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Verhängnisvolles Gold

Verhängnisvolles Gold

Titel: Verhängnisvolles Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carrie Jones
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Zeremonie bringen wir unseren Reisenden einen Schritt …«
    Etwas erregt seine Aufmerksamkeit und er strauchelt. Das Wirbeln des Glitzerstaubs verlangsamt sich. Ich drehe den Kopf und schaue hinter mich. Noch mehr Elfen sind gekommen, aber an der Mordlust in ihren Gesichtern und den fehlenden Umhängen sieht man gleich, dass sie nicht zu uns gehören. Sie brechen mit ausgefahrenen Klauen und zähnefletschend aus dem Wald und zwischen den Stämmen hervor.
    »Issie!« Ich drehe mich um und will zu ihr rennen, pralle aber gegen die durchsichtige Kuppel, die uns umgibt. Ich wirble herum: »Astley!«
    Wild entschlossen singt er weiter. Seine Hände formen eine Schale, dann öffnen sich seine Finger. Mit einer Handbewegung gibt er mir zu verstehen, dass ich dasselbe tun soll.
    Ich schüttle den Kopf. »Issie! Cassidy!«
    Ein Pfeil trifft eine unserer Elfenfrauen. Sie fällt als lebloses Bündel zu Boden. Die anderen fassen sich an den Händen und treten an ihre Stelle. Wieder ist jemand gestorben … wieder ist jemand wegen mir gestorben … Mein Oberkörper fällt nach vorn, und ich sacke zusammen, als eine Lichtkugel in Astleys Händen erscheint. Seine Augen flehen mich an. Ich richte mich auf, ahme seine Bewegungen nach und die Kugel befindet sich auf einmal in meinen Händen. Sie ist warm und schimmert golden wie der Glitzerstaub, wie er.
    »Wenn wir es wert sind«, ruft er, und es erhebt sich ein Wind. »Wenn wir es wert sind, erlaube dieser reisenden Königin, deine mächtigen Hallen zu erreichen, öffne die Bifröst-Brücke und lass unsere Königin das edle Land betreten.«
    Die Lichtkugeln rotieren in unseren Händen, als unsere Blicke sich treffen. Sie verlassen unsere Hände, berühren sich und kreisen dann um einander. Ich fühle mich irgendwie leer, als ob in meinem tiefsten Inneren etwas fehlen würde.
    Noch einer unserer Elfen fällt zu Boden. Ein dritter versucht einen Angriff abzuwehren, ohne Cassidys Hand loszulassen. An ihren Mundbewegungen kann ich ablesen, dass sie kreischt und schreit, aber ich höre sie nicht. Devyn kracht mit gespreizten Fängen in das Gesicht des Angreifers.
    »Ich muss hier raus und helfen!«, schreie ich.
    Astley flüstert: »Nein«, und schaut nach oben. Schmerz und Sorge verzerren seine Züge. Die Lichtkugel durchbricht das Kraftfeld und ich höre ihn zum allerersten Mal fluchen.
    Die Erde bebt stärker. Astley schreit, damit er das Getöse übertönt . »Wir Lichtgestalten haben uns versammelt und erbitten von dir, dass du den Weg zu deinem Reich öffnest. Lass eine von uns gehen und suchen, was sie sich erwünscht. So sei es.«
    Der Glitzerstaub sinkt zu Boden. Das Licht flammt auf, sodass es total blendet, und verdunkelt sich dann. Ich blinzle heftig, und auf einmal erscheint über meinem Kopf ein verdammter Regenbogen. Er ist prächtig und besteht aus nur drei Farben, ist aber dennoch so breit, dass ein Panzer darüber fahren könnte. Der rote Teil flirrt vor Hitze, aber die blauen und gelben Teile kann man wohl betreten, wenn ich nur hinaufkäme. Der Schnee unter meinen Füßen beginnt zu schmelzen.
    Von Astleys Stirn rinnt Schweiß. »Das ist nicht wirklich gut. Er ist außerhalb des Schildes.«
    »Alle sind außerhalb!«, schreie ich. »Wir müssen ihnen helfen.«
    Astley packt mich am Arm: »Nein! Du musst gehen! Wir können das nicht wiederholen.«
    »Aber Issie, Cassidy, Dev, deine Leute … ich komm ja nicht mal auf den Regenbogen.« Es zerreißt mich fast. Ich kann sie nicht im Stich lassen. Ich kann nicht einfach weglaufen, wenn sie angegriffen werden.
    »Der Schild.« Er stürzt zum Rand des Kraftfelds und drückt mit der Hand dagegen. Er gibt ein bisschen nach, baut sich aber sofort an der ursprünglichen Stelle wieder auf. »Sie halten es mit ihrem Gesang aufrecht.«
    »Sie sollen aufhören zu singen!«
    »Wahrscheinlich denken sie, dass sie uns schützen.« Er schüttelt den Kopf und hämmert mit den Fäusten gegen die unsichtbare Wand. Er rennt innen an dem Kraftfeld entlang und befindet sich in einer Art Captain-Kirk-Kommando-Modus. »Sie haben gelobt, uns zu beschützen, denn ich bin ihr König und du bist ihre Königin.«
    »Was machst du?«, frage ich, während ich hinter ihm her renne.
    Issie hat die Hände ihrer Nachbarn losgelassen und sich eine Art Dolch geschnappt, den sie vor sich hält. Ihr Rücken zeigt zu dem Kraftfeld. Ein feindlicher Elf bewegt sich auf sie zu. Noch mehr Elfen stürmen aus dem Wald.
    »Astley!«, kreische ich. »Da kommen noch

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