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Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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gekommen? Mann, dieser Kerl ist echt gut. Er ist dahintergekommen, dass wir alle zu Superhelden ausgebildet werden und uns verstecken, damit niemand von unserer geheimen Identität erfährt.«
    Ich schaffe es kaum, das Lachen zurückzuhalten, das durch meine Nase entweichen will.
    »Sehr lustig.« Er lacht.
    »Du bist zum Niederknien«, sagt Laila. »Ich wette, du verspürst gerade den Wunsch, mir in genau diesem Moment eine Cola zu spendieren, oder?«
    Seine Augen weiten sich ein bisschen und mir ist klar, dass Laila ihm wahrscheinlich den Gedanken übertragen hat, kurz bevor sie es gesagt hat. »Ja. Gerne.«
    »Okay, wenn ich dich eine Minute alleine lasse, Addie?«
    »Ja, na klar. Sei nett zu ihm.« Als sie geht, wende ich meine Aufmerksamkeit wieder dem Spielfeld zu und sehe Duke im Abseits stehen und zu mir hochgucken. Er winkt, wirft mir dann eine Kusshand zu und meine Wangen laufen rot an. Ein paar Mädchen hinter mir seufzen verträumt auf. Ich hebe meine Hand und winke diskret. Als Duke sich wieder seinem Spiel zuwendet, schiele ich verstohlen auf den Block der normalen Schüler. Trevor ist verschwunden.

24.
    NO(R)Minal – nur dem Namen nach richtig, aber nicht in Wirklichkeit
    N ach unserer Runde durchs Feindesgebiet – dem Fanblock der Lincoln High –, bei dem wir außer ein paar Freunden, mit denen wir kurz gesprochen haben, nichts Auffälliges wahrnehmen konnten, nehmen Laila und ich zur zweiten Spielhälfte wieder unsere Plätze ein. Als der Anpfiff ertönt und den Beginn des ersten Viertels ankündigt, wundere ich mich, dass Trevor nicht an seinem Platz sitzt, um sich das Spiel anzuschauen. Ich suche den Spielfeldrand ab, vielleicht spricht er ja mit Stephanie. Nein, Stephanie ist gerade mitten in einem Sprung.
    »Hey«, sage ich zu Laila. »Ich geh mal Trevor suchen. Bin gleich wieder zurück.«
    »Okay.«
    Jetzt, während das Spiel läuft, ist der Bereich hinter dem Stadion menschenleer. Die einzigen Lichter kommen von der Snackbar, die wie eine leuchtende Insel erscheint. Ich erkenne sofort den breiten Rücken von Trevor, der an der Theke steht und gerade zahlt. Als die Verkäuferin ihm seine Cola aushändigt, dreht er sich in die entgegengesetzte Richtung der Stadiontreppe, an der ich stehe, und verschwindet in der Dunkelheit. Ich muss rennen, um ihn einzuholen.
    »Trevor«, sage ich außer Atem.
    Er dreht sich um. »Oh, hi, Addison.«
    »Was machst du hier? Willst du dir nicht den Rest des Spiels ansehen?«
    »Ich, äh ... nein, eigentlich nicht.«
    »Warum nicht?«
    Er trinkt ein paar Schlucke von seiner Cola. »Meine Gelenke sind ein bisschen steif, dachte, ein Spaziergang würde helfen.«
    »Gute Ausrede, aber was ist der wahre Grund?«
    Er lächelt. »Hast du das etwa von deinem Dad geerbt, dass du jeden sofort beim Lügen ertappst?«
    »Vielleicht«, sage ich, obwohl die einzige Einsicht, die ich in der Beziehung habe, mit dem Manipulieren von Zeit zu tun hat. Ich weiß nur, dass er lügt, weil er anders als sonst ist. Schon den ganzen Abend ist er schweigsam gewesen, was nicht viel heißen will, da er sowieso kaum etwas sagt.
    »Auch wenn ich normalerweise ganz gut darin bin, nicht über das ›Was wäre, wenn‹ nachzudenken, fällt mir das heute Abend ziemlich schwer. Liegt vermutlich am Team, gegen das wir spielen.«
    »Wir schieben einfach alles auf die, was meinst du?«
    »Klingt gut.«
    Ich warte darauf, dass er etwas hinzufügt, aber er trinkt einfach nur schweigend seine Cola. Mir ist klar, welches ›Was wäre, wenn‹ er sich nur schwer aus dem Kopf schlagen kann – seine Verletzung. Aber ich frage mich, ob noch mehr dahintersteckt. »Was denkst du gerade?«
    Er massiert seine Schulter. »Der Arzt hat gesagt, dass ich ab nächste Woche wieder mit dem Werfen anfangen kann, aber ich weiß genau, dass ich nie wieder unter Wettkampfbedingungen spielen werde.«
    Ich nicke.
    Er nimmt noch einen großen Schluck von seiner Cola, bis sie leer ist. Er scheint Zeit schinden zu wollen, vielleicht wartet er darauf, dass ich gehe, aber das will ich nicht. Ich möchte, dass er mit mir spricht. Ich möchte für ihn da sein.
    »Es liegt nicht daran, dass ich nicht kräftig genug bin«, sagt er schließlich.
    »Natürlich nicht.« Ich nicke etwas zu schnell und muss lachen. Theoretisch dürfte ich das gar nicht wissen, aber zufällig habe ich ihn mit freiem Oberkörper gesehen und mir reichlich Zeit dabei gelassen, den Beweis für diese Behauptung entsprechend wertzuschätzen.
    »Bin ich

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