Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
Vom Netzwerk:
wirklich.«
    »Ich weiß, hab ich ja eben schon gesagt.«
    »Aber du hast gelacht. Du glaubst es nicht.« Er schaut auf die Coladose in seiner Hand, dreht sie auf die Seite und zerquetscht sie.
    Ich lache noch mehr. »Und das sollte jetzt der Beweis sein?«
    Er lächelt. »Äh, ja.«
    »Das ist aus Ninja Wars Two geklaut. Ich kann mich an die Stelle erinnern. Naotos Augen treten ihm aus dem Kopf, während er eine Coladose zerquetscht.« Ich beiße mir auf die Lippe, um nicht mehr weiterzulachen. »Du bist ein echter Nerd.«
    »Du bist diejenige, die sich an die Szene erinnert hat. Du solltest dich lieber zurückhalten.«
    »Hundertprozentiger Nerd!«
    Er packt mich am Handgelenk, zieht mich an sich und hebt mich hoch, seine Arme um meine Oberschenkel gepresst, bevor ich auch nur blinzeln kann.
    Das Herz klopft mir bis zum Hals. »Okay, das beweist schon eher, wie viel Kraft du hast«, sage ich und klopfe ihm auf die Schulter. »Ich glaube dir. Du kannst mich jetzt wieder runterlassen.«
    Er bewegt sich nicht. Sein Gesicht ist wieder ernst. »Das Problem ist nicht meine Kraft. Es geht nur um eine bestimmte Bewegung.«
    »Um das Werfen?« Ich umfasse seine breiten Schultern, die ein weiterer Beweis für seine Worte sind.
    »Ja.«
    Ein Paranormaler hatte es also haargenau auf die Muskelpartie abgesehen, die er zum Werfen braucht? Mir fällt es schwer zu glauben, dass jemand so etwas mit Absicht tun würde. Aber was soll sonst passiert sein? Ich muss das unbedingt herausfinden. Trevor lockert seinen Griff und ich gleite langsam zu Boden. Mir ist leicht schwindlig und ich taumle ein paar Schritte zurück.
    »Es ist schwer für mich, Duke heute Abend spielen zu sehen.« Er schweigt eine Zeit lang. Ich will ihn nicht drängen, deswegen beherrsche ich mich und sage ebenfalls nichts.
    »Hattest du je das Gefühl, dass du etwas für so lange Zeit getan hast oder dass du etwas gewesen bist, dass es deine gesamte Person ausmacht?«
    Wenn er bloß wüsste. »Ja. Ich weiß genau, wie das ist.«
    »Wirklich?«
    »Manchmal habe ich das Gefühl, als würde ich im luftleeren Raum schweben, dabei suche ich die ganze Zeit nach etwas, an dem ich mich festhalten kann, damit ich mich nicht selbst verliere.« Hauptsächlich, weil ich mir ohne meine Gabe, die mich ausmacht, nicht sicher bin, wer ich eigentlich bin oder was andere von mir halten.
    Er nickt, als würde er verstehen, wovon ich rede. »Ich weiß. Im letzten Jahr war ich noch nicht mal in der Abschlussklasse, aber ich hatte bereits meine ganze Zukunft geplant. Jetzt habe ich das Gefühl, dass ich immer noch versuche, an dem, was einmal war, festzuhalten, auch wenn dieses Etwas, das mich zu diesem Menschen gemacht hat, nicht mehr existiert. Und alle anderen um mich herum scheinen genauso an dieser Vergangenheit festzuhalten ... hey, bist du dir sicher, dass du so einen Jammerlappen zum zukünftig besten Freund haben willst? Ignorier mich am besten. Ab morgen werde ich dir wieder etwas vorspielen.«
    Er hat seinen Daumen in die Tasche seiner Jeans eingehakt und mich überkommt das überwältigende Verlangen, seine Hand zu nehmen. Ihn zu trösten. Aber ich weiß, dass das nicht möglich ist. Dafür hat er Stephanie. Meine Aufgabe ist es, ihm gegen die Schulter zu boxen und ihm zu sagen, dass er sich zusammenreißen soll, oder so etwas in der Richtung. Ich entscheide mich für eine Predigt: »Freunde dürfen sich definitiv gegenseitig etwas vorheulen – so steht’s im Handbuch. Und mir brauchst du nichts vorzumachen, Trevor. Du bist für mich mehr als nur ein Football-Spieler. Ich kenne nicht mal dein früheres Ich. Ich weiß nur, wer du jetzt bist – ein großartiger Freund, mit dem man reden kann und den man gern um sich hat, ein bewundernswerter Künstler, ein super Bruder ... und ein echter Nerd.« Ich lächle. »Und das ist nur das, was ich in den letzten paar Wochen mitgekriegt habe.«
    Die Lichter des Stadions werfen aus der Entfernung Schatten auf die Hälfte seines Gesichtes. »Danke, Addison. Und nur damit das klar ist: Was immer du hinter dir gelassen hast, was immer dir das Gefühl gibt, dass du im luftleeren Raum schwebst, das ist es nicht, was dich ausmacht.«
    Ich möchte ihn gerne fragen, was mich ausmacht. Wen er sieht, wenn er mich anschaut. Aber ich schaffe es nicht, die Frage auszusprechen. Sie bleibt mir in der Kehle stecken, aus Angst, dass er genauso wenig eine Antwort auf diese Frage weiß.
    »Aber«, fährt er fort, »wenn du irgendetwas brauchst, woran du

Weitere Kostenlose Bücher