norths geführt wurde, einem Adjutanten des Konteradmirals John Pointdexter, der für Reagan als nationaler Sicherheitsberater tätig war. Als die

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