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Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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immer so vorsichtig?
    Ich nicke. Egal, was ich empfinde, ich weiß, dass es nicht mehr als Freundschaft werden kann. Es ist zu kompliziert. Ich belüge ihn. Ich kann mich hier nicht auf eine Beziehung einlassen, weil niemand etwas von meinem wahren Leben erfahren darf. Außerdem sind wir als Freunde ein gutes Team. Wirklich, wirklich ein gu...
    Er packt mich an den Hüften und zieht mich näher zu sich heran. »Du hast mich heute Abend nicht im Stich gelassen. Du hast mich gerettet. Ich muss wie der letzte Idiot ausgesehen haben.«
    Ich schüttle den Kopf, seine Hände auf meinen Hüften sorgen dafür, dass ich nur noch stoßweise Luft holen kann.
    »Was ist los?«, fragt er.
    »Du bringst mich durcheinander.«
    »Im Ernst? Und ich dachte, dass ich endlich Klarheit in die Dinge bringe.« Sein Griff wird fester, eine Gänsehaut läuft über meinen Rücken. Ich höre Fußgetrappel im Flur. Trevor lässt mich los und ich trete zwei Schritte zurück, kurz bevor Brody ins Zimmer stürmt. »Mom hat gesagt, dass ich jetzt ins Bett muss und Gute Nacht sagen soll.«
    »Gute Nacht, kleiner Mann«, sagt Trevor. Wie schafft er es eigentlich, so entspannt zu wirken? Ich bin immer noch ganz außer Atem.
    »Warum ist es hier drin so dunkel?«, fragt Brody und schaut nach oben an die Decke. Mir war das nur beim Reinkommen aufgefallen, aber es ist tatsächlich stockdunkel und wirkt ziemlich verdächtig.
    »Wir haben nur vergessen, das Licht anzumachen«, sage ich schnell. »Eigentlich war es gar nicht so dunkel, weil die Schreibtischlampe ja brennt, aber jetzt sieht es schon so aus.« Ich renne praktisch zum Lichtschalter und schalte das Licht an. Als ich zurückkomme, glimmt in Trevors Augen ein belustigtes Lächeln.
    »Sag Addison Gute Nacht«, weist Trevor Brody an.
    »Gute Nacht, Addison.«
    »Gute Nacht.«
    »Brody«, ruft eine helle Stimme und eine Frau erscheint in der Tür. »Komm jetzt.« Sie sieht hübsch aus: lange Haare, dunkle Augen, kurvenreiche Figur. Sie trägt Jeans und ein T-Shirt und ihre Füße stecken in flauschigen roten Hausschuhen. Unsere Blicke treffen sich. »Oh«, sagt sie überrascht. »Ich wusste gar nicht, dass du Besuch hast, Trev.«
    »Mom, das ist Addison.«
    Sie kommt ins Zimmer und streckt ihre Hand aus. »Ich bin DeAnn, nett, dich kennenzulernen.«
    Ich schüttle ihre Hand. »Freut mich auch.«
    »Ich weiß nicht, ob Trevor dich schon gewarnt hat, aber immer, wenn er mir neue Freunde vorstellt, will ich alles über sie wissen. Trevor findet das schrecklich peinlich, aber so sind Moms nun mal. Also erzähl mir ein bisschen von dir.«
    »Äh.« Meint sie das etwa ernst? Ich schaue Trevor an und er nickt, als wolle er sagen: Ja, sie meint das leider sehr ernst. »Okay, na gut. Ich gehe zusammen mit Ihrem Sohn an die Carter High. Ich bin in der elften Klasse. Äh ...« Ich gerate ins Stocken. Normalerweise müsste ich jetzt sagen, wo ich herkomme, aber ich bringe es einfach nicht über mich, schon wieder diese Lügengeschichte zu erzählen. Ich zerbreche mir den Kopf, aber mir fallen nur ein paar zusammenhanglose Details ein, die darüber hinaus noch sonderbar sind. Irgendwie glaube ich kaum, dass Trevors Mom die Geschichte meines ersten Kusses interessiert oder hören möchte, dass ich mich leicht übergebe.
    »Sie liest gerne, Mom. Diese wahnsinnig alten, langweiligen Schinken, die Dad so sehr mag.« Er zeigt auf den Comic auf seinem Schreibtisch. »Und dazu noch die langweiligen Sachen, die ich mag. Und sie ist kein großer Football-Fan. Ich glaube, sie toleriert es nur uns zuliebe. Sie ist wahnsinnig schlau – meine Hauptkonkurrentin in Regierungskunde. Und seitdem sie mein Zimmer betreten hat, musste sie sich wahrscheinlich schon ein paarmal zusammenreißen, um nicht die Schuhe wegzuräumen, die aus meinem Kleiderschrank fallen.«
    Seine Mom lacht. »Vielleicht kannst du Trevor ja ein bisschen Ordnung beibringen.«
    Ich nicke stumm. Ich kämpfe mit den Tränen und muss mich mit Gewalt zurückhalten, um nicht loszuheulen, nur weil Trevor eben ein paar Dinge über mich aufgezählt hat, als wäre es die einfachste Sache der Welt.
    Brody zieht ungeduldig am Arm seiner Mom.
    »Oh«, fährt Trevor fort, »und erinnerst du dich noch, wie ich nachsitzen musste, weil ich in der sechsten Stunde immer zu spät gekommen bin?«
    Seine Mom schüttelt missbilligend den Kopf. »Ja.«
    »Na ja, Addison ist in Sachen Pünktlichkeit so pingelig, dass sie uns alle dazu zwingt, gleich nach dem Mittagessen zurück in

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