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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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Er durfte nicht eher erneut von ihr trinken, wenn sich Nico nicht sicher war, ob er das für sie war, was sie wirklich brauchte und um sich haben wollte. Ihre Aufforderung, von ihr zu nehmen, könnte aus reiner Verpflichtung entsprungen sein. Weil sie wusste, dass er irgendwann das Blut einer Immaculate brauchte, um zu überleben und den Aufgaben als Krieger weiterhin gewachsen zu sein. Er brauchte sie in der Tat bereits so sehr, dass seine Eingeweide sich schmerzhaft zusammenzogen, als er das Wasser abstellte, die tropfnassen Beutel aufnahm, in den Müll tat und sich dann nicht gerade sanft abtrocknete, da er den Schmerz in seinem Inneren gern mit einem körperlichen ausgetauscht hätte.
    Im Schlafzimmer roch es immer noch nach ihren Paarungsdüften. Nico und er tauschten nur einen kurzen Blick. Damon wandte sich sofort dem Schrank zu, in dem seine Jagdausrüstung aufbewahrt wurde. Er war fertig. Dabei konnte er das erneute Leuchten in Nicos Augen in seinem Nacken fühlen und die Enttäuschung, mit der sie sich auf die Seite drehte, da sie ihn sicher nicht zurück ins Bett bitten wollte, wenn er bei Sonnenuntergang auf den Straßen zu sein hatte. Damon war sehr froh darüber, gerade eine Fluchtmöglichkeit zu haben. Dann aber hörte er sie stöhnen und er betete zu höheren Mächten, dass sie nicht schon wieder von der Affectio heimgesucht würde.
Es war nicht fair, aber er würde sie diesmal ignorieren. Für den Moment jedenfalls. Bis er angezogen war und die Waffen angeschnallt hatte. Sollte sie ihn brauchen, würde es noch für eine kleine Nummer reichen, ohne sie wieder mit seinem Blut aushalten zu müssen. Nico musste bei aller Liebe zu ihr verstehen, dass er sonst Nathans Schichtpläne über den Haufen warf und weiteren Ärger mit den Jungs durfte er sich auch ihretwegen nicht einhandeln.
    Eine frische Welle ihres Zimtdufts stieg ihm in die Nase. Etwas, auf das er leider mehr reagierte als gut für ihn war. Die Erektion ebenfalls auszublenden, war schlichtweg unmöglich, wenn man gerade dabei war, den Reißverschluss der engsitzenden Lederhose zu- statt aufzumachen. Also hielt er die Luft an, um die Sache nicht noch schlimmer zu machen. Leider konnte man die Ohren nicht so einfach verschließen, somit hörte er weiterhin Nicos Stöhnen und Wimmern, das in einem Schmerzensschrei gipfelte, der Damon endlich zu ihr herumfahren und dem Offensichtlichen ins Auge blicken ließ.
    „Oh mein Gott, nicht schon wieder!“
    Nach einer Vision brauchte sie so viel Kraft wie möglich. Also schön, er würde es tun.
Damon schob den Ärmel seines schwarzen Baumwollshirts nach oben, um sein Handgelenk frei zu machen. Nicos geistige Nebel lichteten sich langsam und an der Art, wie sie ins Kissen schluchzte, erkannte er, dass sie wieder bei ihm war. Hoffentlich hatte sie Marga Kisz nicht noch einmal aufgesucht. Auf Diskussionen bezüglich dessen, sie zu einem weiteren Schluck überreden zu müssen, hatte er keine Lust.
    „Nico, ich muss gleich los. Wenn du also noch etwas brauchst...“ Damon zögerte, zu ihr zu gehen. Wenn sie Nein sagte und sich für okay befand, musste er sie vielleicht nicht noch einmal tränken.
Unschlüssig bedachte er sein Handgelenk mit eben jenem Blick, der vorhin seinem Schoß gegolten hatte.
Was nicht sein musste, musste ja nicht sein.
Trotzdem regte sich neben allem anderen sein schlechtes Gewissen. Er müsste zumindest danach fragen, was sie gesehen hatte, statt es kaum erwarten zu können, aus dem Zimmer hinauszukommen und auf irgendetwas einschlagen zu können, damit er seinen allgegenwärtigen, eigenen Hunger vergaß.
    In Nico zog sich alles zusammen, als sie Damons Worte hörte, die ihn ihren Ohren kalt und abweisend klangen. Sie hielt die Luft am, um das leise Aufschluchzen zu unterdrücken und presste die Lider fest zusammen, um die Tränen zum Versiegen zu bringen. Sie hatte gerade mit eigenen Augen gesehen, wie weit der Hunger einen Mann treiben konnte, aber sie brachte es nicht fertig, wie Tiponi mit dieser Sache umzugehen. Es würde bestimmt auch nichts nutzen, die Situation allerhöchstens verschlimmern.
Gerade bedauerte sie zutiefst, Damon so überstürzt um die Umwandlung gebeten zu haben. Es war alles ihre Schuld. Er hatte es nicht gewollt und nur ihr zuliebe nachgegeben. Nun schien er ein widerwilliger Gefangener ihres Hungers zu sein. Eine weitere Träne kullerte über ihre Wange und sie musste schwer schlucken, um nicht in unglückliches Weinen auszubrechen.
    Das Kind des Lichts

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