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Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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hier nicht mehr vorbeizukommen.«
    »Hol ihn einfach.«
    »Er ist nicht da. Aber siehst du meine Freundin hier?« Sie tritt einen Schritt zur Seite und gibt mich in all meiner grandiosen Harmlosigkeit preis. Er wirft kaum einen Blick in meine Richtung, aber ich zucke trotzdem zusammen. »Sie ist Hellseherin und hat mir etwas Interessantes über deine Zukunft verraten. Stimmt doch, oder?«
    Ich warte darauf, dass er ihre Frage beantwortet, bis mir klar wird, dass sie an mich gerichtet ist. Sie will, dass ich ihre Lüge bestätige? Hat sie vergessen, was für eine miese Lügnerin ich bin? »Richtig, deine Zukunft. Sieht gar nicht gut aus.«
    Laila wirft mir einen Blick nach dem Motto zu: Ist das wirklich alles, was du zu bieten hast? Dann wendet sie sich ihm wieder zu. »Ich hab dich gewarnt. Geh deinen Geschäften woanders nach, nur nicht hier.«
    »Hör mal, kleines Mädchen, hol einfach deinen Dad und dann tue ich so, als hätte ich deinen armseligen Versuch, mir zu drohen, überhört.«
    Duke stellt sich vor mich und ich bin verblüfft, wie sehr mich das beruhigt. Ich trete etwas zur Seite, um weiter das Geschehen verfolgen zu können. »Gibt’s irgendein Problem?«, fragt Duke den Mann.
    »Ja, Kleiner, jemand schuldet mir Geld. Hast du vor, die Schuld zu begleichen?«
    Duke lächelt. »Willst du deine Geschäfte hier wirklich vor den Damen machen? Kann das nicht warten?«
    Der Loser lässt seinen Blick zwischen Laila und mir hin- und herwandern und sein Ärger verraucht. »Wann kommt er denn zurück?« Seine Stimme klingt ironisch, als hätte er beschlossen, unser Spielchen vorläufig mitzuspielen.
    »Wahrscheinlich nicht vor morgen.«
    »Na gut«, knurrt er. »Ich erwarte mein Geld dann morgen.«
    »Ich werde das so weitergeben.«
    Der Mann steigt in einen Lowrider mit passenden roten und orangen Flammen. Duke schließt die Haustür.
    »Er ist weg.«
    Laila lehnt sich dagegen. »Damit ist das Problem aber nicht gelöst, Duke. Nur hinausgezögert. Poison wird wiederkommen.«
    »Er heißt Poison? Im Ernst? Erinnert ihr euch noch an Flash Davis?«, sage ich und versuche, die Stimmung aufzulockern, auch wenn ich natürlich weiß, dass Poison nicht mit Flash zu vergleichen ist. Poison sieht so aus, als ob er tatsächlich seinen Spitznamen verdient.
    Laila rauft sich die Haare, stöhnt und marschiert dann in die Küche.
    Duke und ich starren uns an, dann nicke ich in Richtung Haustür. »Funktioniert das immer so?«
    »Was?«
    »Dein Lächeln.«
    »In der Regel schon. Du kannst es mich ja wissen lassen.«
    Ich schüttele grinsend den Kopf. Er ist echt gut.

10.
    NORM-Date, das – ein Treffen mit einem Normal-Typ
    I ch hab hier nichts zu suchen, ich hab hier nichts zu suchen, ich hab hier nichts zu suchen...
    Mein Verstand wiederholt diese Worte endlos und trotzdem: Anstatt mich umzudrehen und den langen, menschenleeren Flur wieder zurückzugehen, scheint mein Körper es für eine gute Idee zu halten, mein Ohr an die Tür mit der Aufschrift Fachbereich Sport – Trainer zu legen.
    In Regierungskunde habe ich meine bekloppte Kindergarten-Nachricht auf Trevors Tisch liegen lassen. Ich wusste, dass er sie bekommen hat, denn als er reinkam, nahm er den Zettel und schaute sich um. Nach der Stunde hat mich Mr Buford aufgehalten, er wollte mir eine Lerngruppe ans Herz legen, die sich donnerstags trifft. Es stimmt schon, ich hatte eine seiner Frage nicht beantworten können, allerdings eher, weil ich von meiner Nachricht abgelenkt war, und nicht, weil ich die Antwort nicht wusste ... Okay, ich hätte die Antwort auch so nicht gewusst, aber trotzdem, Mr Buford brauchte nicht so zu tun, als sei ich ganz generell im Unterricht eine Niete, nur weil ich eine Frage nicht beantwortet hatte. Schlimmer noch, weil er mich nach vorn gerufen hat, habe ich die Gelegenheit verpasst, mit Trevor zu sprechen.
    Als ich endlich aus der Tür kam, sah ich gerade noch, wie er um die Ecke bog. Also bin ich ihm gefolgt. Hierher. In den Fachbereich Sport. Ich drücke mein Ohr fest gegen die Tür, auf der Trainer steht. Und mein Verstand gibt mir klar und deutlich zu verstehen, dass ich langsam Stalkerqualitäten entwickle.
    »Hat dein Krankengymnast seine Zustimmung gegeben?«, fragt eine unbekannte Stimme.
    »Noch nicht, Sir.« Das ist Trevor. »Aber ich hatte gehofft, dass Sie mir die offizielle Genehmigung ausstellen könnten.«
    »So funktioniert das nicht. Ist es denn besser geworden?«
    »Schon viel besser.«
    »Wirklich? Ich hatte den

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