Verhängnisvolle Wiedersehen (The Immaculate Breed) (German Edition)
zusammen und ließ seine Kiefer aufeinander mahlen, um nicht dem Impuls nachzugeben und seine Herrin zu küssen. Sie war nicht ganz bei Sinnen, das konnte er spüren und noch viel mehr. Das ausgetauschte Blut verband sie tatsächlich miteinander, er würde vermutlich immer spüren, wenn sie etwas ängstigte oder beunruhigte.
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„Sieh sie dir an. Das Mädchen scheint vernünftig geworden zu sein.- Endlich.“
Rys entging ebenfalls nicht, wie vertraut Rebeka mit dem jungen Lancaster umging. Da hatten sich offenbar zwei vor ihrer Zeit gefunden. Es würde noch eine Weile dauern, bis Rebeka für die Umwandlung bereit sein würde. Theodor schien sich trotz Vollmond und Sirenengesang nicht daran zu stören. Sicher und beinahe zärtlich wie ein Liebhaber führte er Romys glückselig lächelnde Schwester beim Tanz und strahlte dabei eine ähnlich beständige Ruhe aus, die Nathan verinnerlicht hatte und höchst selten ablegte. Die würde der Enforcer auch brauchen, sollte sich die Kleine tatsächlich als seine Soulmate herausstellen. Sie schienen immerhin etwas gemeinsam zu haben. Rys wusste zwar nicht, was einen ausgerechnet mit Bekky verbinden könnte, aber irgendetwas musste es ja wohl sein. Vielleicht die Vorliebe für Tätowierungen? Rys glaubte beim Essen ein kleines, rotes Sternchen hinter Rebekas linkem Ohr ausgemacht zu haben, das sie geschickt mit einer ihrer Löckchen verdeckt hielt. Ein Andenken vom Sonnenkönig? Immerhin war sie gestern Nacht dort gewesen. Aber da hatte er sich sicher getäuscht. Bekky war mehr Hasenfuß als er. Sie würde sich niemals freiwillig für die Ewigkeit stechen lassen. Das tat er schließlich auch nicht. Das Piercing hatte er nur, weil er eine Wette gegen Damon verloren hatte und dies der Einsatz gewesen war. Die schlimmste Nacht seines Lebens.
„Es würde sicherlich auch helfen, wenn du ihr nun hin und wieder die Freiheit lässt, selbst zu entscheiden, statt sie zu ärgern und zu bedrängen, Chryses.“ Tiponi lächelte wissend zu ihm herauf und sein pikierter Kriegerblick, den er mit seinem großen Bruder gemeinsam hatte, ließ sie leise lachen.
Er konnte sie mit seiner eigentlichen Sorge um Romys Schwester nicht täuschen. Immerhin hatte ihre Familie eine bewegte Vergangenheit. Er täuschte seine Verärgerung nur vor. Niemals wäre es zu der heutigen Verbindung gekommen, wenn Rebeka oder Theron gefehlt hätten. Zwar mochte man sich mit der einen Hälfte der Familie besser verstehen als mit der anderen, aber es war Familie, Rebeka gehörte dazu und sie würde ihren Platz in den Reihen der Immaculates schon finden. Tiponi sah sie ganz klar als Frau des Enforcers mit einem Haufen entzückender, blonder Babys, die sie so sehr auf Trab halten würden, das sie nie wieder herum zu jammern gedachte.
Der Gedanke an Kinder ließ sie in die andere Richtung zu Theron blicken, der sich tanzend mit Romy unterhielt und dessen Züge längst nicht mehr so angestrengt aussahen wie beim letzten Vollmond, als sie sich noch unter dem Dach dieses Hauses einer Meinungsverschiedenheit hingeben hatten. Wenn sie endlich Gewissheit hatte, was das Schicksal neben dem plötzlichen Auftreten ihrer neuen Fähigkeit bereit hielt, würden sie Pläne diesbezüglich treffen. Sie würden ebenfalls Kinder haben und mindestens eines von ihnen würde zum Krieger berufen werden wie sein Vater. Das fühlte sie schon jetzt. Sein starkes Blut in ihren Adern versicherte es ihr.
„Achte gut auf ihn, Tri’Ora. Mehr verlange ich nicht von dir. Mach ihn einfach nur glücklich.“
Rys hatte sich ein klein wenig zu ihr heruntergebeugt und flüsterte ihr diskret ins Ohr, obwohl alle um sie herum zu versunken waren um zu lauschen. Tiponi fühlte, wie ihr ein Schauer über den Rücken lief.
„Das werde ich, Krieger. Das werde ich.“
Es erfüllte sie mit stolzem Ehrgefühl, ohne Fragen oder Argwohn von Chryses an der Seite seines Bruders akzeptiert zu werden. Anders als früher, schien er mit Romy als Gefährtin ganz in dieser Soulmatesache aufzugehen. Wenn sie Theron nur halb so glücklich machen und dafür sorgen konnte, dass er zeigte, was er fühlte, wenn es notwendig war, dann würde auch ihre Verbindung wahrhaftig gesegnet sein.
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Damon hatte keine Lust auf Spielchen. Dieser Brock fand für seinen Geschmack viel zu sehr Gefallen an dieser Herrin -Geschichte. Das stieß dem Krieger wiederholt sauer auf. Und Nico war entweder plötzlich in höchstem Maße freigiebig mit ihren Gefühlen oder in höchstem
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