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Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)

Titel: Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: May R. Tanner
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keinen BH benötigte. Die Träger waren fingerbreit und der Ausschnitt harmlos rund aber tief, so dass der Effekt für Nico ziemlich ungewohnt war. Sie trug sonst niemals so enge Sachen, bei jedem Atemzug wurde ihr Dekolleté noch extra betont. Der Rockteil des Kleides war aus glänzendem Seidenstretch, der so eng anlag, dass sich wahrscheinlich auch das kleinste Höschen darunter abgezeichnet hätte. Und dann hatte es einen langen Schlitz über dem rechten Bein, der den Schenkel bis knapp eine Handbreit unter der Saumlinie des Corsagenoberteils entblößte. Das war doch bestimmt etwas zu luftig, auch wenn es ein warmer Sommertag war?
    Die niedlichen Pumps waren ebenfalls mit Samt überzogen und hatten einen geschwungenen, erträglich hohen Absatz und eine goldene Schnalle. Nico ließ sich kraftlos auf den Stuhl vor der Frisierkommode gleiten und ihre Hilfe legte ihr das Seidenkropfband um, an dem ein mit roten Strasssteinen besetztes Kreuz befestigt war. Als nächstes wurden ihre zerwühlten Haare in ordentliche Locken gelegt, um dann ein Diadem, ebenfalls mit roten Glitzersteinen geschmückt, darauf zu setzen, das die Frisur an ihrem Platz halten würde. Nico ließ es einfach über sich ergehen, sie war davon überzeugt, dass das Mädchen nach Cats Anweisungen handelte und die wollte ihre Ergebnisse später sicher bewundern oder kontrollieren. Sie hatte die Augen geschlossen gehabt und sah überrascht in den Spiegel, als sie sie wieder öffnen durfte, nachdem man ihr einen Lidstrich gezogen hatte. Die Wirkung war verblüffend. Nico würde beinahe sagen, dass sie damit nicht mehr so mädchenhaft aussah. Auf ihre Lippen wurde noch rötlich schimmernde Lippenpomade getupft, dann war sie endlich bereit, sich unter die Gäste zu mischen.
Oder auch nicht . Nico hatte ihre Hilfe verabschiedet und tigerte unruhig in dem kleinen Salon vor ihrem Schlafzimmer auf und ab. Sie konnte unmöglich in diesem Kleid unten einfach in die versammelte Gästeschar platzen. Sie war spät dran und alle würden sie ansehen, wenn sie den Raum betrat.
    „Herein.“, ertönte die etwas zittrige Stimme von Nico, als Brock probeweise an ihre Tür geklopft hatte, um zu sehen, ob sie noch da war.
Er hatte schließlich etwas länger gebraucht, um die Ölschicht loszuwerden und war dann oben in seinem Zimmer in einen perfekt geschnittenen Smoking gestiegen, der wie angegossen saß. Damit würde er zwar nicht wie ein Krieger aussehen aber vielleicht wie ein cooler Salonlöwe oder vielmehr Salonwolf.
    „Du bist das, Brock!“, sagte Nico irgendwie erleichtert und schien zur Statue erstarrt zu sein, als er die Tür hinter sich zumachte.
    Brock sagte eine ganze Weile lang gar nichts. Er musste erst einmal zusammenkriegen, dass hier die kleine Nico vor ihm stand. In einem sündhaften Kleid, das sich wie eine zweite Haut an ihren Körper schmiegte.
    „Sag mal, Süße. Ich hab doch mit dieser Wolf-Sache, nicht das Zölibat abgelegt, oder? Das würde mich gerade ziemlich kratzen.“, grollte er leise und ging auf sie zu, wobei sie ihn aus weit aufgerissen Augen anstarrte, die heute anders aussahen. Aufregend anders.
    Er umrundete sie, wobei er jedes Detail mit Kennermiene würdigte. Okay, heute Abend würde er kein Leib- sondern Powächter sein. Der kam unter diesem Stoff besonders gut zur Geltung und er hatte heute Morgen völlig zu Unrecht angenommen, dass dessen ausgeprägte Rundung eher dem neckisch bauschigen Stoff ihres Baby-Dolls zu verdanken war. Perfekt gerundete Apfelbäckchen, die ihrer sonst gertenschlanken Figur zu widersprechen schienen. Sexy.
Als er wieder vor ihr stand, stieß er einen lang gezogenen und sehr anerkennenden Pfiff aus, der Nico die Lider gen Boden richten ließ. Durch den schimmernden roten Stoff entstand tatsächlich der Eindruck, als wäre ihre Haut von einem rosa Hauch überzogen. Das war eine sehr geschickte Wahl gewesen. Catalina sollte ihre Berufswahl überdenken, die hatte eindeutig ein Händchen für Klamotten, wie es schien.
    „Darf ich bitten?“, fragte Brock artig und reichte ihr in einer galanten Geste den Arm. Nico legte ihre kleine Hand in seine Armbeuge und lächelte schüchtern zu ihm auf, obwohl die kleinen Make-up-Tricks ihr einen fraulicheren Anstrich gaben.
    Unten angekommen hielt ihn Nico vor der Tür des Festsaales zurück und sah weiterhin unsicher zu ihm auf.
„Brock… Ich… Ich kann da nicht rein! Nicht so!“
    Er schnalzte leise mit der Zunge, umfasste ihre Schultern vorsichtig und drehte sie

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