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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Holzpaneele, gedämpfte Farben, rechts am Fenster Ledersessel.
    Robey bestand darauf, den Kaffee zu spendieren, und
brachte das Tablett an den Tisch, den sie gefunden hatten.
    »Und womit kann ich Ihnen diesmal helfen?«, fragte Robey.
    »Nur noch ein paar Fragen, Professor Robey.«
    »Das werden Sie nicht los, oder? Das mit dem Professor.«
    »Ich finde, ein Mann, der sich einen solchen Titel erarbeitet hat, sollte ihn auch zu hören bekommen.«
    Robey lachte. »Also, Detective Miller, stellen Sie Ihre Fragen.«
    »Es geht darum, wo Sie letzten Samstag gewesen sind.«
    »Sie haben das nachgeprüft, stimmt’s?«, unterbrach ihn Robey. »Sie sind hingefahren. Mit wem haben Sie gesprochen? Mit Sarah? Per Amundsen?«
    »Wir haben mit beiden gesprochen.«
    »Und haben erfahren, dass ich letzten Samstag nicht im Brentwood Park war, weil sie auch nicht dort waren, richtig?«
    Miller antwortete nicht.
    Robey senkte den Kopf. »Und jetzt muss ich mich für meine kleine Lüge schämen?«
    »Vielleicht gar nicht so klein, Professor Robey. Für uns ist es von entscheidender Bedeutung zu wissen, wo Sie letzten Samstag gewesen sind, deshalb haben wir Sie gebeten, es uns zu sagen. Sie erweckten den Eindruck, sehr kooperativ zu sein, waren mehr als bereit, meine Fragen zu beantworten, aber die wichtigste Antwort stellte sich als Unwahrheit heraus. Es würde mich interessieren, warum Sie es für nötig hielten, mich anzulügen.«
    »Ich wollte Ihren Arbeitseifer testen. Eigentlich hatte ich Sie nicht vor morgen erwartet.«
    »Das verstehe ich nicht, Professor. Sie wussten, dass wir noch mal kommen würden?«
    »Zumindest habe ich darauf gehofft.«

    »Ich muss da wohl was verpasst haben …«, begann Miller.
    Robey schaute Miller direkt in die Augen, und dieser Blick war so durchdringend, dass es Miller die Sprache verschlug. »Nein, Detective, Sie haben nichts verpasst, oder präziser ausgedrückt, Sie haben nur verpasst, was Sie verpassen sollten.«
    »Ich bin immer noch nicht sicher, dass ich verstehe, was Sie meinen.«
    »Es gibt ein berühmtes Zitat, Detective Miller. Eine Bemerkung, die der Marquis Charles Maurice de Tayllerand-Périgord 1814 auf dem Wiener Kongress machte. Auf die Frage, was Hochverrat sei, antwortete er, das sei alles eine Frage des Zeitpunkts. Verstehen Sie das, Detective Miller?«
    »Ich habe das schon mal gehört.«
    »Meine Frage war nicht, ob Sie es schon mal gehört haben … Ich habe gefragt, ob Sie es verstehen.«
    »Natürlich … Er wollte damit sagen, wenn man etwas unterstützt, eine Regierung oder was immer, dann wird das in dem Moment zum Hochverrat, wenn diese Regierung unpopulär wird.«
    »So ist es.«
    »Und das soll etwas mit unserem Thema zu tun haben?«
    »Es steht im Zentrum unseres Themas, Detective.«
    »Klären Sie mich auf, Professor Robey, denn im Augenblick habe ich nur ein falsches Alibi über Ihren Aufenthaltsort letzten Samstag und eine Menge andere Dinge, die nicht zusammenpassen.«
    »Würden Sie sagen, dass Sie ein Patriot sind, Detective?«
    »Ja. Ich denke schon. So sehr wie jeder andere.«
    »Und auch im zurzeit herrschenden Klima stehen Sie zu Ihrem Patriotismus als Amerikaner?«
    »Klima?«
    »Sind Sie nicht der Meinung, dass wir uns zu ungeliebten
Aggressoren gewandelt haben? Was ist mit dem Irak und weiß der Teufel was sonst noch allem? Meinen Sie nicht, dass die Welt unserer Arroganz und unserer Unbelehrbarkeit langsam überdrüssig ist?«
    »Ich versuche, nicht zu viel darüber nachzudenken. Bei meiner Arbeit bekomme ich es vor allem mit dem zu tun, was Amerikaner Amerikanern antun, weniger damit, was wir dem Rest der Welt Gutes oder Schlechtes tun.«
    »Ich dagegen«, sagte Robey, »neige stark zu einer globaleren Sichtweise. Ich sehe die internationalen Dimensionen. Ich denke langfristig, nicht kurzfristig, schaue lieber auf die Saison statt auf eine einzelne Partie. Man kann eine Partie verlieren und den Superbowl trotzdem gewinnen, oder?«
    »Stimmt, aber ich weiß immer noch nicht recht, was das mit unserem Thema zu tun haben soll, und schon gar nicht mit der Frage, wo Sie letzten Samstag waren.«
    »Was meinen Sie denn, wo ich letzten Samstag gewesen sein könnte, Detective Miller?«
    »Professor Robey, es ist wirklich nicht der Zeitpunkt für alberne Spielchen. Ich und mein Partner …«
    »Mein Partner und ich.«
    »Bitte?«
    »Sie haben gesagt ›Ich und mein Partner‹ …«
    »Ich bitte Sie, Professor. Ich bin nicht gekommen, um mir Grammatiklektionen

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