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Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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aus dem Football-Team.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Weil Trevor gesagt hat, dass er nicht aufgepasst hat, zu entspannt war, kurz bevor er verletzt wurde. Jemand hat ihn bewusst beruhigt, hat seine Instinkte ausgeschaltet.«
    »Glaubst du?«
    »Ich weiß es nicht. Ich versuche bloß, aus der ganzen Sache schlau zu werden. Gibt es irgendwelche Stimmungscontroller im Team?«
    »Keine Ahnung. Ich bin immer davon ausgegangen, dass alle Spieler im Team Telekineten sind.«
    »Ich auch, aber es müssen nicht unbedingt alle sein. Wie können wir das herausfinden?«
    »Ich könnte ja mal nachfragen.«
    Ich bin gerührt, dass sie das für mich tun will, obwohl ich weiß, wie sehr es ihr widerstrebt, andere Leute nach ihren Gaben zu fragen. Es muss doch irgendeinen Weg geben, an diese Informationen zu gelangen, ohne dass Laila jedes einzelne Football-Teammitglied nach seinem Talent fragen muss (obwohl das der einzige Anreiz für sie sein könnte). Ich denke kurz nach. »Die Schule hat darüber bestimmt Aufzeichnungen. Ich meine, als unsere Talentoptionen bei der Anmeldung abgefragt wurden. Es muss irgendeine Liste geben.«
    »Schulbüro also?«
    »Kalan«, sagen wir aus einem Mund. Sie arbeitet in der Rezeption. Wahrscheinlich könnte sie an eine solche Liste kommen.
    »Ich mach mich an die Arbeit«, sagt Laila.
    »Mir tut Trevor nur so leid.«
    »Er hätte sich diese Art von Verletzung immer zuziehen können, egal, ob jemand von seiner Gabe Gebrauch gemacht hat oder nicht. Football ist ein Sport mit viel Körperkontakt, Addie.«
    »Ja, ich weiß.« Und vorläufig muss ich mich eben an dem Gedanken festhalten, dass es nur ein Unfall war, den Rowan mit seiner lebhaften Fantasie übermäßig aufgebauscht hat.
    Ich stehe jetzt vor dem Fernseher und halte die DVD meines Dads in der Hand. Irgendetwas an ihr scheint mich anzuziehen. Es ist nun schon das dritte Mal innerhalb einer Woche, dass ich sie in die Hand genommen habe, bloß um sie anzustarren.
    »Hey, ich muss los. Ich bin auf dem Weg zum Football-Spiel«, sagt sie.
    »Ich könnte schwören, dass du von nichts anderem redest. Hast du dich in einen der Spieler verknallt? Den Quarterback? Wie hieß er noch gleich?«
    »Das ist jetzt ein Scherz, oder? Hast du wirklich seinen Namen vergessen?«
    »Ich komm gerade nicht drauf.« Ich krame in meinem Gedächtnis. »Ach ja, Duke! Verdammt, ich dachte schon, dass ich den Verstand verliere.« Ich bin noch gar nicht so lange weg und trotzdem fühlt es sich bereits an, als hätte ich einen Teil meines alten Lebens losgelassen. Dieses neue Leben passt perfekt.
    »Genau, Dukes Namen zu vergessen bedeutet so viel wie den Verstand zu verlieren.«
    Ich verdrehe die Augen. »Wenn du meinst. Na gut, amüsier dich, wenn du zuschaust, wie die Jungs ineinanderrasseln.«
    »Glaub mir, das werde ich.«
    Ich lege auf und betrachte die DVD in meiner Hand. Bevor ich es mir wieder anders überlegen kann, öffne ich die Hülle und lege sie in den DVD-Player. »Tut mir leid, Dad«, flüstere ich, als ich mich aufs Sofa setze, um mir das Verhör anzusehen.
    Zunächst ist das Bild blau, aber dann erscheint ein Beamter vom Dezernat mit einem Namensschild – zu klein, um es lesen zu können –, das er an seinem Hemd befestigt hat.
    Er räuspert sich. »Es folgt das Verhör von Steve Paxton, der als Tatverdächtiger im Freburg-Mordfall festgenommen wurde – der erste Mord im Sektor seit«, er konsultiert sein Tablet, »sieben Jahren und vier Monaten. Empfohlene Vorgehensweise bei positiven Erkennungsergebnissen: Gehirnscan, Gefängnisstrafe mit Rehabilitationsprogramm.«
    Mein Herz pocht rasend schnell. Ein Mordfall im Sektor kam selten vor und wurde immer gelöst. Ein Schnitt im Video, und als das Bild wiederkommt, sitzt derselbe drahtige Typ, den mein Dad sich vor ein paar Abenden angeschaut hatte, an einem Metalltisch.
    »Mr Paxton, geben Sie bitte Ihren vollen Namen zu Protokoll.«
    Er fährt sich mit der Hand durch sein fettiges Haar. »Poison.«
    »Ihren richtigen Namen«, sagt die Stimme hinter der Kamera.
    »Steve Paxton, aber Sie können mich ruhig Poison nennen.«
    »Mr Paxton, wo sind Sie in der Nacht vom 6. September zwischen zwanzig und vierundzwanzig Uhr gewesen?«
    »Weiß ich nicht mehr so genau. Ich müsste in meinem Kalender nachschauen.« Seine Stimme klingt ironisch, als wäre das Ganze ein Riesenscherz.
    »Das war am Freitagabend vor drei Wochen«, sagt die Stimme.
    »Freitags gehe ich normalerweise in den

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