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Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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Verhörvideos an, aber ganz sicher bin ich mir nicht, denn er stellt den Fernseher hastig aus.
    Duke lässt meine Hand los und streckt seine meinem Dad entgegen. »Nett, Sie kennenzulernen, Mr Coleman. Ich bin Duke.«
    »Hallo, Duke. Wie ist das Spiel gelaufen?«
    »Wir haben gewonnen, also vermute ich mal, es ist ganz gut gelaufen.«
    »Vermutest du?« Mein Dad mag keine halbherzigen Antworten. Seiner Meinung nach sollte jeder dazu in der Lage sein, eine konkrete Antwort zu geben.
    »Immer noch genug zu verbessern«, erklärt Duke.
    »Ich habe gehört, dass du dir nächstes Jahr dein College aussuchen kannst. Bist du bei deiner Entscheidung schon weitergekommen?«
    Wenn man bedenkt, wie viele Leute ihn schon nach dem College gefragt haben, seit ich mit ihm zusammen bin, kann ich mir ungefähr vorstellen, wie oft Duke sich mit diesem Thema befassen muss. Wahrscheinlich hängt es ihm inzwischen zum Hals raus – ich weiß, dass es mir zumindest so geht. Vielleicht, weil es mich daran erinnert, dass er nächstes Jahr weggeht.
    »Ja, Mr Coleman.«
    »Hast du schon eins in der engeren Auswahl?«, frage ich.
    »Ich bin schon ein Stück weiter.«
    Mein Dad starrt ihn ziemlich lange an und ich frage mich,warum. Was ist so besonders an der Frage, dass er die Antwort prüft?
    Ich ziehe meinen Dad am Arm und er wendet sich wieder mir zu. »Dad, wir sind echt müde. Wo soll Duke schlafen?«
    Sein Gesichtsausdruck ist starr, als er sagt: »Im Zimmer gegenüber von meinem.«
    Ich warte vor dem Badezimmer mit der Zahnbürste in der Hand darauf, dass Duke fertig wird. Er rüttelt am Türknauf, kommt aber nicht raus.
    Ich trete einen Schritt näher. »Alles klar dadrinnen?«
    Hinter der Tür wird es still. »Ich glaube, ich sitze fest.«
    Ich lache. »Schließ doch einfach auf.«
    »Das versuche ich die ganze Zeit.« Die Tür wackelt wieder. »Blöde Normalotüren«, schimpft er.
    Ich lege meine Wange an den Türrahmen. »Siehst du das kleine Schloss in der Mitte des Knaufs? Du musst es einfach nur um hundertundachtzig Grad drehen. Es ist schon alt und nicht mehr ganz intakt, drehe es nicht ganz herum, sonst schließt du wieder ab.«
    Die Tür schwingt nach innen auf und plötzlich steht er vor mir. »Ich bin wieder frei«, sagt er. »Woher wusstest du das? Bist du Experte in Sachen Normalen-Relikte?«
    Ich lächle. »Ich hab mich vorhin eingeschlossen.«
    Er beißt sich auf die Lippe. »Du siehst süß aus ohne Makeup.« Wir tauschen die Plätze, unsere Körper streifen sich. Er lässt seine Hand über meine Hüfte gleiten. »Gute Nacht.«
    Als ich nach dem Zähneputzen wieder ins Zimmer komme, liegt Laila bereits im Ausziehbett und schickt Nachrichten.
    »Unterhältst du dich gerade mit deinem Knutschpartner?«
    »Rowan? Nein. Mit meiner Mom.« Sie steckt das Handy unter ihr Kopfkissen. »Wie findest du Rowan eigentlich?«
    »Ich finde, dass er zu weit weg wohnt, um irgendwelche Gedanken an ihn zu verschwenden.« Im selben Moment wandern meine eigenen Gedanken allerdings wieder zu Trevor. »Was sollte eigentlich die ganze Fragerei? Was meinst du, warum interessiert Rowan sich so brennend für unsere Schule und so?«
    »Keine Ahnung.«
    Ich starre an die dunkle Wand, auf die das Mondlicht, das durch die Jalousien ins Zimmer scheint, helle Streifen geworfen hat. »Weißt du, wen Duke mehr oder weniger kennt?«
    »Wen?«
    »Trevor.«
    »Den Jungen, dem du die Gedanken übertragen wolltest?«
    »Ja.« Ich stütze mich auf meinen Ellenbogen. »Und er hat sich ihm gegenüber wie ein ziemliches Arschloch aufgeführt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Trevor kam extra in die Umkleidekabine, um Duke zu sagen, wie super er gespielt hat, und Duke und seine Freunde haben ihn ausgelacht. Duke konnte sich nicht einmal mehr an seinen Namen erinnern.«
    Laila lacht. »Willst du hier den süßen Normalotyp in Schutz nehmen?«
    Ich lasse mich wieder auf mein Kissen sinken. »Nein«, sage ich, nicht ganz überzeugt. Aber süß war er wirklich.

26.
    Kompro(NOR)Mittierung, die – öffentliche Blamage
    S eit Freitagabend fühle ich mich schrecklich. Ich kann Trevor überhaupt nicht mehr in die Augen sehen. Es kommt mir so vor, als ob ich mit dafür verantwortlich bin, was mit seiner Schulter passiert ist, weil es meine alte Schule ist, die die Schuld daran trägt.
    Vor dem Unterricht kommt mir Rowan im Schulflur entgegengerannt und greift nach meinem Arm. »Addison, Addison«, sagt er atemlos, »ich habe dich gesucht.«
    Ich lasse beinahe mein Notizbuch

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