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Verhängnisvolles Gold

Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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ALLAH TAL WER HUF BIBER ECKE DU REUE OBST REIF aus der alten Lovecraft-Ausgabe meines Vaters. Es bedeutet: DER WEG NACH WALHALLA FUEHRT UEBER DIE BRUECKE BIFROEST . Die Regenbogenbrücke Bifröst wird auch auf vielen Webseiten erwähnt, die Dev gefunden hat. Wir hielten die Vorstellung für so kitschig, dass wir nicht glaubten, es würde sie tatsächlich geben, aber da haben wir uns wohl getäuscht.
    »Dann müssen wir wohl einen Regenbogen finden, den wir betreten können!«, sagte Issie, aber nur halb im Spaß. »Brauchen wir auch einen Kobold?«
    Bei Sonnenuntergang gehen wir auf Patrouille, nur Cassidy nicht, denn sie schreibt am nächsten Tag einen Französisch-Test. Wenn es dunkel ist, haben Elfen mehr Kraft. Ihre Sinne und ihre Kräfte verstärken sich, und sie nutzen den Schutz der Dunkelheit, um anzugreifen. Seit Frank in die Stadt gekommen ist und mein Vater das Weite gesucht hat, greifen sie noch öfter an, um stärker zu werden und mehr Kontrolle zu gewinnen. Sie selbst sind vollkommen außer Kontrolle.
    Wir parken das Auto auf dem rückwärtigen Parkplatz eines Supermarkts. Issie dreht sich um: »Du suchst ihn, stimmt’s?«
    Ich löse den Gurt und beuge mich vor zu ihr. »Nick?«
    »Nein, nicht Nick. Den Elfenkönig, der ihn getötet hat. Frank.« Sie schaudert, als sie seinen Namen ausspricht.
    »Ja.«
    Aber wir finden heute Abend weder ihn noch andere böse Elfen, und als wir schließlich nach Hause kommen, gebärdet Betty sich wie ein CIA -Verhörspezialist mit Sonderausbildung. Issie simst mir, dass sie wegen all der Gewalt und der Entführungen nicht mehr raus darf und jeden Tag direkt nach der Schule heimkommen muss.
    Wie schrecklich , simse ich zurück.
    Heul , antwortet sie. Läuft mit einem Pizzaschneider rum, völlig durchgeknallt. Ich soll ein Steakmesser bei mir tragen.
    Ihre Mutter ist anscheinend ausgeflippt.
    Wenigstens versucht Betty nicht, mich im Haus einzusperren. Die Nacht verbringe ich praktisch komplett damit, meine verdammten Hausaufgaben zu machen und mir darüber den Kopf zu zerbrechen, was wäre, wenn Astley etwas zustoßen würde. Ich hab nämlich nicht das Gefühl, dass ich dafür bestimmt bin, tatsächlich als Elfenkönigin zu herrschen. Schließlich gebe ich auf und schreibe Urgent-Action-Briefe gegen die Misshandlung von Priestern in Myanmar. Dann surfe ich ein bisschen im Netz und suche Hinweise auf Astleys Mom oder Walhalla, einfach auf alles. Und immer wieder scheitere ich.
    An meinem Spiegel hängt ein Bild von Nick und mir. Wir haben es in einem Passbild-Automaten im Kino von Bangor gemacht. Beide strecken wir die Zunge raus, und er tut so, als wolle er mich ablecken. Ich muss mich ziemlich zusammenreißen, um nicht vollkommen hysterisch das Bild zu küssen und zu murmeln, dass ich ihn auf jeden Fall zurückhole, dass ich niemals aufgeben werde.
    Astley sehe ich erst wieder am Montag, als er an der Tür zu dem Klassenzimmer auftaucht, wo ich Spanisch habe, und mir zunickt. Sogar durch das Glas erkenne ich, dass er blass ist und schwitzt. Er drückt sich ein Stück Verbandsmull an den Kopf. Mein Herz klopf wild in meiner Brust – besorgt und erschrocken zugleich.
    Paul stößt gegen meinen Stuhl und wispert: »Kennst du den?«
    »Ja«, flüstere ich zurück.
    »Sieht so aus, als hätte er sich geprügelt.«
    Ich strecke meinen Arm hoch. »Darf ich bitte zur Toilette?«
    Die Spanischlehrerin hebt eine dunkle Augenbraue: »¿En Español?«
    Man sollte meinen, dass die Lehrer uns bei dem ganzen Wahnsinn, der hier passiert, eine Pause gönnen, aber nein. Also ob sie denken, sie würden uns was Gutes tun, wenn sie uns besonders hart rannehmen. Auf Scheißspanisch. Grrr. Würde sie auch bei einem Elfenangriff von mir erwarten, dass ich auf Spanisch »Weg hier« rufe?
    »¿Puedo utilizar el baño, por favor?«, frage ich.
    Sie nickt bejahend. Ich stoße meinen Stuhl zurück und fliege zur Tür hinaus.
    »Wow. Die hat’s aber eilig. Vielleicht ist sie schwanger«, ätzt Brittney, als würde sie in einem Mädchenfilm das Bad Girl spielen.
    »¿En Español?«
    Noch bevor ich Brittneys Antwort höre, schließe ich leise die Tür hinter mir. Wenn sie das auf Spanisch hinkriegt, hat sie einige Hirnzellen mehr als ich.
    »Auf Norwegisch wäre das ›Hun mâ dra. Kanskje er hun gravid‹.« Astley versucht zu lächeln.
    »Was? Die Frage, ob ich zur Toilette darf oder die dumme Anmache, weil ich angeblich schwanger bin.« Ich muss ihn einfach ein bisschen foppen.
    »Du bist

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