Verheißungsvolle Sehnsucht
dich liebt?«, fragte Bethany leise.
Josie verzog das Gesicht. »Nein.«
»Das wird er«, erklärte Mia resolut. »Daran zweifle ich nicht eine Sekunde. Gütiger Himmel … allein wie er dich anschaut … Da läuft mir immer ein Schauer über den Rücken.«
Brittany nickte zustimmend. »Ganz zu schweigen davon, wie er beim Auftritt unserer Mutter im Restaurant auf sie losgegangen ist, als sie lauter Blödsinn über dich sagte. Ich dachte, er erwürgt sie gleich. Ich hätte ganz sicher nicht versucht, ihn davon abzuhalten!«
Wieder lachten alle, wurden dann aber vom Kellner unterbrochen, der ihre Bestellungen brachte. Während der folgenden Minuten aßen sie, lachten und plauderten über ihre Männer, über Sex und, nun gut, noch mehr Sex.
Josie konnte sich nicht daran erinnern, wann sie zuletzt so viel Spaß gehabt hatte. Alles war so … perfekt. Sie und Ash; allein damit hätte sie sich schon als sehr glückliche Frau bezeichnet. Aber jetzt hatte sie auch noch gute Freundinnen. Sie mochte sie wirklich gern. Sie waren natürlich, hatten viel Herz und kein bisschen Falschheit an sich. Konnte sie noch mehr verlangen? Sie war jetzt eine erfolgreiche Künstlerin – es gab tatsächlich eine Nachfrage nach ihren Bildern! Auch wenn es nur ein einziger Interessent war. Das reichte. Wer immer es auch sein mochte, er hatte eine Zuneigung zu ihren Werken entwickelt, die ihn alles aufkaufen ließ, was sie fabrizierte. Und jetzt hatte sie auch noch tolle Freundinnen und einen Mann, den sie anbetete. Und sie war sich ziemlich sicher, dass er sie auch anbetete. Sie hatten es einander noch nicht gesagt, aber Josie war sich sicher, dass er der Richtige war. Die Worte würden irgendwann ausgesprochen werden. Er hatte über die Zukunft gesprochen, als wäre es abgemacht. Er hatte sogar gesagt, sie würde einen Verlobungsring bekommen! Er hatte von Kindern gesprochen! Kein Mann, der nicht an etwas Dauerhaftes dachte, sprach von Verlobungsringen und Kindern.
Leise seufzend lehnte sie sich zurück und stimmte zu, ein Glas Wein mit den anderen zu trinken. Schließlich hatte sie jemanden, der sie nach Hause fuhr. Warum also nicht?
Eine Stunde später verabschiedeten sich die Frauen voneinander, stiegen in die verschiedenen Autos und fuhren nach Hause. Brittany war zu Fuß zum Restaurant gekommen, und Josie bot ihr an, sie mitzunehmen. Sie plauderten während der gesamten Fahrt zu Brittanys Wohnung angeregt miteinander.
»Es hat Spaß gemacht heute«, sagte Brittany, als sie vor ihrem Wohnhaus anhielten. »Ich danke dir, dass du mich gestern Abend und auch heute eingeladen hast mitzukommen, Josie. Ich habe es wirklich sehr genossen.«
»Bitte«, erwiderte Josie mit einem freundlichen Lächeln. »Mir hat es auch Spaß gemacht. Wir müssen das unbedingt regelmäßig machen.«
»Auf jeden Fall!«, sagte Brittany, als sie aus dem Wagen stieg.
»Und halt mich in Sachen Kai auf dem Laufenden!«, rief Josie ihr hinterher.
Brittany drehte sich um, hielt den Daumen hoch und nickte mit einem strahlenden Lächeln.
Josie ließ sich wieder in die Polster sinken und schickte Ash auf dem Weg zurück in die Wohnung eine SMS . Sie hatte ihm von dem Mittagessen mit ihren Freundinnen erzählt, und er hatte ihr viel Spaß gewünscht und gebeten, dass sie ihm Bescheid geben möge, wenn sie wieder nach Hause fuhr. Vielleicht würde er es sogar schaffen, früh von der Arbeit nach Hause zu kommen.
Freudig erregt durchquerte sie die Stadt. Sie konnte sich gar nicht mehr erinnern, wann sie zuletzt so … glücklich gewesen war, so entspannt sorglos und absolut zufrieden mit ihrem Leben. Der Wagen hielt vor Ashs Apartmenthaus; sie stieg aus und dankte dem Fahrer. Sie betrat das Gebäude, als der Portier, der gerade telefonierte, die Hand über die Sprechmuschel legte.
»Miss Carlysle, für Sie ist ein Paket abgegeben worden. Soll ich es Ihnen nach oben in die Wohnung bringen?«
Josie lächelte. »Nein, nicht nötig. Es ist klein, oder? Ich nehme es selbst mit hoch.«
Sie hatte ein paar neue Pinsel bestellt und wusste, dass sie heute geliefert werden sollten.
»Es ist im Büro. Warten Sie eine Sekunde, dann hole ich es Ihnen.«
»Ach, nicht nötig«, rief sie. »Telefonieren Sie in Ruhe zu Ende. Ich hol es mir einfach und nehme es gleich mit nach oben.«
»Miss Carlysle!«, rief er ihr hinterher.
Sie betrat das kleine Büro, in dem auch die Lieferungen aufbewahrt wurden, und sah das kleine Päckchen auf dem Tisch. Lächelnd klemmte sie es
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