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Verheißung Der Nacht

Verheißung Der Nacht

Titel: Verheißung Der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
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Wasser tropfte in ihre Schuhe. Der Regen floss in einem ständigen Strom von ihrem nassen Haar über den Rücken.
    Cammie fror, und sie war müde. Sie rutschte auf dem nassen Boden aus, stolperte über Wurzeln und Ranken. Einmal fiel sie der Länge nach hin, und die Magnum flog ihr aus der Hand. Sie suchte in dem dichten Unterholz, zwischen Tannennadeln und Kräutern, doch in dem schwachen Licht fand sie sie nicht wieder.
    Mittlerweile konnte sie kaum noch etwas sehen, doch sie gab nicht auf. Die Temperatur sank, als es dunkler wurde. Sie fühlte, wie die Kälte in ihr aufstieg und sich ihr vom Laufen erhitzter Körper abkühlte. Sie musste weitergehen, sie musste nach Hause. Niemand ahnte, wo sie war, niemand wusste , wo man nach ihr suchen sollte.
    Langsam trottete sie weiter, dann blieb sie plötzlich wie angewurzelt stehen, als hätte sie eine unsichtbare Schranke erreicht. Sie war nicht allein, jemand oder etwas war in ihrer Nähe, sie wusste es so sicher, wie sie nie zuvor in ihrem Leben etwas gewusst hatte.
    Langsam wandte sie sich um und versuchte, die Dunkelheit zu durchdringen. Sie konnte nichts erkennen, keine Bewegung, nicht das leiseste Geräusch. Und dennoch war sie sicher, dass sie sich nicht geirrt hatte.
    Furcht stieg in ihr auf, als wäre dort irgendwo ein wildes Tier oder ein Teufel in Menschengestalt, der sie verfolgte, der leise immer näher schlich. Unter normalen Umständen war Cammie nicht sehr phantasievoll, aber dies hier waren auch keine normalen Umstände.
    Ein Ast bewegte sich, Laub raschelte.
    Plötzlich rannte sie los, sie wand sich durch das Unterholz, wich den Ästen aus, sprang über umgestürzte Baumstämme. Sie lief zwischen den dunklen, gewaltigen Stämmen hindurch, bis ihre Lungen schmerzten und ihr Atem nur noch stoßweise ging. Dornen zerrissen ihre Bluse und ritzten ihre Haut, doch sie spürte es kaum. Sie stieß mit dem Arm gegen die Stämme und lief weiter unter einem Regen von Rindenstückchen.
    Er kam aus dem Nichts. Im einen Augenblick noch war sie allein, dann trat plötzlich die dunkle Silhouette eines Mannes hinter einem Baum hervor und verstellte ihr den Weg.
    Sie prallte gegen seine Brust; es war, als stieße sie gegen eine Mauer. Er schlang die Arme um sie und hielt sie fest, obwohl er unter dem Aufprall ihres Körpers schwankte. Sie schubste ihn von sich, nutzte die Chance, um sich aus seinem Griff zu befreien. Zwei Schritte machte sie, drei. Dann wurde sie von hinten festgehalten. Sie stolperte und verlor die Balance. Ihre Beine stießen gegen die muskulösen Schenkel des Mannes. Er fluchte leise, und sie fühlte seinen warmen Atem an ihrem nassen Haar, dann fielen sie beide nach vorn, in die nasse Dunkelheit.
    Noch im Fallen zog er sie an sich und drehte sich. Sie landeten in einer beinahe komischen Umarmung, ihre Wange preßte sich gegen seine Schulter. Sekundenlang lag sie bewegungslos da, während sie langsam begriff, dass dieser Mann nicht Keith war.
    Sie holte tief Luft und versuchte, sich aus den starken Armen, die sie noch immer festhielten, zu lösen.
    »Halt still«, kam der leise Befehl. »Oder ich lasse dich weiter im Wald herumirren.«
    Beim Klang dieser Stimme läutete eine Alarmglocke in ihrem Inneren. Sie kannte die Stimme, sie glaubte sie noch immer in ihren Gedanken zu hören, auch noch nach all den langen Jahren. Wie viele Jahre waren vergangen? Beinahe fünfzehn.
    Sie hatte gewusst , dass er wieder zu Hause war, jeder in Greenley wusste es. Er war zur Beerdigung seines Vaters gekommen, natürlich. Doch Cammie war nicht auf der Beerdigung gewesen. Selbstverständlich nicht.
    »Reid Sayers«, flüsterte sie.
    Er schwieg so lange, dass sie schon glaubte, er hätte sie nicht gehört. Dann begann er zu sprechen. »Ich fühle mich geschmeichelt, oder sollte ich vielleicht sagen, ich bin überrascht? Ich war nicht sicher, ob du mich nach all den Jahren noch erkennen würdest.«
    »Unsere letzte Begegnung war dieser hier zu ähnlich«, sagte sie gepreßt. »Wirst du mich jetzt loslassen?«
    »Nein.«
    Seine Antwort erschien ihr doppeldeutig, seine Stimme hatte einen scharfen Klang, der bei ihrem letzten Streit noch nicht dagewesen war. »Du hast dich schon immer gern ein wenig geheimnisvoll gegeben«, meinte sie. »Doch leider bin ich im Augenblick dafür nicht in der Stimmung. Wirst du mir jetzt den Weg nach Hause zeigen, oder müssen wir die Nacht hier im Wald verbringen?«
    Er bewegte sich leicht, und im nächsten Augenblick fühlte Cammie, wie ein

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