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Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kasie West
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die Schule zu fahren.«
    »Tue ich nicht.« Meine Stimme klingt ein bisschen brüchig, ich frage mich, ob ihm das auffällt.
    »Klar tust du das.«
    Seine Mom lächelt mich an. »Daran ist doch nichts verkehrt. Ich zum Beispiel bin dankbar dafür, dass jemand es schafft, diesen Jungen pünktlich zurück in die Schule zu bringen. Ich glaube, dass Menschen, die so lässig sind wie Trevor, sich um solche Nichtigkeiten wie Zeit keine Gedanken machen.«
    »Ja, ja, Mom, ich weiß. Ich komme ständig zu spät. Das brauchst du ja nicht in aller Öffentlichkeit breitzutreten.«
    Brody zieht abermals an ihrem Arm und sie sagt: »Tut mir leid, ich bringe dieses Kind hier mal lieber ins Bett. Hat mich wirklich gefreut, dich kennenzulernen, Addison.«
    »Mich auch.«
    »Und danke, dass du so nachsichtig mit mir gewesen bist. Jetzt hab ich das Gefühl, als würde ich dich ein bisschen kennen.« Mit diesen Worten verlässt sie das Zimmer.
    Ich habe Trevor den Rücken zugekehrt, er steht nicht sehr weit hinter mir. Das Schweigen dehnt sich aus und ich überlege fieberhaft, was ich sagen könnte, um es zu brechen. Ein Danke ist fast zu wenig … oder vielleicht auch zu viel. Er konnte ja unmöglich wissen, wie sehr ich seine Hilfe brauchte. Wie unglaublich wichtig es für mich ist, zu spüren, dass ich auch ohne meine Gabe wertvoll bin. Dass jedes noch so kleine und lächerliche Detail mich zu dem Menschen macht, der ich bin.
    »Und in diesem Moment möchtest du gerade im Erdboden versinken«, sagt er, »weil keiner von uns etwas sagt.«
    Ich beiße mir auf die Lippe. Ich werde jetzt nicht in Tränen ausbrechen. »Ich geh dann mal lieber.«
    Ich laufe, so schnell ich kann, zur Tür.
    »Addie. Bleib.«
    Es ist das erste Mal, dass er mich Addie genannt hat, und ich weiß, dass ich da viel mehr hineininterpretiere als gut ist. Ich bleibe an der Tür stehen, suche Halt am Rahmen. »Du bist durcheinander. Du brauchst Zeit, um nachzudenken.«
    Er lacht ein bisschen. »Wieso sollte ich durcheinander sein?«
    »Du hast gerade mit deiner Freundin Schluss gemacht.«
    »Ich hab mit Stephanie vor über einem Monat Schluss gemacht. Heute Abend hat sie’s endlich kapiert.«
    Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll.
    »Ich beginne gerade mit einem neuen Comic. Ich dachte mir, dass du als Vielleserin mir beim Schreiben helfen könntest.« Er zieht die obere Schreibtischschublade auf und nimmt einen Skizzierblock heraus.
    Ich hole tief Luft. Ich hab alles unter Kontrolle. »Im Ernst? Worum geht es?«
    Er bedeutet mir mit einer Kopfbewegung, näher zu kommen, und ich stelle mich neben ihn. Er beginnt mit den Augen der Figur, und als er bei ihren Haaren angekommen ist, einer wilden blonden Lockenmähne, wird mir klar, dass er mich zeichnet. »Superhelden. Endlich kriegst du die Superkraft, die du dir wünschst. Solange du mich nicht damit umbringst.«
    »Aber klar werde ich das tun. Du musst dich zum Bösewicht machen.«
    Er lacht. »Okay, das könnte lustig werden.« Er macht mit meinem Körper weiter. Ein paar Mal wirft er einen prüfenden Blick auf mich und mustert eingehend meine Schulter- und Nackenpartie.
    Verlegen trete ich von einem Fuß auf den anderen. »Äh, Moment mal«, sage ich und zeige auf die Zeichnung. »Das Outfit sitzt ein bisschen zu eng. Darin kann ich unmöglich Verbrechen bekämpfen. Geschweige denn atmen.«
    »Superhelden müssen hautenge Outfits tragen, damit ihnen ihre Kleidung nicht im Weg ist, wenn sie Verbrechen bekämpfen.« Er malt zusätzlich ein A auf die Brust.
    »Mein echter Name? Kriege ich keine geheime Identität?«
    »Woher willst du wissen, dass der Buchstabe für Addison steht? Vielleicht steht er für Amender oder Axt-Mädchen oder Apfelwerferin.«
    »Apfelwerferin?«
    »Mir ist nichts anderes mit A eingefallen.«
    Ich lächle und bin froh, dass wir wieder normal sprechen. »Okay. Und was für eine Superkraft habe ich?«
    »Wie hieß die gleich noch mal, die du haben wolltest, Telekinese?«
    Ein Kloß bildet sich in meinem Hals. »Nein. Ich glaube, ich fand deine doch besser.«
    »Die Zukunft voraussagen?«
    »Ja.« Ich muss es ihm sagen. Mein Vater kann nicht von mir verlangen, dass ich so einen wichtigen Teil von dem, was mich ausmacht, jemandem vorenthalte, an dem mir so viel liegt. Das Sicherheitskomitee wird sowieso nie dahinterkommen, denn ich weiß, Trevor kann Geheimnisse für sich behalten. »Es nennt sich Hellsehen.«
    »Das ist eine coole Fähigkeit. Wir könnten in der Geschichte

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