Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
Brüsten ganz zu schweigen. Ein Atemzug und man glaubt, sie sprengen den Stoff. Rund und fest wie kleine Äpfel. Geradezu einladend, mal hinzulangen. Dann dein langer Schwanenhals. Selbst ein Blinder, der nur über Tastsinne verfügt, würde auf der Stelle hineinbeißen wollen. Aber am allerschlimmsten sind deine Augen. Weißt du eigentlich wie verrucht und unschuldig zugleich du gucken kannst? Mit diesem kokett mädchenhaften Augenaufschlag? Diesem „Ich bin zu lieb für diese Welt aber eigentlich kann ich auch anders“-Blick? – Mich macht der wahnsinnig. Ich weiß nie, woran ich bei dir bin. Glaubst du wirklich, es macht mir Spaß, auf dich zu verzichten? Du denkst, ich habe dich gestern Nacht allein gelassen, weil deine Nähe unerträglich für mich ist. – Oh ja, Nico, da hast du ausnahmsweise mal in einem Punkt Recht.“
Noch eine Pause, vor der sie bei seinen Worten empfindlich getroffen zusammenzuckte, was ihn aber nicht darin aufhalten durfte, ihr ebenfalls ein paar Dinge zu sagen und seien sie noch so dumm.
Seine nächsten Worte lösten beinahe eine Ohnmacht aus, weil Nico sie gleichzeitig tief in sich einsog und doch an deren Wahrheitsgehalt zweifeln musste. Jede weitere unverblümte Beschreibung schnürte ihren Brustkorb zu und sie meinte, kaum noch Luft zu bekommen. Es klang beinahe so, als würde sie ihn absichtlich quälen. Mit ihren Blicken! Nicos Augen wurden groß und rund und sie stand wie vom Donner gerührt vor ihm. Unfähig auch nur ein gehauchtes Wort zu äußern. Ihr Herz schlug so heftig, dass ihr erneut schwindelte.
Sie hatte Recht, er hatte sie gestern loswerden wollen. Er hätte sie nicht härter treffen können, wenn er mit der Hand ausgeholt hätte.
"Du bist weder Cat, noch Romy oder Awendela. Du bist Nico, die Sophora. Die, die von schrecklichen Visionen und anschließenden Schwächeanfällen gequält wird. Die, die meinen Zuspruch und mein Blut braucht, um einigermaßen auf den Beinen zu bleiben, auch wenn sie behauptet, nicht anders behandelt werden zu müssen als die anderen. Nico, du bist viel kleiner und zarter als die anderen. Du hast besondere Fähigkeiten, die dir momentan noch all deine Kraft abverlangen. Wer bin ich und quetsche dir auch noch den Rest ab, nach allem was ich dir bisher angetan habe? Wer bin ich und stille meinen Hunger und mein Bedürfnis nach dir Nacht für Nacht ohne Rücksicht auf Verluste oder Rücksicht auf dich? Ich brauche dich wie die Luft zum Atmen, ich begehre dich und ich konnte gerade wirklich nicht mehr warten, bis du dich mir zuwendest und deinen neuen Beschützer Beschützer sein lässt. – Ich war und bin eifersüchtig, Nico. Zur Hölle, ich hätte ihn am liebsten umgebracht. Du bist meine Frau. Meine Soulmate. Ich habe nicht die letzten Wochen heimlich Plasma unter der Dusche gesoffen, um so vorgeführt zu werden, verstehst du?“
Noch ein Schlag auf den Rand des Waschbeckens und dann ein Schritt auf Nico zu. Viel fehlte nicht und er hätte sie geschüttelt.
„Du wirfst mir vor, du würdest mir nicht genügen. Wie sieht’s denn im umgekehrten Fall aus, werte Dame? Genüge ich dir? Willst du nicht doch lieber mit Brock zusammen sein? Wenn ich dich krank mache, wohl kaum noch mit mir. Entschuldige bitte, das ich das nicht gemerkt habe, wo du doch immer so schnell dabei bist, mir dein Innerstes zu offenbaren.“
Damon musste den Atem anhalten. Langsam ging er wirklich zu weit und ließ sich hinreißen. Das durfte nicht sein. Dann würde er wirklich dumme Dinge sagen, die sich später nicht mehr zurücknehmen ließen und ihre Beziehung vielleicht tatsächlich unmöglich machten.
„Nico.“, sagte er plötzlich traurig, sichtlich angeschlagen und deutlich resigniert. Seine Miene wurde weicher und er hätte es gern gehabt, wenn sie ihn diesmal freiwillig ansah, statt ihm auszuweichen.
„Warum sagst du mir nicht ganz einfach, dass du mich nicht lieben kannst, nach allem, was zwischen uns gewesen ist?- Warum bist du nicht auch ehrlich mit mir und gibst zu, das du mein schlechtes Wesen nicht ertragen kannst? Warum müssen wir uns streiten? – Wenn du möchtest, dass ich gehe und diesem Brock Platz mache, sag es doch einfach. Ich würde alles tun, damit du glücklich bist, Nicolasa. Alles. Du musst nur endlich sagen, was du von mir möchtest und wie du dir unser weiteres Zusammensein vorstellst. Ich will doch der sein, den du dir wünschst, aber ich schaffe das nicht ohne Anleitung von dir. - Bitte.“
In Nicos Augen schossen heiße
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