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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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aus Reno nicht gerade höflich behandelt hatte? Das tat sie doch sonst so gern. Las ihm ordentlich die Leviten und scheute sich nicht, ihm eine zu verpassen, wenn er sich zu weit aus dem Fenster lehnte.
Sie so zu sehen. So aufgelöst und voller Zweifel, war etwas, mit dem er nicht gut umgehen konnte. Das war Nathans Part. Nathan fand bei so etwas immer die richtigen, trostspendenden Worte. Er war der Priester. Rys hatte nur seine Daten und Fakten im Kopf. Seine Vorträge, die elendig lang sein konnten und jedes Widerwort schon deshalb erstickten, weil er seinen Zuhörer entweder schon im Vorfeld zu Tode langweilte oder zu Tode foltern würde, wenn er dann immer noch eine eigene Meinung hatte.
Romy musste er mit so etwas nicht kommen. Sie war anders, aber zum ersten Mal seit ihrem Zusammensein ließ sie zu, dass er tatsächlich Seiten von ihr zu sehen bekam, die ihm vielleicht nicht gefielen, die ihn seine Wahl überdenken ließen.
Dabei gab es nichts mehr, worüber er nachdenken musste. Er wollte sie. Punkt. Er wollte sie, und er würde sich mit ihr verbinden. Morgen. Bei Vollmond im Castle unter dem Segen des Orakels.
    „Möchte Brock seine Einladung schriftlich auf einem weißen Kärtchen aus Büttenpapier? Bekky hat da so was auf ihrem Schreibtisch liegen. Ich könnte es ihm sogar in altägyptischen Hieroglyphen hin malen, wenn ihn das scharf macht. – Ich geh mal davon aus, er ist ein Freund von Gratis-Essen und -Getränken?“
    Rys würde ihn sogar in die erste Reihe stellen, damit dem Cop ja nicht entging, dass Romy nun zu Chryses gehörte und zu niemandem sonst. Der eigentliche Grund war allerdings, dass er zu wissen glaubte, es würde seiner Soulmate etwas bedeuten, wenn Brock bei der Verbindung dabei war. Genauso wie die Anwesenheit ihrer Schwester. Aber selbst wenn Reno Nein sagte: Hier wurde gar nichts abgesagt. Nicht einmal dann, wenn die Aryaner-Armee und Rukh persönlich vor dem Castle Stellung beziehen sollten. Prügeln konnte man sich nach der Zeremonie noch in Ruhe. Auch mit dem Cop. Obwohl dieser sicher nicht so dumm war, einen auf Dirty Harry gegen die Glorreichen Sieben zu machen. Rys schätzte Brock eigentlich als ziemlich intelligent ein. Vielleicht wurden sie sogar mal Freunde, wenn sich die ersten Nebel der Kanonen, mit denen sie in der Fantasie aufeinander geschossen hatten, verzogen.
    Romy sah ihn an, als würde er sich über sie lustig machen. Chryses trat aus dem Rahmen der Tür heraus auf sie zu, schob mit den Knien den Couchtisch beiseite und hockte sich dann vor sie hin, wobei er dann immer noch fast auf Augenhöhe mit ihr war. Auf dem Sofa in diesem kleinen Wohnzimmer wirkte sie mit einem Mal noch kleiner und verlorener als bei ihm in der Fortress.
    „Romy, hör zu.“, begann er ernst und nahm ihre nervös miteinander ringenden Hände in seine. Sie wich ihm aus und hätte die zitternden Finger am liebsten wieder fortgezogen, doch er hielt sie fest und suchte solange ihren Blick, bis sie ihn ansah. Rys lächelte. Nicht gehässig oder selbstüberzeugt, sondern einfach ein warmes Lächeln, mit dem er sie davon zu überzeugen gedachte, wie wichtig dieser Tag morgen für sie werden würde.
    „Hätte ich ein charakterloses Ding haben wollen, das mir nach dem Mund redet und mich jeden Tag davon in Kenntnis setzt, wie sehr ich die Verbindung für die Ewigkeit bereuen werde, wenn ich ihr nicht den Pullover hier oder die Schuhe dort kaufe, dann hätte ich eine von Sterlings Schwestern nehmen können. Ich glaube nicht, dass ich der Richtige dafür bin, hier irgendein Urteil über deine Erfahrungen abzugeben. Im Gegenteil, ich diene seit Jahrhunderten nur dem einen Zweck. Dem Fortbestand meiner Rasse. Ich diene ihr sowohl mit meiner Waffe als auch mit… ähäm...“
    Er räusperte sich, sah kurz nach unten auf seinen Schoß und dann wieder in ihre Augen, wobei er ungemütlich das Gesicht verzog. „Brock nennt das gern mit allen Schikanen. “
Romy lächelte nicht und auch ihm war nicht nach Lachen zumute. Es ging darum, sie davon zu überzeugen, das Richtige zu tun.
    „Mach dir keine Gedanken um Brock oder das, was zwischen euch passiert ist. – Oder versuche, die Sache irgendwie positiv zu sehen. Ich tue das. Ihr wart trotz seiner offensichtlichen Besonderheit nicht füreinander bestimmt. Das, was in deiner Vergangenheit passiert ist, ist furchtbar. Aber das Leben ist nicht immer gerecht. Manchmal zeigen sich die positiven Dinge erst so viel später, wenn man schon nicht mehr daran

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