Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
Vom Netzwerk:
mit ansehen. Ich bin wahnsinnig angespannt und fühle mich schuldig. Ich springe von meinem Platz auf und will gerade losbrüllen, als Trevor sagt: »Ich kann das hier nicht, Stephanie.«
    Ein leises Murmeln geht durch die Menge und die Zuschauer stecken die Köpfe zusammen.
    »Na klar kannst du das. Du tust es ja schon die ganze Zeit.«
    »Es geht nicht. Tut mir leid. Aber trotzdem danke für alles.«
    Wenn man bedenkt, wie viele Leute im Garten sind, kann ich es kaum fassen, wie leise es geworden ist. Ich schnappe mir Rowan und ziehe ihn hoch. »Rowan will auch mal versuchen, ein paar Treffer zu landen. Er ist überzeugt, dass er mehr als nur einen Ball in den Korb bekommt.« Als Rowan sich nicht rührt, verpasse ich ihm mit meinem Ellenbogen einen Stoß in die Rippen.
    »Ja, aber klar doch.«
    Stephanie schießt mir einen dermaßen hasserfüllten Blick zu, dass ich mich wundere, überhaupt noch aufrecht zu stehen. Ich ziehe fragend meine Augenbrauen in die Höhe: »Brandon?« Er sitzt neben Katie und schaut hoch, als ich seinen Namen sage.
    »Ja?«
    »Du gegen Rowan. Der Gewinner bestimmt die Strafe.«
    Brandon lacht. »Okay, jetzt bist du dran, Rowan.« Bei diesem Kommentar scheinen alle sich zu entspannen und schon bald lachen die Gäste wieder und unterhalten sich. Stephanie rauscht wütend ab und Trevor geht ihr hinterher, ohne sich ein einziges Mal umzudrehen. Ich frage mich, ob er auf mich sauer ist, weil ich versucht habe, von ihm abzulenken. Als Stephanie alleine wieder in den Garten zurückkehrt, kommt sie direkt auf mich zu und sagt mit eisiger Stimme: »Du bildest dir vielleicht ein, dass du gewonnen hast, Addison, aber sobald er sich erinnert, wer er ist, kommt er zu mir zurück.«
    »Ist er gegangen?« Eine ziemlich unpassende Antwort auf das, was sie eben gesagt hat, aber alles andere ist mir egal. Mir ist es sogar egal, wenn es so aussieht, als ob ich ihm hinterherlaufen würde, denn genau das habe ich vor. Ich mache auf dem Absatz kehrt, renne durchs Haus zur Tür, stürze hinaus und sehe noch, wie die Rücklichter seines Autos um die Ecke verschwinden.

27.
    irrePARAbel – wenn etwas nie wieder so sein wird, wie es einmal war
    I ch klopfe an die Haustür. Dukes Mom öffnet. »Hi«, sagt sie. Duke muss seinen Charme von ihr geerbt haben, denn bei ihrem Lächeln fühle ich mich sofort genauso wohl wie bei Dukes.
    »Hi. Duke und ich sind verabredet.« Ich halte meinen Rucksack hoch. »Hausaufgaben.« Es ist dieselbe Ausrede, die ich nachher zu Hause benutzen will – ich habe meine Mom nämlich nicht um Erlaubnis gefragt, aber ich muss ihn unbedingt sehen.
    »Oh, Addie, er ist noch gar nicht zu Hause. Du kannst gerne in seinem Zimmer warten.«
    »Okay, danke.«
    Oben in seinem Zimmer hole ich mir mein Buch raus und fange an zu lesen. Als ich mit dem Kapitel fertig bin, werfe ich einen Blick auf die Digitaluhr seines Wandmonitors. Eine halbe Stunde ist schon um. Viel länger kann ich nicht bleiben.
    Mein Handy steckt in meiner Hosentasche. Ich fische es heraus und wähle seine Nummer. Fast gleichzeitig mit dem Freiton höre ich einen Song, irgendwo zwischen seinem Bett und dem Nachttisch. Ich seufze, greife in die Lücke und schnappe mir das lärmende Handy. »Sehr hilfreich«, murmle ich und drücke den Anruf weg. »Wo steckst du bloß?« Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als ihm eine ganz altmodische Nachricht zu schreiben.
    Ich gehe zu Dukes Schreibtisch, um mir Papier zu holen. In der mittleren Schublade suche ich nach einem Zettel. Als ich einen herausziehen will, hängen ein paar zusammengeheftete Blätter daran. Ich will sie gerade losmachen und zurücklegen, als mein Blick auf eine neongelbe Textmarkierung fällt. Es handelt sich um eine alphabetische Liste von allen Schülern und ihren Talenten, offenbar ein Ausdruck von einem Schulcomputer. Ich finde meinen Namen ganz unten auf der Seite: Coleman, Addison. Neben meinem Namen ist der Begriff Hellseherin mit gelbem Textmarker angestrichen.
    Das war die Bezeichnung, die ich für mein Anmeldungsformular für die Highschool verwenden musste. Hellseherin. Ich erinnere mich, wie meine Mom sich mit dem Schulleiter angelegt hat und ihm klarmachen wollte, dass die Bezeichnung falsch war. Es gehört aber in dieselbe Kategorie, war seine Antwort gewesen. Unsere Computer erkennen den Begriff Divergenz nicht oder wie immer dieses Talent heißen soll. An dieser Stelle hat meine Mom geseufzt. Sie hasst es, wenn Leute so tun, als sei ich die Einzige

Weitere Kostenlose Bücher