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Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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zu solchen Menschen geworden? Menschen, die ihre Talente einsetzen, um andere zu verletzen, ohne dabei ein schlechtes Gewissen zu haben? Ich frage mich, worüber sie wohl in der Umkleidekabine an dem Abend gesprochen haben, nachdem sie Trevor die Verletzung zugefügt haben – haben sie sich dafür auch gegenseitig auf die Schulter geklopft? Bei dem Gedanken wird mir schlecht.
    Als ich niemanden mehr höre, verlasse ich mein Versteck und gehe in Richtung Ausgang. Offensichtlich aber nicht schnell genug, denn Duke kommt um die Ecke und wir stoßen zusammen, sodass ich zurücktaumle.
    »Oh, Mensch«, sagt er erschrocken. »Tut mir leid.« Er streckt seine Hand aus, um mir hochzuhelfen. »Alles in Ordnung?«
    »Ja, alles okay.« Ich übersehe seine ausgestreckte Hand und stehe ohne seine Hilfe wieder auf.
    »Hey, du bist doch Addison Coleman.«
    »Ja, stimmt.«
    Er strahlt mich mit einem Lächeln an, bei dem meine Knie weich werden. »Hellseherin, richtig?«
    Es trifft mich mal wieder unvorbereitet, dass jemand meine Gabe so nennt. Ich sehe mich um. »Ja, so was in der Art.« Ich reibe meine brennenden Handflächen.
    »Hast du dir wehgetan?« Er nimmt meine Hand und untersucht sie. Ein Schauer läuft mir über den Rücken, als er mit seinem Finger über die winzigen Kratzer auf meiner Handfläche streicht.
    Seine Haare duften und der Geruch scheint mich für einen Moment zu lähmen. Endlich komme ich wieder zur Vernunft, ziehe meine Hand weg und wische sie mir an meiner Jeans ab. »Nein, alles bestens.«
    Ein Mundwinkel bewegt sich nach oben in einem halb angedeuteten Lächeln und mein Herz findet anscheinend, dass das einfach unfassbar anziehend ist. Ich rufe mir ins Gedächtnis, wer er ist und was er getan hat, und sofort werde ich wieder wütend.
    »Laila hat mir erzählt, dass du umgezogen bist. Seid ihr hierhergezogen? Nach Dallas?«
    »Ja.«
    »Tja, du wirst vermisst.«
    »Ich weiß, was du tust«, sage ich mit monotoner Stimme.
    Er senkt seinen Kopf, lächelt dabei und kickt seinen Fuß in den Boden. »Nicht gerade ein raffinierter Flirt, oder?«
    Flirt? »Das meine ich nicht. Ich rede von dir und deinen Freunden. Ihr benutzt eure Talente, um zu siegen.«
    Er zuckt mit den Schultern. »Na und?«
    Meine Wut durchzuckt mich. »Und? Es ist nicht richtig.«
    »Willst du etwa behaupten, dass du nie dein Talent benutzt, um dir Vorteile zu verschaffen?
    »Ich verletze dabei nicht andere Menschen.«
    »Ich auch nicht.«
    »Richtig. Du lehnst dich nur zurück, überlässt deinen Freunden die Drecksarbeit und streichst anschließend den Gewinn ein. Ich kapier’s einfach nicht. Was haben sie überhaupt davon?«
    Dukes perfekt geschwungene Augenbrauen ziehen sich zusammen und ich lasse mich kurz von der Vorstellung ablenken, dass er sie zupft. »Wovon redest du?«, fragt er.
    Ich schüttle den Kopf. »Ich rede von deiner Konkurrenz, die einer nach dem anderen ausgeknockt wird, bis du als einzig guter Quarterback übrig bleibst. Herzlichen Glückwunsch, dein Plan funktioniert. Ich hoffe, dein Sieg fühlt sich genauso schal an wie dein Herz. Aber wenigstens kannst du dir das College aussuchen, richtig?«
    Dukes Lächeln erstarrt, jetzt sieht er schockiert aus. »Wie bitte?«
    »Versuch nicht, das abzustreiten. Ich hab gehört, wie du zu deinem Kumpel gesagt hast, dass er lediglich die Emotionen ein bisschen beeinflussen muss.«
    »Ja, wir beeinflussen die Emotionen, aber nicht aus dem Grund, den du mir vorwirfst. Die Gegner sind dann weniger aggressiv, ein bisschen entspannter. Wir wollen damit niemanden verletzen, bloß dafür sorgen, dass ich nicht fertiggemacht werde.«
    Wenn mein Dad jetzt hier wäre, so viel weiß ich, würde er mir bestätigen, dass Duke lügt.
    »Hör mal, lass uns darüber reden. Kann ich dir einen Burger oder eine Cola oder sonst was spendieren?«
    Ich würde Duke am liebsten in Trevors Namen einen Stoß in die Magengrube verpassen und er will mir einen Burger spendieren? »Nein danke.«
    »Addison?« Ich wirble herum und sehe Trevor im breiten Gang stehen. Die Jungen starren sich an und ich gerate in Panik. Ich laufe Trevor entgegen.
    »Ruf mich mal an, Addie«, ruft Duke mir hinterher. Jetzt würde ich ihm am liebsten einen Stoß in meinem eigenen Namen versetzen. Ich laufe weiter, nehme Trevors Hand und ziehe ihn mit mir. Seine Hand fühlt sich warm und kräftig an und ich lasse sie nicht los, auch nicht, als wir schon draußen sind.
    »Was sollte das denn? Kennst du ... ihn?«
    Wenn ich ihm

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