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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Alten und dem Kind, draußen zu bleiben, und ging hinein, um nach dem Rechten zu sehen, noch in dem Glauben, gleich zurück zu sein mit der Nachricht, dass Natasha Joyce nur ein bisschen eingenickt sei …
    Sie war aber nicht nur eingenickt.
    Zwar fand er sie in ihrem Bett, oder vielleicht gar nicht so sehr in als vielmehr auf ihrem Bett, wo sie auf dem Rücken
lag, die Arme weit gespreizt, der Kopf zur Seite gedreht, als erwartete sie ihren Liebhaber, als habe sie darauf gewartet, dass jemand zur Tür hereinkam und sie dort liegen sah …
    Natasha Joyce war erwürgt und geschlagen, mit Blutergüssen übersät worden, in ihren Augen waren Blutgefäße geplatzt, sie sah aus wie eine Gestalt aus einem L.A.-Sex-&-Crime-Messerstechervideo, und ihre Schulter war so verbogen, als hätte man ihr den Arm aus dem Gelenk gehebelt, was auch geschehen war, und als Marilyn Hemmings am Mittwoch, dem 15. November, kurz vor Viertel nach zwei die Latexhandschuhe überstreifte - mit dem flüchtigen Gedanken, dass seit der Untersuchung von Catherine Sheridans Leiche erst vier Tage vergangen waren -, meinte sie in der Art und Weise, wie Natasha Joyce zugerichtet und erwürgt worden war, eine Art Endgültigkeit zu erkennen.
    »So ist es nun mal«, sagte sie zu Robert Miller.
    Aber das war am Mittwoch.
    Das war später.
    In dem Moment, als Natasha Joyce das Gefühl hatte, alles in ihr gebe nach, als sie spürte, wie das ganze Gewicht ihres Körpers sich langsam in Richtung Küchenboden verlagerte, ging ihr wirklich nur ein Gedanke, eine einfache Frage durch den Kopf, auf die sie nun nie mehr eine Antwort erhalten würde: Was ist mit Darryl passiert?
    Und die Frage war so präsent in ihr, dass sie ihr sogar Stimme verlieh - die Worte leise, fast unhörbar, als der Mann mit dem ergrauenden Haar und den Turnschuhen mit den weichen Sohlen die Hände nach ihr ausstreckte, um ihr die Daumen fest in die Augenhöhlen zu drücken.
    »W-Was ist … W-as ist mit D-Darryl passiert?«
    Der Mann gab ihr keine Antwort. Er hatte sie nicht verstanden. Und selbst wenn, hätte er ihr nicht helfen können. Er kannte die Antwort nicht. Und wichtiger noch, alles, was man ihm beigebracht hatte, schloss vollkommen aus, dass er
in seinem Tun innehielt, um auf eine Äußerung der Zielperson zu reagieren.
    Das wäre eine Verletzung des Rituals gewesen.
    Schlicht und einfach.
    Der Druck auf die Augen und der Schmerz raubten ihr das Bewusstsein. Er hob sie vorsichtig hoch, beinahe so, wie man ein Kind hochheben würde, und trug sie in das kleine Schlafzimmer, in dem sie ihr einziges Kind zur Welt gebracht hatte.
    Und legte sie auf das Bett.
    Er legte die Fingerspitzen aneinander, ließ die Gelenke knacken.
    Er machte sich an die Arbeit.

    Der Präsident leitet die Company. Die Company führt Befehle aus.
    Wenn man weiß, was die Company tut, dann weiß man, was der Präsident erledigt haben will.
    Wir nennen es plausible Abstreitbarkeit - nichts bestätigende Bestätigungen, nichts dementierende Dementis. Dem Präsidenten zuliebe nennen wir es so. Alles, was wir tun, ist einen Schritt verlagert. Der Präsident gibt nie einen direkten Befehl. Er schlägt jemandem etwas vor, lässt diesen Jemand einen Befehl ausführen, der offiziell nie einer war. Dieser Jemand hält den Kopf dafür hin, zumindest den Medien gegenüber, tatsächlich aber wird er mit einem stattlichen Anwesen in Martha’s Vineyard, einem Sitz im Aufsichtsrat eines internationalen Finanzkonzerns, einer sehr großzügigen Pension belohnt.
    US-Außenministerin Madeleine Albright hat einmal einen Ausdruck für die passiv-aggressive Natur der CIA geprägt: »Sie leidet unter einem Kindesmissbrauchstrauma.«
    Es gibt Schätzungen, nach denen mehr als vierzig Prozent der In formationsbescha f fungsaktivitäten der CIA auf
die USA selbst gerichtet sind, eine verfassungswidrige Zahl. Im Dezember 1974 wurde Richard Helms - seinerzeit Botschafter im Iran, später Direktor der CIA - aus dem Nahen Osten zurückgerufen, um Gerald Ford über das Ausmaß des Albtraums ins Bild zu setzen, der Wahrheit werden würde, wenn die Presse Wind von den tatsächlichen Aktivitäten der Company bekam. Bei der Gelegenheit erfuhr Ford, dass Robert Kennedys persönliches Management der Attentatsversuche auf Castro nur die Spitze eines gigantischen, weit in die Tiefe reichenden, unvermessenen, unerforschten, letztlich unbekannten Eisbergs war.
     
    Gegen Ende Januar 1981 hatte ich bereits begonnen daran zu glauben, dass wir das

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