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Verheißene Erde

Verheißene Erde

Titel: Verheißene Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James A. Michener
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einen Diamanten gefunden«, und er würde sich nicht um diesen Triumph betrügen lassen, auch nicht durch das Angebot großen Reichtums. »Muß sehen, was die anderen sagen«, murmelte er, machte die Streichholzschachtel zu und ging zur Tür.
    Steyn erhob sich, um ihn zu begleiten. Er beachtete den entsetzlichen Geruch nicht, der von Pik ausging, legte dem Alten den Arm um die Schultern und sagte: »Es tut mir leid, diesen Stein zu verlieren, Pik. Er ist gut. Lassen Sie sich von ihnen nicht reinlegen.«
    »Beabsichtige ich auch gar nicht«, sagte Pik.
    Am späten Nachmittag hatte der Geldgeber aus Johannesburg genug von diesem Theater: »Verdammt, Pik, Sie haben drei gute Angebote. Nehmen Sie eines davon an und lassen Sie uns von hier verschwinden.« Aber Prinsloo unterhielt sich besser als jemals in seinem Leben. In die Hütte eines echten Käufers zu gehen, die Streichholzschachtel aufzumachen, den Käufer zu beobachten, während er ungläubig den Fund untersuchte, die vorsichtigen Angebote zu hören und dann das wahre Angebot. Käufer Nummer fünf hatte fünftausendneunhundert geboten und es als offenes Angebot aufrechterhalten: »Ich möchte diesen Stein haben, Pik. Kommen Sie wieder, denn ich weiß, Sie werden keine bessere Offerte bekommen.« In der siebenten Hütte, Adams und Feinstein, ging das Angebot sogar auf sechstausend Rand, und auch das war offen. »Sechstausend Rand!« berichtete Pik dem Partner. »Allmächtiger Gott, das ist mehr Geld, als Sie in Ihrem ganzen Leben verdient haben.«
    »Ich hoffe, wir nehmen es an.«
    »Nee.«
    Der Johannesburger explodierte, fluchte ein wenig, dann hörte er erstaunt zu, als Pik sagte: »Mein ganzes Leben träumte ich davon, zu Steyn zu kommen und ihm einen Diamanten zu verkaufen. Einen wirklichen Diamanten.« Und so ging der alte Mann trotz der Proteste seines Partners zurück und sagte zu Steyn: »Ich habe ein Angebot von sechstausend glatt. Wären Sie bereit, mehr zu bieten?«
    Steyn sagte ohne Zögern: »Nein.« Als er aber sah, wie das Gesicht des Alten grau wurde, fügte er hinzu: »Ich habe Ihnen ein anständiges Angebot gemacht, Pik. Aber lassen Sie mich die Farbe noch einmal ansehen.« Rasch zog Pik die Streichholzschachtel heraus, fummelte ungeschickt daran herum und legte den Stein noch einmal auf den Tisch. Steyn griff betont fachmännisch nach der Lupe, nahm den Diamanten in die linke Hand und prüfte ihn sorgfältig. Kein Fehler erkennbar. Die Farbe vielleicht um einen Grad besser, als er zuerst gedacht hatte. Der aus diesem rohen Stein geschnittene Diamant würde in Amerika um. Wer weiß, was Harry Winstons Leute für einen solchen Stein bekommen konnten -zweiunddreißigtausend Dollar?
    Langsam legte Steyn die Lupe weg und schob den schönen Diamanten zu dem alten Mann zurück. »Das Äußerste, was ich bieten kann, Pik: fünftausendneunhundertfünfzig.«
    »Verkauft!« jubelte Pik. Als sie aber zum Wagen kamen, schalt ihn sein Partner: »Sie verdammter Narr! Adams und Feinstein boten Ihnen sechstausend. Bar auf die Hand. Was zum Teufel haben Sie getan?«
    »Ich will mich wie ein Gentleman benehmen«, sagte Pik. »Ich handle gern mit diesen Leuten. Das sollten Sie wissen. Als Sie mir damals in der Kneipe anboten, mich zu unterstützen - habe ich da wegen der Bedingungen gefeilscht?« Der Johannesburger gab keine Antwort, also beendete Pik den Satz: »Morgen suchen wir beide die anderen auf. Geben ihnen ihren Anteil. Dann teilen wir ein Vermögen.«
    »Wenn Sie reich sind«, sagte der Partner, »würden Sie in Betracht ziehen, ein Bad zu nehmen?« Pik antwortete nicht. Er stellte sich vor, was für ein Gesicht Netje machen würde, wenn er ihr erzählte, daß er in H. Steyns Büro gegangen war, sechstausend Rand verlangt und beinahe auch bekommen hatte.
    Die Nachricht von dem Fund im Swartstroom verbreitete sich in ganz Südafrika und erreichte noch vor Einbruch der Nacht Tel Aviv, Amsterdam und New York. Sie mobilisierte Geologen in den Büros der Anglo-American Mines an der Main Street in Johannesburg und besonders die leitenden Beamten der Amalgamated Mines in Pretoria.
    »Das ist unsere Chance«, sagte der Präsident dem Verwaltungsrat, der am Sonnabend morgen zu einer Sondersitzung zusammentrat. »Was wissen wir über den Swartstroom?«
    Seine Leute wußten eine Menge. »Ein kleines Flüßchen, das nach Mo 9 ambique fließt. Wurde oftmals untersucht. Negativ.
    Liegt ungefähr in der Nähe der Premier Mine, scheint aber nicht mit ihr

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