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Vergiss es Baby - Roman

Vergiss es Baby - Roman

Titel: Vergiss es Baby - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Sanders
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stehen.
    »Mein Anwalt ist übrigens gerade dabei, einen entsprechenden Vertrag aufzusetzen, damit alles seine Ordnung hat.«
    Den Anwalt hatte sie zwar noch nicht, aber sie würde schon einen auftreiben. Hauptsache, sie beeindruckte Valentin mit ihrer professionellen Vorgehensweise. Tatsächlich zuckte er leicht zusammen.
    »Wenn er fertig ist, nun, dann unterschreibst du ihn besser.«
    Langsam schien ihm zu dämmern, dass hier eine Katastrophe ihren Lauf nahm, deren Auswirkungen noch gar nicht abzusehen waren. Marlene konnte zufrieden sein.
    Die Schnapsidee, Valentin künftig zu vertreten, kam gleich hinter dem Wahnsinn, ihn volltrunken geehelicht zu haben. Mit einem nicht unwesentlichen Unterschied: Diesmal würde er es sein, der den Schlamassel auszubaden hatte, während sie hoffentlich ihren Spaß hatte.
    »Das ist doch jetzt nicht wahr, oder? Diesen kleinen Joke hast du doch nicht etwa ernst genommen?«
    »Ach, was sollte ich denn sonst tun?«
    »Bitte, Babe, sag, dass nicht wahr ist!« Seine Stimme nahm hysterische Höhen an, und sein Akzent wurde stärker.

    »Ich weiß gar nicht, warum du dich so aufregst. Du hast mich doch erst auf die Idee gebracht.«
    Valentin fiel die Kinnlade herunter. Seine Miene spiegelte Erstaunen und blankes Entsetzen. Er stand einfach nur da, bewegungslos, ließ die Schultern hängen und schwieg.
    Selbst die aufgedonnerte Blondine, die in rosa Minirock und knappem Top dicht an ihm vorbeiging, würdigte er keines Blickes. Eigentlich ganz praktisch, so eine kleine Starre ab und an.
    Marlene beachtete ihren Göttergatten nicht weiter. Gerade zog sie eine Auswahl sportlicher, gemusterter Hemden aus einem Regal, als ihr Blick an einem Oberteil hängen blieb, das ihr Interesse erregte.
    »Entschuldigen Sie bitte«, wandte sie sich an den jungen Verkäufer, »… aber ist das Hemd auch zu verkaufen?« Er grinste sie an, und seine Sommersprossen schienen auf seiner Nase zu tanzen.
    »Eine tolle Deko, nicht wahr? Passt genau zu den hippen Hemden und den Blazern im Retro-Look.«
    Stolz strich er um die Schaufensterpuppe herum, die am Eingang zu den Umkleidekabinen stand, und streichelte liebevoll über die optische Verirrung, die sie trug. »Sie werden es nicht glauben, aber das Ding ist echt! Original aus der Zeit, als die Amis sich noch im Pazifik herumgetrieben haben. Eigentlich ist das Teil nicht zu haben, aber nun ja«, er zwinkerte ihr schelmisch zu, »da wir Montag umdekorieren, lässt sich da sicher etwas machen.«
    Er verschwand, wahrscheinlich um mit irgendjemandem zu reden.
    »Ich weiß nicht, was du vorhast, aber so geht das nicht.« Inzwischen
war Valentin richtig aufgebracht. »Ich kann mein Schicksal nicht in deine Hand legen!« Sein Akzent wurde immer stärker, wie Marlene mit Genugtuung registrierte.
    »Nur zur Erinnerung: Das hast du bereits getan, als du mich geheiratet hast.«
    Eine Ader begann an seiner Schläfe zu pochen.
    »Okay, okay, Babe. Ich verstehe ja, dass du irritiert bist.«
    Sie? Irritiert? Wie kam er darauf?
    »Ich war nicht aufrichtig zu dir. Das gebe ich gerne zu. Aber jetzt gehst du zu weit!« Er schrie nun fast. Einige Leute sahen bereits zu ihnen herüber.
    »Nein. Mir gegenüber hast du dich wie der letzte Penner aufgeführt. Als mittelloses Subjekt lieferst du nicht eben viel Material für einen ausgeklügelten Rachefeldzug.«
    »Verstehe. Dir nicht zu sagen, wer ich bin und was ich für Probleme habe, war wirklich unverzeihlich.«
    »Eben. Du hast mir keine Wahl gelassen. Mir nicht nur deine Identität, sondern auch deine Luxusartikel vorzuenthalten, war ein verhängnisvoller Fehler.«
    Die spitzen Lederschuhe näherten sich schnellen Schrittes, und Marlene beeilte sich, Valentin in eine Ecke zu ziehen, wo sie halbwegs ungestört waren.
    »Ich hätte liebend gern deine Designeranzüge zerschnitten oder den Lack deines Sportwagens zerkratzt, aber du hast mich ja nicht gelassen und die sechzig Euro teure Hautcreme durfte ich leider auch nicht mit Rheumasalbe vermischen.
    »Von wegen sechzig Euro! Meine Creme kostet einhundertdreißig. Und wehe, wenn du sie anfasst!«
    »Du hast ja gar nichts aus deiner Beautyserie mitgebracht!
Selbst schuld, wenn du mir sinnvolle Beschäftigungen vorenthältst. Also musst du jetzt büßen. Das ist nur gerecht.«
    »Hättest du wirklich den Lack meines Sportwagens zerkratzt?« Valentin rang die Hände.
    »Kommt drauf an. Zement in das Wageninnere zu gießen wäre auch eine Option gewesen. Vielleicht hätte ich dir aber

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