Vergiss die Toten nicht
hatte nicht gehört, dass sich Schritte näherten. Entsetzt wandte sie sich um.
Hinter ihr stand Adam.
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D
an Minor blickte aus dem Fenster und hoffte, der sintflutartige Regen würde endlich aufhören. Doch leider goss es weiter wie aus Kannen. Die Tropfen prasselten gegen die Scheibe und flossen wie ein Wasserfall daran herunter. Seine Großmutter hatte immer gesagt, die Engel weinen, wenn es derart regnete.
An diesem Tag empfand Dan diesen Gedanken als ziemlich Besorgnis erregend.
Wo ist Nell?, fragte er sich.
Sie hatten sich alle in Macs Büro versammelt: Dan, Mac, Gerti, Liz und die beiden Detectives, die soeben eingetroffen waren.
Nel s Pförtner hatte bestätigt, sie sei gegen drei Uhr nach Hause gekommen und kurz nach vier wieder gegangen. Also muss sie meine Nachricht abgehört haben, dachte Dan. Warum hat sie nicht zurückgerufen?
Der Fahrstuhlführer erzählte, sie habe niedergeschlagen gewirkt.
Jack Sclafani und George Brennan wurden mit Liz und Gerti bekannt gemacht. Sclafani eröffnete den Bericht. »Fangen wir mit der Obdachlosen an, die wenige Stunden vor dem Brand in der Villa den Diebstahl einer Plastiktüte gemeldet hat. Der Polizist, an den sie sich an diesem Tag wandte, bestätigt die Geschichte. Also glauben wir, dass sie das Feuer in der Vandermeer-Villa nicht verursacht hat.
Wahrscheinlich werden wir es nie eindeutig beweisen können, doch wir sind felsenfest davon überzeugt, dass Winifred Johnson Jimmy Ryan – eines der Opfer der Explosion auf der Jacht –
dafür bezahlt hat, den Brand zu legen und die Schuld einem Obdachlosen in die Schuhe zu schieben.«
»Das heißt, meine Mutter…«, fiel Dan ihm ins Wort.
»Das heißt, Ihre Mutter ist frei von jedem Verdacht.«
»Denken Sie, dass Winifred Johnson in eigenem Auftrag gehandelt hat? Oder befolgte sie Adams Anweisungen?«, erkundigte sich Mac.
»Wir nehmen an, dass Adam Cauliff der Drahtzieher war.«
»Ich verstehe nur nicht, welchen Nutzen er von dem Brand hatte«, meinte Gerti.
»Er hatte das Kaplan-Grundstück gleich neben der alten Villa gekauft. Und er war schlau genug zu wissen, dass der Wert des Grundstücks ernorm steigen würde, wenn die Villa verschwand und die Nutzung nicht mehr durch den Denkmalschutz eingeschränkt würde. Dann wollte er sich an Peter Lang, den Besitzer des Vandermeer-Grundstücks, wenden und ihm ein Geschäft vorschlagen. Außerdem war er so von sich überzeugt, dass er glaubte, den Bauunternehmer zwingen zu können, ihn als Architekten anzuheuern.«
»Laut Aussage von Mrs. Ryan rief am Abend des Brandes ein Mann an, der Jimmy Ryan anwies, den Auftrag zu stornieren«, erklärte Brennan. »Unter anderem schließen wir daraus, dass Adam und Winifred unter einer Decke steckten. Vielleicht hatten sie eben erst erfahren, dass die Vandermeer-Villa nicht mehr unter Denkmalschutz stand und ein Feuer dadurch überflüssig wurde.«
»Aber es hat ihnen beiden nichts genutzt«, stellte Liz fest.
»Schließlich sind sie auf der Jacht in Stücke gerissen worden.«
»Das denken wir nicht«, erwiderte Brennan. Beim Anblick ihrer erstaunten Mienen fügte er hinzu: »Ein Zeuge sagt, er habe kurz vor der Explosion jemanden in einem Taucheranzug über Bord springen sehen. Zwei Leichen sind nicht gefunden worden
– die von Adam Cauliff und die von Winifred Johnson.«
»Dank der detektivischen Fähigkeiten Ihrer Enkelin, Herr Kongressabgeordneter«, fügte Sclafani hinzu, »haben wir Zugang zu einem Schließfach erhalten, das von einem Mann und einer Frau angemietet wurde. Sie nannten sich Harry und Rhoda Reynolds. Das Schließfach enthielt gefälschte Pässe und weitere Ausweispapiere. Den tatsächlichen Inhalt haben wir noch nicht ansehen können, doch man hat uns Kopien der Passfotos ins Büro gefaxt. Die beiden haben ihr Äußeres zwar ein wenig verändert, doch es handelt sich eindeutig um Winifred Johnson und Adam Cauliff.«
»Außerdem befanden sich in dem Schließfach noch fast dreihunderttausend Dollar in bar und zusätzlich Pfandbriefe und andere Wertpapiere im Wert von einigen Millionen«, ergänzte Detective Brennan.
Auf diese Enthüllungen folgte langes Schweigen. Schließlich fragte Gerti: »Wie um alles in der Welt haben die beiden so viel Geld angehäuft?«
»Angesichts der Bauvorhaben, die Walters und Arsdale betreuen, ist das nicht weiter schwierig. Zurzeit haben sie verschiedene Projekte mit einem Gesamtvolumen von fast acht Millionen Dollar in den Auftragsbüchern. Darüber hinaus
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