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Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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kratzt sich an der Nase und ich möchte dasselbe tun. Nicht weil er mich angesteckt hat, sondern weil der Geruch von Rauch, den er mit in den Raum gebracht hat, nun auch mich erreicht. »Komm schon, Laila. Ich zahle es dir auch zurück. Mom hat mir nichts hiergelassen und ein Freund von mir kommt gleich vorbei. Ich schulde ihm Geld.«
    »Tut mir leid. Ich hab wirklich nichts. Ich habe meine letzten fünf Dollar heute fürs Mittagessen ausgegeben.«
    Er starrt sie lange an, wahrscheinlich versucht er herauszufinden, ob sie dasselbe denkt, wie sie sagt. Lailas Gedanken kreisen vermutlich eher um Wörter wie Wichser . Okay, vielleicht nicht unbedingt Wichser – wahrscheinlich hat sie sich ein geistreicheres Schimpfwort einfallen lassen –, aber trotzdem. Sie fühlt sich schrecklich, das weiß ich und ich suche nach einem Weg, das Thema zu wechseln.
    »Hi«, sagt Duke. »Sie müssen Lailas Dad sein. Nett, Sie kennenzulernen. Ich bin Duke ...«
    »Duke Rivers. Na klar, dich kenne ich. In den letzten zehn Jahren der beste Highschool-Quarterback innerhalb und außerhalb des Sektors.«
    Ich verdrehe die Augen. Als ob es fair wäre, Typen außerhalb des Sektors mit Duke zu vergleichen. Er hat ein Talent, sie haben keins.
    »Danke. Sie gehen also zu den Spielen, Mr Stader?«
    »Normalerweise nicht, aber ich lese die Meldungen. Hast du dich schon entschieden, an welches College du nächstes Jahr gehen wirst?«
    Duke legt seine Hand auf meine Schulter und trotz der Gummihandschuhe schafft er es immer noch, mein Herz damit zum Rasen zu bringen. »Noch nicht. Ich bin auf der Suche.«
    »Wie viele Angebote hast du schon außerhalb des Sektors bekommen?«
    »Mehrere.«
    »Moment«, unterbreche ich. »Du hast vor, in der Außenwelt ans College zu gehen?« Das tut kaum jemand.
    »Es gibt nicht wirklich besonders viele Möglichkeiten im Sektor, nach dem College weiter Football zu spielen.«
    »Willst du damit etwa sagen, dass normale Colleges hierherkommen und anwerben? Ich dachte, Leute aus der Außenwelt wären im Sektor nicht erlaubt. Umgehen sie diese Regel beim Sport?«
    »Nein, das tun sie nicht. Aber ich bin bei ein paar Aufnahmeprüfungen gewesen. Und wir spielen gegen mehrere Schulen in der Außenwelt. Du hast von Football tatsächlich keine Ahnung, oder?«
    Die Türklingel funkt bei meinem Versuch zu antworten dazwischen – wahrscheinlich gar nicht so schlecht, weil die Antwort Wörter wie so ziemlich das Letzte auf meiner Prioritätenliste mit eingeschlossen hätte.
    »Laila, mach die Tür auf«, weist ihr Dad an. »Sag ihm, dass ich nicht da bin.«
    »Dad, na komm schon.«
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, macht er sich aus dem Staub. Laila läuft ihm hinterher.
    »Was nimmt er denn?«, flüstert Duke und deutet mit seinem Kopf auf die Stelle, wo Lailas Dad eben gestanden hat. »Downer oder Upper?«
    »Er ist Telepath«, brauche ich nur zu sagen. Jeder weiß, dass das eine Gabe ist, die einen Menschen langsam in den Wahnsinn treiben kann. Ich hätte auch keine Lust, ständig die Gedanken anderer Leute in meinem Kopf zu haben, aber trotzdem glaube ich nicht, dass ich meine Fähigkeit auf diese Art und Weise unterdrücken würde. Ganz besonders nicht auf Kosten meiner Familie.
    An der Tür klingelt es wieder, dann hämmert jemand dagegen. Laila kommt in die Küche zurück, schaut aus dem Fenster und stößt einen tiefen Seufzer aus. Sie dreht sich um und lehnt sich an die Küchentheke. »Wenn er nicht in der Lage ist, seinen Mann zu stehen, dann tue ich es eben.«
    »Du willst deinen Mann stehen? «
    »Du weißt genau, was ich meine. Wir werden uns um diesen Freak kümmern. Seid ihr bereit?«
    »Bereit wofür?«, frage ich, aber sie ist schon auf dem Weg zur Tür. Ich rutsche vom Hocker und folge ihr.
    »Spielt einfach nur mit«, ruft sie uns über die Schulter zu.
    »Was läuft hier eigentlich?«, fragt Duke dicht auf meinen Fersen.
    »Ich weiß es nicht.«
    Laila legt ihre Handfläche auf den Scanner und die Tür gleitet auf. Sie stützt ihre Hand in Kopfhöhe auf den Türrahmen. Ein drahtiger Mann mit einem Augenbrauenpiercing und dreistem Gesichtsausdruck nickt ihr zu. »Ich muss mit deinem Dad reden.«
    »Er ist nicht da.«
    Er wischt sich den Mund ab und lässt dabei eine Tätowierung mit Totenkopf und gekreuzten Knochen auf seinem Handrücken aufblitzen. »Ich weiß, dass er da ist.«
    »Okay, du Loser.« Laila nimmt ihre Hand vom Türrahmen und stemmt sie in ihre Hüfte. »Ich dachte, ich hätte dich gebeten,

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