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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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mal rüber in die Mordkommission, ob es in der Sache Natasha Joyce Neues gibt. Wenn die was haben, wobei ihr euch nützlich machen könnt, dann tut das, aber lasst euch auf keinen Fall aus der Stadt rausschicken. Ich brauche hier jeden Mann, wenn sich in der Sache was tut.«
    Wie auf Befehl erhob sich die versammelte Mannschaft und verließ den Raum. Lassiter nickte Miller zu, bat ihn und Roth, noch zu bleiben.
    »Also, was habt ihr für eine Meinung von dem Kerl?«, fragte er.
    Miller setzte sich. »Ich habe gar keine«, sagte er. »Und was das Seltsame ist, der Typ - der kam mir die ganze Zeit einfach nur total gelassen vor. Er ging absolut locker mit der Geschichte um, als wäre es ihm völlig egal, dass wir hinter ihm her sind.«
    »Und das heißt?«
    »Entweder hat er nichts zu verbergen oder er hat alles zu verbergen und ist verdammt gut darin.«
    »Und auf welche Alternative tippen Sie?«
    »Ich weiß es nicht, wirklich nicht. Normalerweise kriegt man ein Gefühl dafür, ob jemand der Richtige ist oder nicht. Wie bei der Sache mit der Studentin letztes Jahr, die im Pool ertrunken ist. Aber dieser Kerl … John Robey …«
    »Warum kommt mir der Scheißname bloß so bekannt vor?«, fragte Lassiter.
    » Über den Dächern von Nizza «, sagte Roth. »Der Film mit Cary Grant. Er spielt einen John Robey … derselbe Name, anders geschrieben.«

    Lassiter lächelte. »Stimmt. Das war’s. Ich hab den Film mit meiner Frau gesehen, als wir anfingen, miteinander auszugehen. Egal, Sie wollten etwas sagen.«
    »Ja. Bei dem kenne ich mich nicht aus. Der erste Eindruck sagt: Nein, er ist es nicht. Aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr will ich, dass er es gewesen ist.«
    Lassiter schaute ihn verwundert an.
    »Vielleicht ist es der Frust. Ich weiß ja, wie wichtig es ist, endlich den Deckel auf die Geschichte zu kriegen.«
    »Umso mehr Grund, es nicht zu vermasseln, bevor’s richtig losgeht«, erwiderte Lassiter. »Ich brauche einen Durchsuchungsbeschluss für das Haus des Kerls. Damit wir endlich mal richtig in der Scheiße rühren können bei ihm, aber unsere Beschuldigung benötigt ein handfestes Fundament. Sonst reißt sie uns ein zwölfjähriger Jurastudent in Fetzen, bevor wir ihn nach der Uhrzeit gefragt haben.«
    »Ich werde richtig lieb zu ihm sein«, sagte Miller. »Ich werde so lieb zu ihm sein, dass er meint, er hat Geburtstag.«
    Lassiter stand auf. »Noch etwas - ich weiß, dass ihr in der Sache keine Atempause hattet. Wann habt ihr die letzte Auszeit genommen?«
    »Ich?«, fragte Miller. »Keine Ahnung - vielleicht vor ein paar Wochen.«
    Roth zuckte die Achseln. »Hab die Kinder vor ein paar Abenden zuletzt gesehen. Ist jedenfalls’ne Weile her.«
    »Ich weiß, wie das ist, glaubt mir. Ich weiß, dass ihr sauer seid, dass nichts zurückkommt, aber ihr seid die Besten, die ich habe. Wen soll ich sonst losschicken, um mit dem Kerl zu reden?«
    Miller hob die Hand. »Ist schon gut. Ich will diese Sache hinter mich bringen.«
    »Wenn wir fertig sind, wollen wir sehen, ob wir für euch ein paar Tage rausschlagen können, vielleicht eine Woche oder so.«

    »Super«, sagte Roth. »Meine Frau fällt Ihnen um den Hals.«
    »Also geht jetzt«, sagte Lassiter. »Geht zu John Robey und findet heraus, warum er euch beim ersten Rendezvous belogen hat.«
     
    Um kurz vor vier trafen sie vor dem Mount Vernon College ein. John Robey kam um zwanzig nach vier zur Vordertür des Fachbereichsgebäudes heraus. Er trug seine Aktentasche und hatte sich einen Stapel Arbeitshefte unter den Arm geklemmt, wahrscheinlich Hausarbeiten von Studenten, die er zu Hause lesen wollte.
    Miller trat auf ihn zu, und als Robey den Blick hob und ihn sah, zeigte sein Gesicht nicht die geringste Reaktion. Miller hatte wieder den Eindruck, dass den Mann nichts aus der Fassung bringen konnte, und er dachte an den Satz mit der Bö, der kein Unwetter folgt.
    John Robey blieb auf der Treppe stehen; er lächelte, neigte den Kopf ein wenig auf die Seite, und als Miller in Hörweite war, sagte er: »Detective Miller, so bald schon?«
    Und Robert Miller, aus der Fassung gebracht durch die scheinbare Mühelosigkeit, mit der dieser Mann die Fassung bewahrte, wusste nicht, was er sagen sollte, und sagte lieber gar nichts.

35
    Robey schlug das Campus-Café vor, eine Filiale einer der großen Ketten, und Miller und Roth fanden im hinteren Teil einen allein stehenden Tisch. Die Inneneinrichtung korrespondierte mit der Atmosphäre des College -

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