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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Säure im Nacken hatte ihr Tränen in die Augen getrieben, aber da der Heilungsprozess sofort einsetzte, war es ein vergleichsweise kurzer Schmerz gewesen.
    Es war gut, ihre Hand halten zu können, während sich ein fremder Mann über ihre nackte Kehrseite beugte. Das würde vorerst ein weiteres Erscheinen des Tigers verhindern. Ash neigte eigentlich nicht zur Eifersucht, aber er konnte nicht umhin, Wendy ganz für sich allein beanspruchen zu wollen. Nicht dass sie anderen Männern Avancen oder schöne Augen machte, das brauchte sie gar nicht. Ihr strahlendes Aussehen und das Selbstbewusstsein, mit dem sie ihren perfekten Körper zur Schau stellte, reichten völlig, um von der Männerwelt als Einladung verstanden zu werden. Es wäre völlig unnatürlich gewesen, wenn man Awendelas Erscheinung nicht genügend würdigte. Seien die Männer alt oder jung, verbunden oder frei. Sie war etwas ganz Besonderes und Ash war mehr als stolz darauf, ihr das ermöglicht zu haben, weil mit den Narben auch die letzten Zweifel in ihr verschwunden waren.
    Das Aufmalen des Motivs auf den Körper war ebenfalls angenehm gewesen. Da hatte Wendy noch scherzen können. LeRoi hatte Spaß an ihrem nackten Körper, den er als Leinwand benutzen konnte und wurde nicht müde, zu kommentieren, wie gern er mit dem Filzstift auf ihrer Haut tauschen würde, von der er nichts hatte, da er wie seine Frau Handschuhe bei der Arbeit trug. Außerdem war es ein noch größerer Spaß, sich mit dem Krieger hinter Gittern anlegen zu dürfen, der wie zu erwarten, ein klein wenig eifersüchtig auf LeRois Anzüglichkeiten reagierte. Eben alles für die Kunst.
    Herausgekommen war letztendlich das phantastische, unglaublich lebensechte Motiv eines weißen Tigers in geduckter Haltung. Bereit, die erspähte Beute, die mit hungrig glitzernden Augen scharf beobachtet wurde, jederzeit anzuspringen. Die rechte Vorderpfote des wilden Tieres ruhte auf Wendys linker Pobacke und der lange Schwanz schlängelte sich geschmeidig zwischen den Schulterblättern entlang bis zum Haaransatz im Nacken, wo vormals das alte Bild geprangt hatte. Im Hintergrund und zu beiden Seiten der Raubkatze, die sich im Einklang mit Wendys Rückenmuskulatur bewegte und so noch lebendiger wirkte, spritzte wildes, eiskalt anmutendes Wasser empor, das LeRoi mit nur einem Hauch Farbe im Ton der Augen schattieren, aber nicht mit schwarzen Linien begrenzen würde, um der animalischen Schönheit nicht die Attraktion zu nehmen oder das Komplettwerk zu überladen ausfallen zu lassen.
Ein Bild von Awendelas ganz persönlichem Schutzgeist und das absolute Ebenbild ihres Mannes in tierischer Gestalt.
    „Gut, zwanzig Minuten. Es muss sowieso erst mal an allen Stellen abheilen. Am besten trinkst du noch einen kleinen Schluck. – Ich mische derweil Perlmutt mit Gold zurecht, damit wir nach der Pause mit den Farben anfangen können. Die Konturen sind soweit fertig. Jetzt kommen wir gleich an das Aufhübschen der Miezekatze. Ash wird nie wieder einen Spiegel brauchen, wenn das hier geschafft ist.“ LeRoi zog vollkommen konzentriert die Linie zu Ende und gab Wendy dann frei. Er würde nebenan das Gerät reinigen und die Farbe für den ultimativen Fellton zusammen stellen. Außerdem musste etwas zur Reinigung vorbereitet werden, um Awendelas Rücken von überflüssigen Filzstiftlinien und den schwarzen Resten der überschüssigen Tinte zu befreien.
Dadurch, dass sie makellose Haut hatte und bestens von ihrem Soulmate genährt wurde, machte die Arbeit an ihr keine Schwierigkeiten. Alles verlief reibungslos und Wendy verhielt sich bei diesem Mammutprojekt sehr tapfer. Liebe ließ einen eben alle Verrücktheiten durchstehen.
    „Und der Tiger bleibt im Käfig, klar!“, fügte er ermahnend hinzu, bevor er den Raum verließ und die Tür hinter sich schloss. Er hatte keine große Lust, die Pause zu verlängern, weil er erst mal seine Blutungen stillen musste, die ihm ein eifersüchtiges Kätzchen verpassen würde.
    Wendy richtete sich stöhnend auf der Liege auf. Sie hatte die ganze Zeit auf dem Bauch gelegen. Schon fast vier Stunden, ohne die Position gewechselt zu haben. Noch dazu vollkommen nackt, da das Motiv auf ihrem Rücken eben großflächig angelegt war und LeRoi freie Hand haben musste, um seine Kunst vollkommen ausleben zu können. Da war auch nichts dabei. Erstens war Lee Roy, genau wie Ash und Wendy, glücklich mit seiner Soulmate verbunden und zweitens hätte sie ihm auch ohne die Hilfe ihres Mannes in

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