Verhängnisvolle Sehnsucht (German Edition)
selbst zugeben, dass sie gut aussah, zumindest wenn sie alles andere ausblendete. Schließlich warf sie auch einen Blick auf den Slip, der hoch geschnitten war und dadurch ihre Hüfte ein wenig schmaler wirken ließ.
»Und, wie sieht es aus?« Carries Stimme erklang von der anderen Seite der Tür.
»Gut, würde ich sagen.« Alyssa öffnete die Tür und trat einen Schritt zurück.
Carrie pfiff leise durch die Zähne. »Wow! Ganz großes Kino, Lys. Ehrlich, wenn die Männer dich so sehen könnten …«
»Bitte nicht schon wieder.« Aber Alyssa lächelte dabei, denn Carries Lob tat ihr immer gut. »Dann probiere ich mal das andere an.«
»Also wenn dieses hier schon so gut aussieht, dann wird das andere das Haus zum Einstürzen bringen.«
Alyssa lachte. »Das wollen wir nicht hoffen.«
Sie schloss die Tür wieder und zog die Unterwäsche vorsichtig aus. Als Nächstes griff sie zu dem BH, in den sie sich spontan im Katalog verliebt hatte. Er war anthrazitfarben mit gleichfarbiger Spitze und so knapp geschnitten, dass ihre Brustspitzen beinahe hinausschauten. Ihre Hügel quollen förmlich daraus hervor, und es würde eine kleine Bewegung reichen, um sie ganz zu befreien. Erregung rieselte durch ihren Körper, als sie sich vorstellte, wie ein Mann sie ansehen würde, wenn sie so vor ihm stand. Okay, nicht irgendein Mann, sondern ihr Traummann. Mit einem Finger strich sie über ihre Aureole, und die Berührung sandte einen Stromstoß direkt in ihren Unterleib.
Alyssa riss die Augen auf und schüttelte den Kopf. Ihr Traummann blickte sie noch nicht einmal an, wenn sie an ihm vorbeiging. Er wechselte häufig sogar auf die andere Straßenseite, was sie ihm nicht verdenken konnte, nachdem sie ihm ein schweres Buch auf den Fuß hatte fallen lassen. Seinem Gesichtsausdruck hatte sie angesehen, dass er dachte, sie wäre vor ihm erschrocken, doch das Gegenteil war der Fall: Als er so plötzlich vor ihr stand, war ihr Verlangen, ihn zu berühren, so übermächtig geworden, dass sie keine Kraft mehr in den Händen gehabt hatte. Deshalb war ihr der Stapel Bücher heruntergefallen. Mit einer gemurmelten Entschuldigung hatte sie sich gebückt, um sie aufzuheben, und als sie wieder aufblickte, war er verschwunden.
»Lebst du noch?«
Bei Carries Frage tauchte sie abrupt aus ihren Erinnerungen auf. Sie räusperte sich. »Ja, kleinen Moment noch.«
Mit zitternden Fingern nahm sie den winzigen Tanga vom Bügel. Wie sollte sie da reinpassen? Egal, sie würde das Ensemble schon allein wegen des Oberteils nehmen. Daher zog sie rasch ihren Slip aus, den sie vorher aus hygienischen Gründen angelassen hatte, und schlüpfte in den Tanga. Er bestand aus einem winzigen, spitzenumsäumten Dreieck, das den größten Teil ihrer rasierten Scham freiließ, und drei dünnen Bändern, die es in Position hielten. Zusammen mit dem BH war der Anblick umwerfend, als sie sich im Spiegel betrachtete. Ihre Brustspitzen zogen sich zusammen, und Verlangen pulsierte in ihrem Unterleib. Oh verdammt, wenn das hier schon im Laden anfing, wie würde sie sich erst fühlen, wenn sie jemals darin vor einem Mann stand?
Alyssa wollte gerade Carrie rufen, als die Türglocke einen weiteren Kunden ankündigte. Sie erstarrte, als sie eine männliche Stimme hörte, die Carrie nach dem Weg zum Postamt fragte. Vermutlich ein Tourist, der sich verirrt hatte. Erleichtert atmete sie auf, als kurz darauf die Glocke erneut ertönte und der Mann das Geschäft wieder verließ.
»Carrie?«
Als keine Antwort kam, öffnete sie die Tür der Ankleidekabine einen Spaltbreit und blickte hindurch. Carrie war nirgends zu sehen. Vielleicht war sie hinausgegangen, um dem Mann den Weg zu erklären? Alyssa zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder zum Spiegel um. Mit den Fingern strich sie über die weiche Spitze, die ihre Haut bedeckte. Ja, sie würde die Dessous auf jeden Fall kaufen, auch wenn nur sie selbst sie jemals sehen würde. Alyssa beugte sich vor und stützte ihre Hände auf die niedrige Bank, die vor dem Spiegel angebracht war. Ihre hellbraunen Augen weiteten sich, als die Bewegung reichte, um ihre Brustspitzen herausschauen zu lassen. Zögernd glitten ihre Hände an ihrem Körper nach oben, um den BH wieder zurechtzuziehen, bevor Carrie zurückkam.
Ein dumpfer Knall ertönte, und sie zuckte erschreckt zusammen. »Carrie?«
Bevor sie irgendetwas tun konnte, knallte es erneut, begleitet von einem ominösen Knacken und Grollen. Das ganze Gebäude wackelte, und Alyssa
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