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Verhängnisvolles Gold

Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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schmale Hand zu ihren Dreadlock-Zöpfen und knurrt einen breitschultrigen Jungen an, der als Werwolf verkleidet ist und Is den Ellbogen in den Rücken gerammt hat. Fürsorglich legt sie den Arm um Issies Schulter: »Niemand ist böse, wenn du gehst.«
    Issie schüttelt so heftig den Kopf, dass ihr in allen Regenbogenfarben gestrickter Hut hinunterfällt. »Auf keinen Fall. Ich setze ohne Zara keinen Fuß vor die Tür. Hast du sie nicht mehr alle? Es ist dunkel, und mit einem Steakmesser werde ich wohl kaum einen Elfenangriff abwehren.«
    Ich greife mir ihren Hut vom bierverschmierten Boden und gebe ihn ihr. »Alles wird gut, Issie. Ich pass auf uns auf.«
    Aber wie soll das gehen? Ich bin ganz allein und die anderen sind … ziemlich viele. Ich atme tief aus, um ruhig zu werden, dann besinne ich mich darauf, warum ich hier bin, und schaue mich noch einmal aufmerksam um.
    Und da sehe ich ihn: ein merkwürdiger Typ, der gegenüber in der Ecke vor sich hin fiedelt. Eigentlich sieht er eher bizarr aus, vollkommen bizarr. Er ist viel zu behaart, und oben aus seinem Kopf sprießen etliche falsche Hörner. Dennoch ist er nicht der schrägste Typ hier, bei Weitem nicht. Die Bar ist gerappelt voll, überwiegend mit Menschen. Viele sind als Vampire verkleidet mit überdimensionalen Umhängen und Plastikeckzähnen. Ein paar Mädchen stellen Elfenwesen dar, mit glitzernden Flügeln und kurzen Tutus. Sie alle sehen unbedarft und betrunken aus und haben dadurch nicht die geringste Ähnlichkeit mit den echten Elfen und Feen, die sie verkörpern wollen.
    »Hab ihn«, sage ich und zeige in seine Richtung. »Ich glaube …«
    »Wo?«, fragt Issie.
    Ich lausche und höre Fetzen der Gespräche um mich herum.
    Nein. Ehrenwort, Als ich ins Haus gegangen bin, hat jemand meinen Namen geflüstert. Ich hab’s genau gehört. Es kam vom Wald.
    Idiot. Pfoten weg von meinem …
    Es ist gruselig, Die ganze verdammte Stadt ist gruselig,
    Warum hört es nicht auf zu schneien! Es ist so … kalt.
    Süße, ich heiz dir schon ein.
    Igittt. Schau dir mal seine Koteletten an.
    Um all den Stimmen zu entkommen und an den großen Männern, die sich offenbar nicht setzen wollen, vorbeisehen zu können, steige ich auf einen Stuhl. Mein Herzschlag setzt aus, als ich ihn entdecke. Er sieht so abgefahren aus, so bedrohlich.
    »Ist er das?« Cassidy kommt zu mir auf den Stuhl. »Jep, das ist der Typ von der Messe.«
    »Schau mal.« Issie stößt mich mit dem Ellbogen in den Oberschenkel und zeigt auf ein Mädchen mit künstlichen Elfenflügeln und einem Ausschnitt bis zum Bauchnabel. »Das ist eine sexualisierte Version von dir.«
    »Du meinst wohl von Tinker Bell«, widerspreche ich.
    »Nein. Ich meine dich. Du bist hier der echte Elf, Zara«, flüstert sie. Ihre großen Augen werden noch größer. Ein schwarzer Hexenhut bedeckt ihre rötlichen Haare. Den regenbogenfarbenen Strickhut hat sie in die Tasche ihres Mantels gesteckt, den sie immer noch nicht ausgezogen hat, sodass der Rest ihres Hexenoutfits verborgen bleibt.
    »Erinnere mich nicht daran.« Ich drücke den Rücken gegen die Wand. Die rohen Holzbretter fühlen sich auf meiner Haut kratzig und rau an. Ich bin auch als Fee verkleidet. Allerdings brauche ich nicht so zu tun, als würde ich zur anderen Welt gehören. Ich gehöre zur anderen Welt. Der Fiedler auch?
    Cassidy beugt sich zu mir herunter. Ihre Zöpfe schwingen mit der Bewegung mit, als sie den Kopf neigt. Sie ist so viel größer als ich, dass sie sich immer herunterbeugt, wenn sie mit mir spricht, als ob ich sie sonst unmöglich hören könnte, auch nicht mit meinem ultra-starken neuen Gehör. Ihre Stimme klingt ziemlich rau, als sie sagt: »Für einen Elf siehst du aber ziemlich menschlich aus.«
    »Das sagst ausgerechnet du, Elfenmädchen.« Ich tippe mit dem Finger gegen ihren langen schwingenden Rock. Sie ist als Dämon verkleidet – nur Leder und Hörner. »Wir müssen mit ihm reden, nicht ihn abschrecken … Wir müssen …«
    Der fiedelnde Typ hört abrupt auf zu spielen und zeigt mit seinem Bogen auf mich. Die Leute drehen sich nach mir um.
    »Du«, sagt er in sein Mikrofon.
    Ich tippe mir mit dem Finger auf die Brust, »Ich?«
    »Ja, du, Süße. Komm her zu mir«, befiehlt er.
    Ich springe von dem Stuhl herunter. Issie greift nach meinem Arm, als ich losgehen will. »Er ist so eklig, Zara.«
    »Bleib in der Nähe der Tür, falls wir abhauen müssen, ja?« Alle meine Elfensinne sind in Alarmzustand und melden nur Gefahr! Aber das

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