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Verhängnisvolle Sehnsucht (German Edition)

Verhängnisvolle Sehnsucht (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Sehnsucht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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Offenbar war hier ein Stück vom Hang abgerutscht, aber das ganze Ausmaß konnte Sam nicht erkennen.
    Mit einem flauen Gefühl im Magen machte er sich auf den Rückweg zum Wagen. Dort suchte er die Taschenlampe aus dem Handschuhfach und nahm dann erneut das Sprechteil des Funkgeräts zur Hand.
    »Hier ist der Sheriff. Es gab offenbar einen weiteren Erdrutsch. Das genaue Ausmaß kenne ich noch nicht, aber ich brauche hier sofort eine Absperrung. Das heißt, dass dann alle Wege durch die Hügel gesperrt sind, geben Sie das auch an die Nachbarorte durch.«
    »Kommen Sie jetzt zurück?«
    Sam blickte in die Dunkelheit. »Nein. Ich werde sehen, ob die Straße morgen geräumt werden kann und jemand von dem Erdrutsch betroffen ist.«
    »Sheriff …«
    »Lassen Sie die Sperrung vor meinem Wagen aufbauen. Ich werde das Warnlicht anlassen, damit niemand in das Hindernis fährt.«
    »Okay.«
    »Haben Sie Ms Bishop schon gefunden?«
    »Nein, sie ist in keinem der Motels abgestiegen, und auch Barnes hat nichts von ihr gehört. Ihr Handy scheint weiterhin ausgeschaltet oder ohne Empfang zu sein.«
    Sams Magen zog sich weiter zusammen. Wenn sie hier gewesen war, als der Erdrutsch herunterging, könnte sie auf der Straße zwischen den Hindernissen gefangen sein. Oder noch schlimmer, von der Lawine verschüttet. Nein, das war sicher nur der Sheriff in ihm, der sofort das Schlimmste vermutete. Wie hoch war die Wahrscheinlichkeit, genau in dem Moment irgendwo entlangzufahren, wenn es einen Erdrutsch gab? Allerdings gab es immer wieder Berichte über Tote oder Verletzte in genau solch einer Situation. Nein, er würde nicht darüber nachdenken, was ihr geschehen sein konnte. Vielleicht war es nur eine kleine Schlammlawine gewesen, und er würde Carrie unverletzt auf der anderen Seite finden.
    Der Gedanke setzte ihn in Bewegung. Mit der Taschenlampe in der Hand stieg Sam wieder aus, holte einen Rucksack mit Erste-Hilfe-Set aus dem Kofferraum und machte sich auf den Weg.
    Zuerst waren es nur wenige Brocken, die leicht zu umgehen waren, doch bald baute sich vor ihm eine Wand aus Erde, Steinen und Bäumen auf. Vorsichtig kletterte er hinauf und fluchte, als seine Beine immer wieder im Morast stecken blieben. Wenn ein Auto unter dem Geröll begraben war, gab es kaum eine Möglichkeit, die Passagiere noch lebend zu bergen. Das Metall würde von den tonnenschweren Felsen und Baumstämmen völlig zerquetscht worden sein. Allerdings hatte er bisher noch kein Anzeichen dafür entdeckt, dass hier überhaupt ein Wagen gewesen war. Mit dieser verzweifelten Hoffnung arbeitete er sich langsam weiter vor. Schlamm klebte an ihm und erschwerte jeden Schritt, aber Sam gab nicht auf.
    Schließlich kam er auf der anderen Seite an und bewegte sich vorsichtig über die letzten Brocken. Der Schein der Taschenlampe glitt über den Boden, und Sam glaubte, etwas auf dem Asphalt zu erkennen. Parallele schwarze Spuren führten bis unter das Geröll. Sam kniete sich hin und kniff die Augen zusammen. Bremsspuren! Und wenn er sich nicht irrte, endeten sie unter den Erdschichten. Was bedeutete, dass sie schon vor dem Erdrutsch da gewesen waren. Die Frage war nur: wie viel früher? Sie konnten Wochen alt sein oder nur wenige Minuten. Mit erzwungener Ruhe prüfte Sam die Spuren genauer. Sie gehörten auf jeden Fall zu einem normalen Personenwagen, nicht zu einem Lastwagen oder Jeep, dafür waren sie zu schmal.
    War es Carries Auto gewesen? Da sie ihm nicht entgegengekommen war, könnte sie zurückgesetzt haben, um einen anderen Weg zu finden. Oder sie war unter Tonnen von durchnässter Erde, Felsen und Bäumen gefangen. Sein Herz hämmerte beinahe lauter als der Regen, während er sich aufrichtete. Zum ersten Mal fühlte er sich wirklich hilflos. Verdammt, warum hatte er Carrie nicht viel früher gesagt, was er für sie empfand? Dann hätte sie diese Reise gar nicht erst unternommen, und sie würden gemütlich im Haus sitzen. Stattdessen war es gut möglich, dass er nie wieder ihr Lachen hören oder das Blitzen in ihren Augen sehen würde. Ein furchtbarer Gedanke, den er sofort beiseiteschob. Carrie musste noch leben, etwas anderes würde er nicht zulassen.
    Ein dumpfes Stöhnen drang an ihre Ohren. Es dauerte einen Moment, bis Carrie erkannte, dass sie selbst diese Laute verursachte. Mühsam atmete sie ein und begann sofort zu husten. Ein starker Druck lag auf ihrer Brust und verhinderte, dass ihre Lunge sich frei entfalten konnte. Was war passiert? Carrie öffnete ihre

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