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Vergiss es Baby - Roman

Vergiss es Baby - Roman

Titel: Vergiss es Baby - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Sanders
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Interessanter ist der Kon… Konjunktik, äh, Konjunktiv. Eine wahre Kunst. Die Verwendung. Die korrek… äh, korrekte.«
    »Darauf freue ich mich schon!«
    »Äh? Auf was?«
    »Ich kann es kaum erwarten, in die Welt des Möglichen eingeweiht zu werden.«
    Er nickte ihr zu, ein leises Lächeln auf den Lippen. »Das wird lustig. Ich garantiere jede Menge Spaß, wenn wir erst einmal verheiratet sind.«
    Marlene begann wie ein Schulmädchen zu kichern, bevor sie lauthals loslachte und nicht mehr aufhören konnte. Ob der unverwüstliche Presidente sie retten konnte? Diesmal sah es nicht danach aus. Der Barmann schüttelte den Kopf.
    Das machte sie wütend. Was bildete sich der Giftmischer eigentlich ein? Wer gab ihm das Recht, sich moralisch über sie zu stellen? Fast hätte sie übersehen, dass ihr Drink noch unangetastet vor ihrer Nase stand. In einem Zug stürzte sie ihn hinunter und leckte sich die Lippen.
    »Wir brauchen unsere Pässe.« Er fasste sie leicht am Arm und schien es plötzlich eilig zu haben, sie wegzerren. Schade, ausgerechnet jetzt, wo sie dabei war, ihr Repertoire tödlicher Blicke auszuprobieren.
    »Ich habe meinen zufällig bei mir. Wo ist deiner?«
    Als sie schwankend aufstand, verschmolz ihre Umgebung zu einem undefinierbaren Konglomerat aus Gesichtern und Geräuschen. Sie wusste nicht mehr, wo sie sich befand. In diesem Moment hätte sie überall sein können. Auch auf einem fernen Planeten mit dem Namen Las Vegas. Am Arm eines Mannes, der irgendetwas von ihr wollte. Wenn sie nur wüsste, was.

    »Ich kann dich nicht mehr hören, es rauscht alles so.«
    Sie machte einen Schritt auf ihn zu, doch dann gaben ihre Knie nach.
    Geschickt fing er sie auf, bevor sie fiel.
    »Grad eben hab ich doch glatt gedacht«, flüsterte sie in sein Ohr, »du hättest mir einen Heiratsantrag gemacht.«
    »Habe ich auch.«
    Sie musste sich auf ihn stützen, sonst wäre sie schon wieder gestolpert. Irgendwas lief hier ganz gewaltig schief.
    »Wenn du so wild darauf bist, den Falschen zu heiraten, bitte sehr! Das kannst du haben.« Er schob ihr seinen Arm unter und legte mit der anderen Hand eine nicht unbeträchtliche Summe auf den Tresen. Hatte er nicht gesagt, er sei pleite?
    »Frag mich morgen noch mal. Vielleicht sag ich, sag ich ja … ja … hicks … ja, wer weiß?«
    »Warum morgen? Das können wir doch ebenso gut gleich erledigen.«
    »Gehen wir«, sagte sie zu sich selbst. Unsicher stakste sie los, dankbar, dass er sie stützte. Als sie an den Musikern vorbeigingen, winkte sie ihnen fröhlich zu, und er hatte Mühe, sie daran zu hindern, die Bühne zu erklimmen.
    »Schnell weg hier«, er grinste sie an, »bevor du noch zu singen anfängst.«
    Den Ausgang des Casinos zu finden, glich einer Odyssee. Die Zeit, die sie bis in die Lobby brauchten, kam ihr wie eine Ewigkeit vor.
    »Wohin darf ich die Dame bringen?«
    Irritiert blickte sie ihn an, als sie sich bei den Fahrstühlen wiederfanden.

    »Wohin willst du?«, wiederholte er, als keine Antwort kam. Noch immer unfähig, sich von der Stelle zu rühren, sah sie ihn an.
    »Na zum Pfarrer«, hörte sie sich sagen, »wohin sonst?

Kapitel fünf
    »Glaub ja nicht, dass du damit durchkommst!«
    Valentin duckte sich. Gerade noch rechtzeitig, um einem Deoroller und einem Zahnputzbecher auszuweichen, die nacheinander in seine Richtung geflogen kamen.
    »He!« Es fehlte nicht viel, und er wäre von einem Stück Seife an der Schläfe getroffen worden. Schnell ging er hinter einem Sessel in Deckung.
    »Wehrlose Frauen zu überreden, den größten Blödsinn ihres Lebens zu machen!« Eine Shampooflasche flog in seine Richtung. Er fing sie auf und betrachtete das No-Name-Produkt neugierig. Sie hatte recht. Ihre billigen Pflegeprodukte taugten wirklich nur als Wurfgeschosse.
    »Da kann ich nur lachen.« Vorsichtig kroch er hinter dem Sessel hervor und linste Richtung Badezimmertür. »Gestern Nacht hättest du beinahe dem Barkeeper eins übergezogen, als er dir nichts mehr zu trinken geben wollte. Von wegen wehrlos. Ich habe Mitleid mit jedem, der sich mit dir anlegt.«
    Stille. Was machte sie nur so lange da drin? Ihr Kater dürfte längst verflogen sein. Die unumstößlichen Fakten, die sie letzte Nacht geschaffen hatten, setzten den körperlichen Regenerationsprozess sicher schneller in Gang als üblich.
    Inzwischen hatte er auf einer dieser Göttinnen Platz genommen, die als Sitzbezug die ausladenden Sessel zierten. Die hektische
Betriebsamkeit des Morgens war der Ruhe

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