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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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lange böse sein konnte. Sie war ja auch gar nicht böse oder sauer. Aber irgendwie musste sie klare Verhältnisse zwischen ihnen schaffen. Brock hatte sie beschützt, wie es seine Aufgabe war. Der Rest lag nur an ihr.
    „Damon…“, begann sie nach einem tiefen Atemzug, der sie beruhigen sollte, und versuchte, ein bisschen energischer als sonst zu wirken.
    „Nico...?“ Automatisch erwiderte er ihren Namen auf die gleiche Weise, wie sie ihn ansprach. Darauf gefasst, die Predigt seines Lebens zu erhalten, obwohl ihm immer noch nicht genau klar war, wofür. Mit einem Mal hatte sich die Betroffenheit in ihrer Miene zu etwas Trotzigem verändert und die Art, wie sie auf ihren Händen saß, damit sie ja nicht in Versuchung kam, ihn anzufassen (oder ihm eine zu knallen?), ließ ihn etwas vom Sofa abrücken. Nicht weit, denn da war immer noch der Couchtisch und seine Körpergröße, die ihn an allzu viel Bewegung hinderte.
Wirklich, er wusste nicht, warum sie sich so aufregte. Er hatte gedacht, die Dinge zwischen ihnen waren mittlerweile geklärt. Der letzte Vollmond und die Tage dazwischen waren bis heute so vielversprechend gewesen. Und jetzt das.
    „Ich verstehen ja, dass du mich beschützen möchtest. Und das war ja auch nötig, solange ich nicht selbst dazu in der Lage war. Gut, der heutige Vorfall spricht gegen mich, aber so etwas kann auch dir passieren, oder nicht? Beim letzten Vollmond wurdest du auch verletzt.“, argumentierte sie und senkte dann blinzelnd den Blick, weil die Ereignisse der Vollmondnacht nur allzu präsent in ihrem Gedächtnis verblieben waren. An sein Blut zu denken, war gerade keine besonders gute Idee.
    „Das ist ein Risiko, das wir beide eingehen müssen. Ich bin eben nicht nur eine Sophora. Es ist mir schwer genug gefallen, meine Berufung zur Kriegerin zu akzeptieren… Ich bin bestimmt nicht so mutig wie die anderen in unserer Riege, weil ich noch ein Anfänger bin. Ich baue auf dein Vertrauen in mich, selbst für mich einstehen zu können. Ich muss noch so viel lernen und bestimmt noch einiges einstecken, bis ich mit den anderen mithalten kann… Du hast dich nicht so aufgeregt, als Romy im Alleingang Rukhs Sohn gestellt hat… Mal abgesehen davon, dass du mir natürlich andere Gefühle entgegen bringst. Würdest du dich anders verhalten, wäre ich mehr wie Cat oder Wendy? Damit kann ich leider nicht dienen. Um es mit Brocks Worten zu sagen, ich kuschele lieber, als dass ich mich schlage.“
Nico verdrehte die Augen über sich selbst, weil sich dieser Satz sogar in ihren eigenen Ohren seltsam aus ihrem Mund anhörte.
„Aber ich bin trotzdem eine Kriegerin und werde mich auch in Zukunft bemühen, dieser Aufgabe so weit gerecht zu werden, wie es mir möglich ist.“
Sie nickte abschließend und hob den Kopf mit Stolz an, um Damons Blick entschlossen zu begegnen.
    Damon seufzte gedehnt, erhob sich vom Fußboden und ließ sich mit einem weiteren, ächzenden Laut neben ihr auf das Sofa fallen. Wie ein nasser Sack ohne Rückgrat saß er da, starrte ein dickes Loch in die gläserne Oberfläche des Tisches und wandte Nico dann in einem plötzlichen Anfall von Bewegungsmotivation den Kopf zu.
    „Du könntest mir binnen Sekunden so wehtun, dass ich den Tag meiner Geburt bereue, Nico. Wenn du so wie Wendy, Romy oder gar Cat wärst, dann säße ich nicht mehr hier neben dir, sondern dauerhaft auf der Krankenstation. Denk bloß nicht, ich würde unterschätzen, was in dir steckt. Ganz im Gegenteil. Das habe ich dir beim letzten Vollmond schon gesagt. Ich bin verletzt worden, weil ich verweigert habe, von dir zu trinken und somit meine Kraft eingebüßt habe. Du könntest sogar Brock die Knochen brechen, ohne groß ins Schwitzen zu kommen, Schätzchen. Wir beide wissen das. Genauso wissen wir, dass du so etwas niemals tun würdest, weil kein Grund dazu besteht und ich sehr froh darüber bin, dass du nicht diese kleine sadistische Ader besitzt, mit der Wendy oder Romy ihre Männer zuweilen piesacken.“
    Damon streckte die Hand aus und legte sie auf eines von Nicos Knien, da sie immer noch auf ihren Händen saß und ihn ansah, als hätte er kein bisschen verstanden, was sie hatte sagen wollen. Doch er verstand sehr gut. Er war nicht taub und nur halb so blöd wie es den Anschein hatte.
    „Ich bin nicht Ash oder Rys oder Nathan. Wenn die anderen Blödsinn machen, dann ist es ihr eigenes Risiko. Damit müssen sie selbst klar kommen oder sich von ihren Soulmates trösten lassen. Warum sollte ich

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