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Verhängnisvolles Gold

Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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stehen schon da, auch Astleys. Erleichterung und nervöse Anspannung durchströmen mich.
    Issie parkt auf dem unbefestigten kleinen Parkplatz hinter einem großen Stall, in dem früher Pferde untergebracht waren und von dessen Wänden die Farbe abblättert.
    Issie zittert immer noch. »Du darfst nicht sterben, Zara.«
    »Ich sterbe nicht.«
    Sie nickt unaufhörlich und quetscht mir mit der Hand die Finger zusammen. »Zara. Es ist nur … Zuerst Nick, dann Mrs. Nix und du wirst zum Elf und Betty verschwindet. Das ist alles ein bisschen viel. Ich bin nur ein Mensch, vergiss das nicht.«
    »Ein wunderbarer Mensch«, korrigiere ich sie. »Ein starker und kluger Mensch.«
    Wir lassen unsere Hände los, und ich öffne die Tür genau in dem Augenblick, als Astley zu uns herüberkommt. Goldstaub glitzert im Schnee.
    Devyn fliegt aus dem Auto hinaus. Er setzt sich auf das Dach und stößt den zornigen Schrei eines Adlers aus. »Devyn, sei brav«, befehle ich ihm.
    »Nimm dieses Schwert.« Astley klingt schrecklich offiziell und königlich. Er befestigt es mit der großen Friedensschnalle an meinem Gürtel, was einfach wahnsinnig unpassend ist. »Die Zeremonie findet im Wald statt.«
    Er geht uns voran über den von Skilangläufern und Hunden und Joggern festgetrampelten Schnee.
    Issie zögert. »Ist es wirklich sicher?«, fragt sie mich. »Sind keine bösen Elfen da?«
    »Im Augenblick nicht«, antwortet Astley. »Wir werden dich mit unserem Leben schützen, Issie. Ich verspreche es dir.«
    Issie greift wieder nach meiner Hand. In diesem Augenblick kommt ein Auto mit quietschenden Reifen auf den Parkplatz gefahren. Cassidy stürzt heraus, rennt auf uns zu und schließt Issie und mich in die Arme.
    »Ich hab solche Angst«, sagt sie. »Habt ihr Angst? Nein, sagt nichts.«
    Wir folgen Astley in Richtung Wald, während Devyn immer wieder auf uns herabstößt. Die Knoten in der Rinde der Baumstämme sehen aus wie erstaunt aufgerissene Augen, die schwarz sind von Schmerz. Am Rand des Wegs kauern Felsblöcke und harren der Dinge, die da kommen.
    »Es gibt nur einen Weg, um aus dem Reich der Menschen in das Reich der Götter zu gelangen, und das ist Bifröst, eine Brücke, die aus einem Regenbogen besteht. Und nicht ein Elf«, berichtet Astley. »Wir werden die Brücke hier während der Zeremonie aufspannen. Das bedarf schwieriger Magie. Laut unserem Rat sind dazu nur Könige und Königinnen in der Lage und das auch nur in Ausnahmefällen.«
    »Wie deine Mutter«, souffliere ich.
    »Ja. Sie kam wegen ihres Bruders, sagte der Rat.«
    »Sie hat einen Bruder?«
    »Ich wusste es auch nicht, aber ja. Sie hat einen Bruder. Einen Elf namens Frank. Er hat auch andere Namen, aber gegenwärtig benutzt er diesen.«
    Wir bleiben stehen und Astleys sucht mit seinen Augen die Umgebung ab. Dann dreht er sich um und nimmt meine andere Hand. »Ich weiß, es ist gerade ein bisschen viel. Ich schwöre, ich wusste das vorher auch nicht. Es macht mich wahnsinnig, dass er mein Onkel ist, dass meine Mutter … dass sie dir, uns, all das angetan hat, dass die beiden irgendwie verbündet sind.«
    Ich hole erst einmal tief Luft und drücke seine Hand. Sie ist so anders als Issies Hand, breit und fest. »Das spielt jetzt keine Rolle.«
    Wir fünf scheinen enger miteinander verbunden zu sein als jemals zuvor. »Du bist nicht verantwortlich für deine Verwandten«, sagt Issie. »Wir alle würden Zara hassen, wenn das so wäre, aber wir lieben sie. Es ist in Ordnung, Astley. Zara vertraut dir. Cassidy vertraut dir. Und ich vertraue dir. Du gehörst jetzt zu uns.«
    Einen Moment lang sieht Astley aus, als würde er zusammenklappen. Seine Lippe zittert ein bisschen, und als er spricht, ist seine Stimme ein demütiges Flüstern: »Ich danke dir, Issie. Du bist wirklich ein ganz ungewöhnliches Mädchen.«
    Sie lächelt. Das hebt die Stimmung und zieht uns alle mit. »Los, erzähl uns, was du sonst noch in Erfahrung gebracht hast.«
    »Egal, was passiert: Du darfst nicht auf Rot treten. Das ist Feuer, ein irrsinnig heißes Feuer«, erklärt Astley. Er lässt meine Hand los und geht wieder mit großen Schritten über den Schnee. »Und folgt während der Zeremonie einfach meinem Beispiel. Ihr alle.«
    Cass beugt sich zu mir: »Ich mag ihn, aber es ist noch herrschsüchtiger als Nick.«
    »Ich weiß!«, flüstere ich zurück. »Hätte nicht gedacht, dass das möglich ist.«
    »Ich kann euch hören«, ruft er uns über die Schulter zu und seine Stimme klingt

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