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Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Verhext in Texas: Roman (German Edition)

Titel: Verhext in Texas: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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natürlich nicht aufgefordert, mich zu ihnen zu setzen. Und wenn sie es getan hätten, wäre ich wahrscheinlich auf der Stelle tot umgefallen. In der Schulzeit sprachen solche Jungs nicht mit Mädchen wie mir, es sei denn, sie brauchten Hilfe bei den Englischhausaufgaben.
    Inzwischen sahen sie etwas anders aus als früher. Wir waren noch keine zehn Jahre aus der Schule, aber sie hatten schon ausgeprägte Geheimratsecken und gingen insgesamt sichtlich in die Breite. Ich wollte Steve keine falschen Hoffnungen machen, aber ihr Tisch stand an einer zentralen Stelle, und wenn jemand darüber Bescheid wusste, ob sich etwas Aufsehenerregendes ereignet hatte, dann diese Jungs.
    Ich ging zu ihrem Tisch, blieb aber alle paar Schritte stehen und naschte an meinem Eis, damit ich nicht etwa übereifrig wirkte. »Hallo«, sagte ich. »So trifft man sich wieder.«
    »Was treibst du denn so?«
    »Ich bin gerade meinen Eltern entflohen. Und ich esse ein Eis.«
    Steve klopfte neben sich auf die Bank. »Willst du dich zu uns setzen? Ich hab dir einen Platz freigehalten.«
    »Das war aber nett von dir.« Ich setzte mich ans Ende der Bank, so weit von ihm weg wie nur irgend möglich, was aber trotzdem nicht sonderlich weit war, da er keinerlei Anstalten machte, rüberzurutschen und mir mehr Platz einzuräumen. Mein Gefühl sagte mir, dass er das eher mit Absicht denn aus Taktlosigkeit tat. Ich nahm noch einen Löffel von meinem Eis, um ein unwillkürliches Kichern zu unterdrücken. Das letzte Mal, als Männer so scharf auf meine Gegenwart gewesen waren, hatte ich verzauberte Schuhe angehabt. Irgendwie bezweifelte ich jedoch, dass meine verschlissenen alten Turnschuhe irgendeinen Attraktionszauber auf sie ausübten. »Also, Jungs, was gibt’s Neues heute Abend?«, fragte ich.
    »Nichts«, grummelte der Typ mir gegenüber. Ich konnte mich an seinen richtigen Namen nicht mehr erinnern. In der Schule hatten sie ihn Panzer genannt, und wie es aussah, tat er als Erwachsener alles, um seinem Spitznamen gerecht zu werden. Seine einsilbige Antwort führte mir einmal mehr vor Augen, warum ich von den Footballhelden an der Schule nie sonderlich beeindruckt gewesen war.
    »Sieht ganz so aus, als wäre nicht viel passiert, während ich weg war«, sagte ich.
    »Sehr, sehr wenig«, erwiderte Steve und streckte seinen Arm auf der Rückenlehne der Bank aus. »Aber du hast dich verändert, so viel steht fest.«
    Ich war ziemlich sicher, dass er mit mir flirtete, hatte aber keine Ahnung, wie ich darauf reagieren sollte. Einerseits wollte ich gern hören, inwiefern er mich verändert fand, andererseits wusste ich ganz sicher, dass ich mich auf eine Art verändert hatte, die zu erkennen er ohnehin niemals in der Lage gewesen wäre. »Das ist nun mal so, wenn man erwachsen wird«, gab ich zurück. Und bevor er einen neuen Versuch unternehmen konnte, mit mir zu flirten, fügte ich hinzu: »Ich nehme an, dass die Bürgersteige hier immer noch ziemlich früh hochgeklappt werden. Hier tanzt keiner durch die Straßen oder so was.«
    Sie sahen mich alle verständnislos an, woraus ich schließen konnte, dass der Parkplatztanz, von dem Mom erzählt hatte, überhaupt nicht stattgefunden hatte. Oder aber der Zauber war, wenn es ihn denn gegeben hatte, gut genug gewesen, um die Erinnerung der Beteiligten daran so weit auszulöschen, dass sie nicht darüber reden konnten. So funktionierten diese Zauber für gewöhnlich. Da ich bislang keinen anderen eindeutigen Beweis von Magie gefunden hatte, neigte ich jedoch Ersterem zu.
    »Die große Stadt ist dir wohl nicht besonders gut bekommen, was?«, sagte Steve und sah mich mitleidig an.
    Ich hätte mich beinahe an einem Schokostückchen verschluckt. »Wie bitte?«
    »Na ja, ich meine, du bist ganz schön schnell wieder hier gewesen. Wie lange warst du weg, ein Jahr oder so?« Er tätschelte meinen Oberschenkel. »Aber mach dir keine Sorgen, hier denkt niemand schlecht über dich. Manche Leute sind einfach nicht dafür gemacht wegzugehen. Du bist der Heimatstadt treu. Du gehörst hierher, zu uns.«
    »Ich … nein … was?« Ich war zu überrascht, um einen zusammenhängenden Satz bilden zu können, was wahrscheinlich auch das Beste war. Wenn ich irgendetwas gesagt hätte, dann wäre es eine Standpauke gewesen, die sich gewaschen hatte. Aber als ich endlich eine angemessene Antwort im Kopf formuliert hatte, hatte ich mich schon wieder so weit beruhigt, dass ich ihm nicht mehr die Augen auskratzen wollte. »Die Firma, für

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