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Vergiss die Toten nicht

Vergiss die Toten nicht

Titel: Vergiss die Toten nicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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denken wir, dass Winifred und Adam die Sache von langer Hand geplant haben.«
    Als Sclafani Macs bedrückte Miene bemerkte, meinte er: »Ich fürchte, Ihre Enkelin hat einen ziemlich zwielichtigen Menschen geheiratet, Herr Kongressabgeordneter. Es ist eine traurige Geschichte; alles steht in diesem Bericht, den ich Ihnen zur Lektüre hier lasse. Es tut mir leid für Ms. MacDermott. Sie ist eine wunderbare und kluge Frau. Mir ist klar, welcher Schock das für sie sein wird, aber sie ist stark und wird mit der Zeit darüber hinwegkommen.«
    »Wollte sie nicht auch hier sein?«, fragte Brennan. »Wir möchten ihr gerne für ihre Hilfe danken.«
    »Wir wissen nicht, wo Nell steckt«, erwiderte Gerti, gleichzeitig verärgert und besorgt. »Niemand hört auf mich, aber ich habe schreckliche Angst um sie. Irgendetwas stimmt da nicht.
    Schon am frühen Nachmittag, als ich mit ihr telefonierte, habe ich ihr angemerkt, dass etwas im Argen liegt. Sie klang so anders als sonst. Sie meinte, sie sei eben aus Westchester zurückgekehrt.
    Warum bloß sollte sie bei diesem Wetter schon wieder unterwegs sein?«
    Bestimmt gibt es da ein Problem, dachte Dan beklommen. Nell steckt in Schwierigkeiten.
    Brennan und Sclafani wechselten Blicke. »Und Sie haben keine Ahnung, wo sie ist?«, fragte Sclafani.
    »Finden Sie das bedenklich?«, entgegnete Mac scharf.
    »Warum?«
    »Weil Ms. MacDermott offenbar den zweiten Schlüssel zum Schließfach entdeckt hat und so klug war, sich bei der Bank in der Nähe des Pflegeheims zu erkundigen, in dem Winifred Johnsons Mutter lebt. Und falls sie herausgekriegt hat, wo sich Winifred und Adam verstecken, und versucht mit ihnen in Kontakt zu treten, begibt sie sich in große Gefahr. Wer kaltblütig eine Jacht mit einigen Menschen darauf in die Luft sprengt, ist zu allem fähig – auch zu einem weiteren Mord, damit man ihm nicht auf die Schliche kommt.«
    »Ganz bestimmt war es Winifred, die von der Jacht weggeschwommen ist«, sagte Gerti mit zitternder Stimme.
    »Schließlich hat Bonnie Williams mit Adam im Jenseits Verbindung aufgenommen. Er hat zu ihr gesprochen, also muss er tot sein.«
    »Was hat er?«, fragte Sclafani.

    »Verdammt noch mal, Gerti!«, schimpfte Mac.
    »Mac, ich weiß, dass du daran nicht glaubst, ganz im Gegensatz zu Nel . Sie hat sogar Adams Rat befolgt, seine Kleider zu spenden. Ich habe es heute Nachmittag mit ihr vereinbart. Sie hat schon alles gepackt und will es morgen vorbeibringen. Bonnie Wilson hat sich erboten, mir beim Sortieren zu helfen. Das habe ich Nel auch erzählt. Bonnie war uns in den letzten Wochen eine große Stütze. Mich hat nur eines gewundert: Sie hat mir gar nicht gesagt, dass sie Adam einmal bei einer meiner Partys kennen gelernt hat. Vielleicht hat sie es ja vergessen. Ich habe ein Foto gefunden, auf dem die beiden zusammen zu sehen sind. Man möchte doch meinen, dass sie so etwas erwähnen würde.«
    »Also hat sie Ms. MacDermott angewiesen, Adams Sachen wegzugeben, und dann angeboten, beim Sortieren zu helfen!«
    Brennan sprang auf. »Ich wette, sie versucht an den Schlüssel heranzukommen. Sie steckt mit Adam oder mit Winifred unter einer Decke.«
    »Mein Gott«, stöhnte Liz Hanley. »Und ich dachte schon, er wäre wieder auferstanden.«
    Die anderen starrten sie an.
    »Ich habe Adams Gesicht in Bonnie Wilsons Wohnung im Spiegel gesehen und glaubte, sie hätte ihn aus dem Jenseits herbeigerufen. Aber vielleicht war er ja wirklich da.«
    Dort ist Nell hingefahren, schoss es Dan durch den Kopf. Zu dieser Wilson. Ich bin ganz sicher.
    Voller Angst blickte er sich um, und er erkannte an den Gesichtern der Anwesenden, dass auch ihnen der Schrecken in die Glieder gefahren war.

88
A
    dam stand hinter ihr.
    Trotz des Dämmerlichts erkannte Nell ihn eindeutig: Es war tatsächlich Adam. Doch die eine Hälfte seines Gesichts war mit Brandblasen bedeckt. Die Haut schälte sich, und die rechte Hand und der rechte Fuß waren dick bandagiert. Sie erkannte Wut in seinen Augen.
    »Du hast den Schlüssel gefunden und die Polizei angerufen«, stieß er mit heiserer Stimme hervor. »Drei Jahre lang habe ich alles geplant und dieses dämliche, rührselige Weibsstück ertragen. Fast wäre ich ums Leben gekommen, weil du ihr das falsche Sakko gegeben hast und ich ihre blöde Handtasche suchen musste. Dazu noch die Schmerzen von den Verbrennungen. Und jetzt soll diese ganze Mühe vergeblich gewesen sein!«
    Er hob die linke Hand, in der er etwas Schweres hielt, das Nell

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