Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
entscheiden...ich mache ihr sicher kei... Okay, Mutter. Ja, Mutter. Nein, Mutter. Es wird sicher allen gefallen.“
Und Verbindungszeremonien bei Vollmond abzuhalten, fanden doch alle ausnahmslos romantisch.
„Ich danke Euch.“
Rys klappte das Telefon zusammen und steckte es zurück in die Tasche. Die Hochzeit konnte er also getrost seiner Mutter überlassen, die das Ganze spielend leicht meistern würde, da es sich nicht um ein Event mit mehreren hundert Gästen handeln würde, das Rys da anberaumt hatte. Romy zuliebe würde diese Verbindung in genau demselben Kreist stattfinden, in dem Ash und Wendy zusammengeführt worden waren. Einem Kreis, in dem sie sich wohlfühlte und bei dem sie nicht ständig darüber nachdenken musste, ob sie alles richtig machte.
Bei Ron würde das irgendwann einmal ganz anders aussehen. Wenn er seine Soulmate fand und sich mit ihr verbinden wollte, dann würde die gesamte Gesellschaft Schlange stehen, um dabei zu sein. Ein Fest rauschender als die Noctis Transitus und etwas, bei dem man ganz und gar nichts von der Braut hatte, da sie ständig herumgereicht und begutachtet werden würde.
Chryses drehte sich wieder zu Romy herum, froh darüber, nicht der Erstgeborene zu sein. Seine Soulmate gehörte ganz allein ihm.
„Ich hoffe, du hast morgen Abend noch nichts vor, Romana“, sagte er in einem leicht einschmeichelnden aber höchst ernst gemeinten Ton.
„Es gibt da einen Anlass, zu dem ich dich gern entführen würde. Brock kann gern versuchen, dich zu retten, aber es wird ihm nicht gelingen. Du gehörst mir und je schneller das nun besiegelt wird, desto besser. Geregelte Verhältnisse. Eine Familie, in der sich auch deine Schwester wohlfühlen wird und keine Ausflüchte mehr. Du hast ein Kleid, das Essen ist geregelt. Wozu noch warten?“
Sicher nicht auf das Einverständnis des Bullen hinter der Tür, mit dem Nico hoffentlich fertig wurde. Nur ein ungewöhnlicher Laut aus dem Zimmer und Rys würde all seine Morddrohungen wahrmachen.
Romy wusste nicht, was sie von Rys’ überstürzten Plänen halten sollte. Noch Freitagnacht hätte sie ihm zu gern sofort und auf der Stelle nachgegeben, doch nach der Begegnung mit Wolfe hätte sie mit allem gerechnet, nur nicht damit dass er sie weiterhin zur Frau nehmen wollte. Sie durfte es sich um seinetwillen nicht zu einfach machen, immerhin war er ein Krieger und Mitglied einer der angesehensten Familien der Immaculate. Wenn der Prinz das Aschenputtel heiratete, dann war das allerhöchstens in Märchen unkompliziert und romantisch. Und dann gab es noch die ungeklärte Sache zwischen den Brüdern. Es wäre nicht gut, wenn sie die Zeremonie ohne ihn stattfinden ließen. Nico hatte zwar gesagt, er würde bald wieder kommen, doch das bedeutete nicht heute oder morgen.
Sie ließ sich in ihrem Wohnzimmer auf die Couch fallen und bedeckte das Gesicht mit beiden Händen, wobei Herz und Verstand einen heftigen Kampf miteinander ausfochten.
„Oh, Rys! Du solltest es dir noch einmal überlegen! Und vor allen Dingen nicht Brock die Schuld geben. Er hat immer noch keine Ahnung, was ihn an mir angezogen hat. Und ich war damals ziemlich… durcheinander ist noch eine Untertreibung. Ich wollte so sehr normal sein, ich wollte Familie. Ich hab ihn nach Strich und Faden angelogen, weil ich wusste, dass er genauso wie ich empfand. Dieses Verlorensein, das sich nicht allein durch das Großwerden in einem Waisenhaus erklären lässt. Aber auch das ahnte ich ja damals nicht. Und dann sagten mir die Ärzte auch noch, dass ich niemals Kinder kriegen würde… Ich war am Durchdrehen, wollte alles erzwingen und bin heute wirklich nicht stolz darauf. An seiner Stelle wäre ich auch ausgerastet, als er mir auf die Schliche kam…“
Romy ließ die Hände sinken und sah schuldbewusst zu Rys auf.
„Es klingt so nach erbärmlicher Ausrede, wenn ich ständig wiederhole, dass ich es nicht besser wusste. Tief innen drin ahnte ich es, aber ich wollte es nicht wahrhaben, weil es doch keine Alternative gab. Ich wäre niemals darauf gekommen, dass Blut der Auslöser dafür war, mit Brock eine Beziehung einzugehen. Es passierte auf einem Einsatz während einer Vollmondnacht und heute erst habe ich verstanden, was da eigentlich abgelaufen ist. Es war das erste Mal, dass ich überhaupt irgendwas für einen Mann empfunden habe, das nichts mit Freundschaft oder Kameradschaft zu tun hatte, ich war so erleichtert. Aber da weder er noch ich wussten, was der Grund für die Anziehung
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