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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Sohn war geblieben, hatte eine Weile mit den Contras gekämpft und war in der Zeit zum ersten Mal mit Drogen in Berührung gekommen.«
    »Das tut mir leid, Professor …«
    Robey winkte ab. »Das ist zwanzig Jahre her. Aber etwas habe ich aus der Erfahrung gelernt. Die Wirkung solcher Geschehnisse wird nicht geringer, wenn man die Augen davor verschließt. Im Gegenteil, je weniger man etwas zur Kenntnis nimmt, desto größer die Chance, dass es einen beherrscht … wie Ihr kleines Problem vor ein paar Monaten.«

    Miller war sich im Klaren darüber, wie weit er die Augen aufriss.
    Robey lachte. »Über Sie habe ich auch ein paar Recherchen angestellt«, sagte er. »Ihre kleine Affäre mit der Prostituierten und ihrem Zuhälter. Brandon Thomas, richtig? Und Jennifer Irving? Ihr Fiasko ist ein wunderbares Beispiel für etwas, das zur Affäre wird, weil jemand anders es so will.«
    Miller war fassungslos. »Ich verstehe nicht …«
    »Was? Was genau verstehen Sie nicht? Wie diese Angelegenheit so hingestellt werden konnte, dass sie wie etwas anderes erschien? Wie aus der simplen Befragung einer potentiellen Zeugin ein Fall von Nötigung aus Eigennutz werden kann, der die Frage aufwirft, ob ein Polizeibeamter korrupt oder nicht korrupt ist? Hatte er etwas mit ihr? Hat der Detective die Prostituierte gevögelt? Kam es zum Streit mit dem Zuhälter, weil der Zuhälter dahintergekommen war, dass die Prostituierte verliebt in den Cop war und ihn womöglich verlassen wollte? War es Eifersucht? Lag der Zuhälter mit der Prostituierten im Bett oder hat er sie gerade verprügelt, als der Cop hereinplatzte? Haben sie gekämpft, und war es ein fairer Kampf, hat der Detective in reiner Notwehr gehandelt? Oder hat er seine Kanone gezogen, ist mit dem Zuhälter ins Treppenhaus gegangen und hat ihn dann die Treppe runtergestoßen? Was ist an diesem Tag wirklich passiert?«
    Miller öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Robey unterbrach ihn.
    »Die Fragen stelle ich Ihnen nicht, Detective«, sagte er. »Es geht mich nichts an, ob Sie den Zuhälter getötet haben oder nicht. Um die Wahrheit zu sagen, es interessiert mich auch nicht sonderlich. Nicht die Frage, ob Sie den Zuhälter vorsätzlich getötet haben, ist das Entscheidende. Das Entscheidende ist, dass die Zeitungen aus der Sache eine rassistische Tat gemacht haben. Die Prostituierte war eine Schwarze, der Zuhälter ein Mulatte mit Rastalocken und erklecklichem
Vorstrafenregister. Er war letztes Jahr viermal wegen schwerer Körperverletzung verhaftet worden. Vielleicht hatte er den Tod verdient. Würde eines der liberalen Arschlöcher, die Sie vor die Grand Jury zerren wollten, einem solchen Mann in seinem eigenen Vorgarten begegnen, würde er Gott danken, wenn jemand wie Sie den Kerl in den Swimmingpool ballert.« Robey brach ab, beinahe atemlos.
    Aufmerksam beobachtete Miller die Art des Mannes, alles so eindringlich zu betonen, als wäre es von ungeheurer Bedeutung. Etwas an dem Engagement des Mannes faszinierte ihn.
    »In einer solchen Welt leben wir, Detective Miller, wir haben sie uns selber so geschaffen, und wenn Sie hundert Fragen an mich haben, ändert das nichts an der Wahrheit, dass Sie das Geschehene nicht aus so engem Blickwinkel betrachten dürfen.«
    »Sie sagen das so, Professor Robey, als wüssten Sie ganz genau, was hier vor sich geht, als wüssten Sie Dinge, die ich nicht weiß. Ich höre Ihnen zu, und noch während die Worte aus Ihrem Mund kommen, frage ich mich, was zum Teufel weiß der Kerl?«
    »Ich weiß so gut wie gar nichts, Detective Miller, nur das, was ich in der Zeitung gelesen habe.«
    Ein heiliger Zorn stieg in Miller hoch. Er wollte Robey an der Gurgel packen und schütteln, ihn festhalten, ihm eine Pistole an die Schläfe drücken und ihn fragen, wie sich, wenn er nur das weiß, was in der Zeitung gestanden hat, wie sich dann, verdammt noch mal, Catherine Sheridans Haar in eine Bürste in seinem Badezimmer verirren konnte?
    Er tat es natürlich nicht. Robert Miller ließ die Kanone stecken, er hob nicht einmal die Stimme, und schon gar nicht packte er Professor John Robey an der Gurgel und drückte ihn an die Wand. Robert Miller lehnte sich in seinem Sessel zurück.

    »Ich habe das Gefühl, dass Sie zu geduldig sind, Detective.«
    »Zu geduldig … Was zum Teufel heißt das nun wieder, zu geduldig?«
    »Alle diese Dinge, über die ich geredet habe, über Nicaragua, über die Kokainkriege, die damals stattgefunden haben …«
    Miller hob die

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