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Vergib uns unsere Sünden - Thriller

Titel: Vergib uns unsere Sünden - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Monaten. In der Gesamtstatistik kein großer Posten, aber ihr werdet erleben, wie die Medien auf den Schnurmörder abfahren. Spätestens Ende nächster Woche verkaufen sie T-Shirts übers Internet. Erinnert ihr euch an die Scheißgeschichte mit dem Heckenschützen?« Lassiter schüttelte den Kopf. Atmete schwer. »Was soll ich ihnen sagen? Qualifiziertere Leute als euch hab ich für diese Sache nicht. Wenn sie wissen wollen, was wir zu tun gedenken, sage ich, dass wir in alle Richtungen ermitteln, den üblichen Scheiß. Himmelarsch, was soll ich sonst sagen?«
    »Geben Sie uns mehr Leute«, sagte Miller. »Wenn die Fotos gedruckt sind, brauche ich, um Fragen zu stellen, jeden, den ich kriegen kann.«

    »Ihr habt Metz und Oliver für die ersten drei Frauen. Dafür geben sie jede freie Minute her. Mehr ist nicht drin. Für diese hier kriegt ihr ein Fahndungsblatt. Das kann ich machen. Darüber hinaus hab ich keine Kapazitäten. Ihr wisst so gut wie ich, wie der Laden läuft. Großes Tamtam in der Presse, ein paar Fragen in der Sitzung mit dem Chef, dann kühlt sich die Sache erst mal wieder ab. Bei Nummer zwei ist das Tamtam größer und dauert ein paar Tage länger. Dann kommt Nummer drei dazu, und jetzt Nummer vier, und wir sitzen in der Scheiße. Gebt mir ein Statement, irgendetwas, das sie schlucken. Tote Drogendealer und erwürgte Frauen ohne Sozialversicherungsnummern …? Nicht gerade schöne Weihnachtsgeschenke, oder?«
    »Sie wissen, wie das ist, Captain. Sie waren selber lange genug dabei«, sagte Miller.
    »Lasst die Fotos machen«, antwortete Lassiter. »Schöpft alle Ressourcen des Hauses aus. Lasst die Dinger ausdrucken und an die Streifenwagen verteilen. Macht, was ihr wollt, aber bitte schnell. Ruft mich auf dem Handy an, wenn ihr heute Abend was erfahrt. Heute Abend könnte ich etwas gebrauchen. Wenn ich während der Sitzung beim Chef Nachricht kriege, dass sich etwas tut, sehe ich gleich viel schlauer aus, als ich mich jetzt fühle.«
    Miller sah Roth an. Roth schüttelte den Kopf, er hatte nichts hinzuzufügen.
    »So, jetzt geht und macht, was ihr wollt«, sagte Lassiter.
    Roth und Miller verließen das Büro, schlossen die Tür und gingen erst ein paar Schritte den Flur entlang, bevor einer etwas sagte.
    Auf dem Treppenabsatz blieb Miller stehen, weil sein Pager piepte.
    Er drückte auf den Knopf, las die Nachricht, sah seinen Partner an und sagte: »O Scheiße … verdammte Scheiße …«

    Sie fragte nach meinem Vater und meiner Mutter, aber darüber wollte ich nicht reden. Ich wollte das nicht alles noch mal erklären müssen. Mir kam es vor, als hätte ich die letzten achtzehn Monate damit verbracht, jedem, dem ich begegnet bin, mein Leben zu erklären.
    Bei Catherine war es anders. Sie sollte nicht Teil der Vergangenheit sein. Sie sollte Gegenwart und Zukunft sein. Ich erzählte ihr die Unwahrheit über meine Eltern, ohne deshalb ein schlechtes Gewissen zu haben.
    So war das - Mittwoch, der 5. März 1981. Genau fünfundzwanzig Tage bevor ein Discjockey und ehemaliger Yale-Student namens John Hinckley III., der fünfundzwanzigjährige Sohn eines Ölmanagers aus Denver, geduldig vor einem Washingtoner Hotel wartete, in dem Ronald Reagan vor Gewerkschaftlern eine Rede hielt. Die Kugel vom Kaliber.22 traf Reagan in die Brust. Sie drang in den linken Lungenflügel, keine zehn Zentimeter neben dem Herzen, ein. Einer der behandelnden Ärzte sagte später, mit einer.45er hätte Hinckley den Präsidenten erledigt. Reagans Frau war ins Hospital gefahren worden, wo Reagan den ersten seiner berühmten Sprüche zum Besten gab. Er zitierte einen Film aus den Dreißigern, als er sagte: »Schatz, hab ganz vergessen, mich zu ducken.« Und zu den Chirurgen im OP soll Reagan kurz vor der Anästhesie gesagt haben: »Ich hoffe, ihr seid Republikaner, Jungs.«
    Der Attentatsversuch hat Reagan nicht geschadet. Der Attentatsversuch hat George Bush, Reagans Vizepräsidenten und früheren CIA-Direktor, zum ersten Mal ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. Bis dahin hatten wir wenig über ihn gewusst, aber er sollte eine immer wichtigere Rolle bei der Schaffung des neuen Amerika spielen, des Amerika der achtziger und neunziger Jahre, eines Amerika, das sein leiblicher Sohn George W. eines Tages erben sollte.
    »Die Tatsache, dass Ronald Reagan mit einer.22er in die
Brust geschossen wurde«, erklärte Don Carvalho mir später, »verrät uns etwas über den Charakter der Politik und der politischen Kontrolle in diesem

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