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Vergiss es Baby - Roman

Vergiss es Baby - Roman

Titel: Vergiss es Baby - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Sanders
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abgerechnet wurde.
    Den Mann hinter dem Tresen zu besänftigen, war einfach. Einen weiteren Presidente für sie, ein Light Beer für ihn.
    »Es gibt da noch etwas«, sie schwankte leicht, als sie versuchte, sich wieder zu setzen, »was ich nie, nie, äh, tun würde.« Sie hob ihr Glas und prostete ihm zu. »Salute.«
    Doch er ließ seine Flasche stehen und warf ihr einen fragenden Blick zu. Das Funkeln in seinen Augen ließ ein angenehmes Gefühl zwischen ihren Beinen aufkommen, und die Erkenntnis, ihn zu begehren, brachte sie so durcheinander, dass sie ihren Drink in einem Zug herunterschüttete. Sie schloss die Augen und malte sich aus, wie es sein mochte, neben ihm einzuschlafen, ihr Kopf an seiner Schulter, geborgen in seiner Umarmung. Würde sie in seinen Armen aufwachen, oder hätte er ihr den Rücken zugedreht, als existierte sie nicht? Sie würde es nie erfahren.
    Sie schleppte keine Männer ab! Das war es, was sie niemals tun würde. Und genau das würde sie ihm jetzt auch sagen.
    »Heiraten«, platzte es aus ihr heraus.
    Einen Moment lang lichtete sich der Nebel, der durch ihre Gehirnzellen waberte, und sie sah erstaunlich klar. Aus den Augenwinkeln fing sie seinen überraschten Blick auf. Dann lachte er. Ein wenig zu laut für ihren Geschmack.
    »Die Ehe«, setzte sie nach, »ist nun wirklich nichts für mich.«
    Sie führte ihr Glas zum Mund, das sich auf magische Weise
wieder gefüllt hatte, war jedoch so fasziniert von dem Feuerwerk, das ihre grauen Zellen veranstalteten, dass sie vergaß zu trinken und es wieder abstellte.
    »Dieser Bund fürs Leben«, fuhr sie fort, »du weißt schon. Diese archa, ähem, akardische … Instu… Institution. Darauf würde ich mich niemals einlassen.«
    »Aber das ist doch das Normalste der Welt!«
    »Nicht für mich.«
    »Nun, mit dem Richtigen?«
    »Niemals!« Sie dachte an Mama und George, die sich gefunden hatten. Trotzdem.
    »Wenn, dann schon eher mit dem Falschen.«
    »Idiotisch.«
    »Überhaupt nicht«, widersprach sie. »Du musst doch zugeben, das verspricht jede Menge Spaß.« Entgeistert starrte er sie an, als habe sie soeben nach den Schlüsseln seines Ferraris verlangt. »Das meinst du nicht ernst. Das ist doch Wahnsinn«, stotterte er.
    Kein Wunder, dass der Typ eine Krise hatte. Wenn er so lange spielte, wie er brauchte, seinen offenen Mund zu schließen, musste sein Geldverlust astronomische Höhen erreicht haben.
    »Eine Ehe mit dem Falschen«, fuhr sie fort, »das ist es.«
    »Das ist was? Hoffentlich etwas, das du nie tun würdest?«
    »Im Gegenteil. Das ist etwas, worauf ich mich einlassen könnte.« Sollte er sie ruhig anstarren. Sie wusste, wovon sie sprach. »Das ist perfekt! Auf jeden Fall ist es sehr effe…«, ihr wollte das Wort nicht mehr einfallen, »eff… zeitsparend.«
    »Du meinst, effizient?
    »Schon möglich.« Eigentlich arbeitete ihr Verstand glasklar.
Warum purzelten dann die Worte durcheinander, sobald sie ihren Mund verließen?
    »Ich glaube, ich verstehe dich nicht.«
    Das hatte Marlene auch nicht erwartet. Sie würde es ihm erklären müssen.
    »Überleg doch mal. Ich muss mich nicht mehr fragen, wer der Richtige für mich ist und wer nicht. Indem ich einfach auf diese Unterscheidung verzichte, kann ich keine Fehler mehr machen.«
    Karl der Große fiel ihr ein. Ihr Lover, der diese Bezeichnung kaum verdiente. Der war doch das beste Beispiel für ihre Theorie! Auch wenn sein Fall ein wenig komplizierter lag. Zwar war er eindeutig der Falsche, aber was, wenn er sich lediglich einer geschickten Tarnung bediente? Vielleicht war er gar nicht der fantasielose Bettgeselle, für den sie ihn hielt, sondern trug echtes Märchenprinzenpotenzial in sich, was sie nur leider bislang nicht erkannt hatte, weil sie immer dann, wenn sie miteinander schliefen, zu beschäftigt war, einen Orgasmus vorzutäuschen. Verwirrend das alles.
    »Du meinst also, man spart eine Menge Zeit.«
    »Exakt. Und die könnte man wesentlich besser verbringen.«
    Nachdenklich starrte sie in ihr Glas. Es war immer noch voll.
    »Sonst finden sich doch auch immer die Falschen«, fuhr sie fort und fixierte ihren Nachbarn. Der war merkwürdig still geworden. Eine Weile sagte keiner von ihnen ein Wort.
    »Also diejenigen, die bis zur Scheidung denken, sie wären die Richtigen?«, brach er schließlich das Schweigen.
    »Genau.« Besser hätte sie es auch nicht formulieren können.
    »Aber was, wenn sich von Anfang an die Falschen zusammentun?«, überlegte sie weiter. »Also

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