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Verhängnisvolles Spiel

Verhängnisvolles Spiel

Titel: Verhängnisvolles Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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dagegen. Schließlich konnte sie sich nur mit einem klaren Kopf anständig um Grayson kümmern.
    “Bitte schön.” Sie reichte ihm das Glas. “Versuch dich ein wenig auszuruhen. Du hast letzte Nacht nicht viel Schlaf bekommen.”
    Grayson nahm das Glas mit einer Hand entgegen, mit der anderen hielt er sie fest. “Du lässt mich doch jetzt nicht allein, oder? Ich könnte es nicht ertragen, allein zu sein. Nicht jetzt.” Tränen füllten wieder seine Augen.
    Sie entzog sich sanft seinem Griff. “Ich lass dich nicht allein. Erst wenn du dich besser fühlst.” Sie setzte sich auf das pink-weiß gestreifte Sofa. “Aber irgendwann werde ich es Daddy sagen müssen. Ich kann das höchstens noch ein paar Stunden aufschieben.”
    “Edward wird es nicht überleben. Er hat Audrey genauso geliebt wie ich.”
    Cara schüttelte den Kopf. “Nein, er hat sie mehr geliebt als du. Er hat sie mehr geliebt als sein Leben.”
    Grayson trank einen Schluck, dann seufzte er. “Was glaubst du, wer sie umgebracht hat?”
    “Ich weiß es nicht. Vielleicht haben sie und Bobby Jack sich ja gegenseitig erschossen.” Das wäre nur gerecht gewesen, aber die Wahrscheinlichkeit war sehr gering. “Oder vielleicht war es diese Raney.”
    “Es ist jetzt so viel zu tun.” Grayson nippte wieder an seinem Glas. “Wenn die Polizei Audreys Leiche freigibt …” Er schüttelte traurig den Kopf. “Wir müssen die Beerdigung arrangieren. Wir werden keine Kosten scheuen. Ein weißer Sarg, was meinst du? Ausgekleidet mit pinkfarbener Seide. Es muss einzigartig werden, Audrey hat alles Gewöhnliche gehasst. Sie wollte immer anders sein. Orchideen und Rosen als Sargschmuck. Und ein Geiger soll ihre Lieblingslieder spielen.”
    “Ja, natürlich.”
    Grayson hob das halb leere Glas in die Höhe. “Sei ein Schatz und schenk mir nach, ja?”
    Cara kam seiner Bitte eilig nach. Sie konnte nur hoffen, dass er endlich aufhörte, von Audreys Beerdigung zu sprechen.
    “Eine weiße Limousine, meinst du nicht?” Er sah sie an. “Die müssen wir vermutlich in Nashville mieten.”
    Sie gab ihm das aufgefüllte Glas. “Wir haben noch genug Zeit, uns darum zu kümmern. Es kann eine Woche oder länger dauern, bis die Polizei Audreys Leiche freigibt.”
    Er schüttete den Brandy hinunter, hustete ein paarmal, dann fragte er: “Wie sah sie aus?”
    “Wie bitte?”
    “Wie sah Audrey aus? Bestimmt war sie im Tod genauso wunderschön wie im Leben. Nicht wahr? War sie noch immer schön?”
    Gütiger Gott, hatte er den Verstand verloren? Offensichtlich. Er war wahnsinnig vor Schmerz. Er würde die Wahrheit nicht verkraften, sie konnte ihm nicht erzählen, dass die Leiche wenig Ähnlichkeit mit Audrey gehabt hatte, überhaupt wenig Ähnlichkeit mit irgendeinem menschlichen Wesen.
    “Sie sah anders aus”, würgte sie schließlich hervor. “Aber du darfst nicht vergessen, dass die Audrey, die wir kannten und … liebten … nicht mehr existiert. Sie hat diesen Körper schon vor Wochen verlassen.”
    “Du wirst mich nicht im Stich lassen, Cara, oder? Du wirst nicht zulassen, dass Edward mich rauswirft wie einen Sack Müll.”
    “Du redest Unsinn. Daddy hat dich sehr gern. Er hat dich höchstpersönlich als Audreys Ehemann ausgewählt, oder vielleicht nicht?”
    “Und ich habe einen miserablen Ehemann abgegeben. Ich habe sie furchtbar enttäuscht und unglücklich gemacht. So unglücklich, dass sie sich andere Männer suchen musste.” Grayson hielt ihr das Glas hin. “Nur noch einen Schluck, bitte.”
    “Bist du sicher? Hast du noch nicht genug?”
    “Ein wenig noch … um den Schmerz abzutöten.”
    Zögernd gab sie nach.
    “Leg dich doch eine Weile hin”, sagte sie. “Ich schlage das Bett für dich auf.”
    “Nicht in ihrem Schlafzimmer.” Er lallte bereits ein wenig. “Ich gehe ins Gästezimmer. Wir haben seit Jahren nicht mehr das Schlafzimmer geteilt.”
    “Ach Grayson, was hat sie dir nur angetan?”
    Er starrte sie düster an. “Das war alles … mein Fehler. Ich war ein schlechter Liebhaber. Das hat sie mir gesagt. Sie hat über mich gelacht.”
    Cara sank vor ihm auf die Knie und nahm ihn in die Arme. “Audrey konnte grausam sein, aber ich hatte ja keine Ahnung, wie sehr.”
    “Hübscher Junge mit einem hübschen kleinen Schwanz. Das hat sie gesagt.
Du hast einen winzig kleinen Schwanz und kannst nicht damit umgehen
.” Tränen strömten über seine Wangen.
    Cara drückte ihn fester an sich, sie wollte nichts mehr, als seinen Schmerz zu

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