Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
Schränke holte, ohne sich damit aufzuhalten, ihre Schuhe anzuziehen.
- Ich bin gleich bei euch. Es dauert nicht lange. -
Dunkel erinnerte sich Nico daran, dass Romy heute einen beruflichen Termin in einem Polizeirevier gehabt hatte. Aber nun war sie mit Rys zuhause und beide nicht verletzt. Wer dann? Rebeka vielleicht?
Hastig ging sie den Inhalt der Tasche durch und konzentrierte sich dann. Die Sonne war dabei unter zu gehen, so dass sie es Dank Damons Blut schaffte, sich in den Büroräumen der Detektei zu materialisieren.
Währenddessen in der Detektei
Der Krieger ragte wie eine dunkle, bedrohlich aussehende Statue neben dem Bett auf und starrte wieder mit diesem grauen, sturmumtosten Blick auf Brock herunter. Die Arme lässig vor der Brust verschränkt, ansonsten bar jeden Gefühls. Zumindest äußerlich. Ihm blieben vielleicht drei oder vier Minuten allein mit Brock. Minuten, die er schweigend oder fragend verbringen konnte. Er entschied sich für Letzteres.
Sollten die Fragen dazu führen, dass ihm der Cop wieder an die Kehle sprang, war ihm das eigentlich nur Recht. Dann machte sich Romy nicht mehr allzu viele Sorgen um ihn, wenn sie mit eigenen Augen sehen konnte, dass dessen Lebensgeist längst nicht ausgehaucht war.
„So, du warst also mit Romana zusammen in Reno, hm? Beruflich, privat oder beides?“
Er wusste, er würde sich mit einer möglichen Antwort darauf nur selbst foltern und sein Gesicht war dabei auch nicht gerade das, was man reinste Freude nannte.
„Und was heißt, du hast ihr Blut genommen? Ich dachte, du stehst nicht gerade auf Leute wie uns. – Ich meine, ein Mann mit deinen Erfahrungen...“
Chryses ließ seinen Blick noch einmal über die vernarbte Haut an dessen Oberkörper wandern.
„ ...sollte da doch etwas vorsichtiger sein.“
Und woher sollte er von allein das Bedürfnis verspürt haben, von Romy zu trinken, wenn der Zusammenstoß mit den Ghouls erst weit nach ihrer gemeinsamen Zeit passiert war? Rys hielt seine vorpreschenden Gedanken lieber im Zaum. Denn diese bewegten sich gerade in eine Richtung, die ihm absolut nicht gefiel.
Brock lächelte schief, wobei seine Augen teuflisch aufleuchteten. Er hörte genau die brennende Eifersucht heraus und es ihm ging übel genug, um den anderen mit diebischem Vergnügen darin schmoren zu lassen.
„Ich seh schon, die gute Romy ist immer noch die Alte… Verschlossen wie eine Auster.“
Brock lachte trocken auf, was den Schmerz in seiner Kehle nur verstärkte, aber das war es wert. Die Miene des anderen hätte nicht saurer sein können, wenn er einen Liter Zitronensaft auf ex gekippt hätte.
„Letzteres, Harper! Aber es wundert mich nicht, dass sie es dir nicht erzählt hat, dass wir etwa zwei Jahre ein Paar waren. Beruflich und privat. Mit allen Schikanen.“
Brock riskierte seinen Hals wirklich, das wusste er, weil er sehen konnte, wie der Typ beinahe rot bei der Vorstellung sah, dass er und Romy früher einmal sehr intim gewesen waren. Mehr musste der Kerl wirklich nicht wissen.
„Mit Blut hat das alles angefangen, wenn du es genau wissen willst! Eine kleine Eskalation während eines Einsatzes mit Sugar. Aber ich glaube, darüber sollte ich nichts erzählen. Sie will ja anscheinend nicht, dass jemand darüber Bescheid weiß.“
Verdammt blödes Gefühl, nicht wahr? Eine kleine schäbige Rache, die er sich gönnte, weil er zu gut wusste, wie man sich fühlte, wenn man herausfand, dass man die ganze Zeit verarscht worden war. Und man feststellte, dass Romy einem etwas vorgespielt hatte. Ziemlich armselig, aber gerade hatte Brock nicht viele Möglichkeiten, auszuteilen. Damit würde er nur dafür sorgen, dass Rebekas Zimmer auf ewig versaut werden würde und das würde Romy sicher nicht gefallen. Er hatte schnell festgestellt, wo er lag, da Romy wohl kaum der Typ für solch verträumte Poster an der Wand war.
Rys' Mundwinkel verzogen sich nach unten und er stieß wieder dieses gefährliche Knurren aus, als Brock Romy mit Austern verglich. Seine Soulmate war höchstens die Perle darin, wenn man vergaß, dass dieses Schmuckstück durch Verunreinigung entstand. Romy behielt eben gewisse Dinge gern für sich, statt damit herauszututen wie der Inspector auf Bekkys Bett, der Vergnügen daran fand, das Wort Schikanen besonders dreckig zu betonen. Aber gut, Rys schluckte und ließ seinen Dolch diesmal im Hemdsärmel, er hatte es ja wissen wollen. Mehr Details brauchte er allerdings wirklich nicht. Seine Fantasie mochte manchmal
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