Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
schon Brock und Romy zur Stelle…“
Nico hob die Arme und fuhr sich mit den Fingern durch die inzwischen beinahe getrockneten Locken, um sie damit ein bisschen aufzulockern. Es geschah nicht aus Eitelkeit, sie wollte ihren Händen einfach eine Beschäftigung geben, um nicht nach Damon zu greifen und seine Nähe zu suchen.
„Ich habe erlebt, was Cat und ihrem kleiner Bruder damals passiert ist. Ich glaube, er ist der einzige, der sie wie ein normaler Mensch behandelt hat, auch wenn er als Teenager kaum genug Durchsetzungsvermögen besessen haben kann, um für Cat einen Unterschied zu machen… Er ist von den Tatarescus zum Jäger großgezogen worden und dennoch bin ich davon überzeugt, dass er nicht deshalb auf der Suche nach ihr ist… Vulcan ist jetzt drüben bei Cat und Nathan… Der hat übrigens in seiner Raserei dem Jungen das Handgelenk gebrochen und ein paar Rippen angeknackst.“
Nico warf Brock einen vorwurfsvollen Seitenblick zu und konzentrierte sich dann wieder auf Damon, den sie mit einem halbherzigen Schmollen bedachte.
Was soll ich mit den beiden nur machen? Sie kamen ihr gerade vor wie zwei unartige Welpen, die sich übermütig aufeinander gestürzt hatten. Und dabei war ihr kleiner Hund Shai, der ja nun ganz nah wohnte, seit Tiponi bei Ron eingezogen war, trotz seiner Jugend wahrscheinlich der Vernünftigste von den Dreien.
Bei den Worten Kiefer und beißen gab Damon ein unterdrückt würgendes Geräusch von sich. Das war eine ziemlich ekelige Vision gewesen. Cat hatte offenbar eine ganz schöne Scheiße durchgemacht und ihr Bruder... Moment... Damon konnte nicht mehr folgen, da er schon wieder nicht aufgepasst hatte, weil Nicos Hände nun in ihre Haare gewandert waren, um die widerspenstigen Löckchen zu ordnen, die man eigentlich nicht ordnen konnte und nur darauf warteten, von ihm zum wiederholten Mal zerwühlt zu werden. Was er besonders gern tat, denn sie waren beinahe genauso weich und schön wie ihre Haut.
„Scheiße! Nathan ist ausgeflippt?“ Damon wand sich verlegen und in vorgeblicher Scham für seinen Waffenbruder, zuckte dann aber mit den Schultern, denn das hatte rein gar nichts mit ihm und Brock zu tun, da sie ja beide keine Superhirne waren, die sich einen Spaß daraus machten, die Haut ihres Kontrahenten mittels Gedankenkraft in Stücke zu fetzen und sich dann an dem Blutmuster auf Boden und Tapete erfreuten. Das war ihm dann doch eine Nummer zu viel des Guten.
„Wir werden ja sehen, wie viele Personen morgen früh lebend Nathans Apartment verlassen. –Die Chancen, dass es mindestens zwei sind, stehen besonders gü...“
Brock und Nico sahen ihn so entgeistert an, als hätte er es gerade ernst gemeint. Damon merkte, dass niemand außer ihm diesen Scherz lustig fand und murmelte eine Entschuldigung. Nicos Blick wurde noch vorwurfsvoller und jetzt hatte dieser Zug sogar ihr hübsches Mündchen erreicht. Für Damon die allergrößte Folter, da er in Brocks Gegenwart so gut wie gar nichts daran ändern konnte, es sei denn er mutierte plötzlich zu jemandem, der vollkommen logisch und ohne Hintergedanken gegen ihre berechtigten Vorwürfe argumentieren konnte.
„Ich hab ihm nur eine rein gehauen, Nico. Ehrlich. Dann hat er um Zugabe gebeten und die hat er gekriegt. Das war alles. Ich habe eine Packung zurückgekriegt und nun sind wir zwei quitt. Es kommt nie wieder vor und ich entschuldige mich bei dir. Es war dumm und in Zukunft sollte ich ein bisschen länger überlegen, bevor ich losstürme und jemanden schlage.“
Damon entschuldigte sich so reumütig wie ein Fünfjähriger und war mindestens so verlegen.
„Brock ist sowieso viel stärker als ich. Eigentlich war es von Anfang an eine Schnapsidee. Entschuldigung.“
Brock hätte Damon am liebsten eine Kopfnuss verpasst, als er anfing, sich zu rechtfertigen und sich dadurch nur tiefer in die Scheiße ritt. Nico verstand es zu gut, kleine Stolperfallen für große Machos zu stellen und dabei tat sie so was nicht mal absichtlich. Sie war nicht hinterhältig, aber ihre unschuldige Art machte einen Mann gesprächiger als ein ganzes Fass Whiskey.
Damon kassierte ernüchternde Ohrfeigen, ohne dass die Kleine auch nur die Hand erheben musste. Autsch!
Brock beschloss für sich, mal ein Wörtchen mit seiner Herrin zu reden, dass man einen Mann auf Knien nicht auch noch empfindlich in seine Weichteile trat. Aber nicht so bald, das hatte noch so zehn bis zwanzig Jahre Zeit. Schließlich wusste er nicht, wie er an Damons Stelle
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