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Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debora Geary
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Cousin, der sein Geld damit verdient, Stürme zu jagen. Feuerhexen waren im Mittelalter Kampfmagier. Heutzutage ist diese Fähigkeit nicht mehr sehr verbreitet, vielleicht weil die meisten Kampfmagier nicht lange genug leben, um ihre Gene weiterzugeben.«
    »Dann ist Magie also genetisch bedingt?« Lauren sah interessiert aus. Das war ein gutes Zeichen.
    »Nicht immer«, sagte Jamie. »Einer meiner Cousins
beschäftigt sich mit der Genealogie von Hexen. In manchen Familien sind die Vererbungsmuster deutlich zu erkennen. Dann wieder ergeben sie gar keinen Sinn. Und dann gibt es noch solche wie Sophie, die keine Hexen in ihrer Verwandtschaft hat und deren Fähigkeit trotzdem stark ausgebildet ist.«
    Lauren schluckte das letzte Stück Bagel herunter. »Okay. Bis hierher kann ich dir folgen. Was sind die anderen vier Machtquellen?«
    »Mentalkräfte zum Beispiel.«
    »Wie bei Telepathen?«
    »Ja, und Empathen. Das sind rezeptive Fähigkeiten, das heißt, du kannst wahrnehmen, was jemand denkt oder fühlt. Die meisten Mentalhexen können auch etwas in den Kopf eines anderen senden.«
    Lauren hob eine Augenbraue. »Das hört sich nicht so nett an.«
    »Wie die meisten Hexenkräfte kann es zum Guten oder zum Schlechten verwendet werden. Eine von Moiras Töchtern arbeitet im Krankenhaus mit Kindern, bevor sie operiert werden. Sie schickt ihnen Worte und Gefühle, die sie trösten. Das ist schon toll, wenn man in der Lage ist, ein verängstigtes Kind vor einer schwierigen Operation zu beruhigen.«
    Lauren nickte langsam. »Ich erinnere mich, wie mir die Mandeln herausgenommen wurden. Ich hatte schreckliche Angst.«
    Nachdem er kurz mit sich gerungen hatte, nutzte Jamie die Gelegenheit, die sich ihm bot. »Die Krankenhäuser sind voll mit verängstigten, kranken Menschen. Davon
hast du sicher mehr mitbekommen als die meisten anderen Kinder.«
    Lauren hob die andere Augenbraue. »Interessante Theorie. Kommen wir zurück zur Wissenschaft. Elementarkräfte, Mentalkräfte. Was sonst noch?«
    »Lebensenergie. Da findet man gewöhnlich die Heiler. Die meisten Heiler sind durch die Menge ihrer eigenen Lebenskraft limitiert. Manche, wie Sophie, können ihre Heilkraft mit den Elementen verbinden, das zehrt dann weniger an ihren eigenen Kräften.«
    »Ist das gefährlich für den Heiler?«
    »Möglicherweise«, sagte Jamie. »Jede Hexerei ist potenziell gefährlich. Deswegen ist die Ausbildung auch so wichtig, so mindert man die Risiken.«
    »Lustig. Was muss ich sonst noch wissen?«
    Jamie hatte nicht viele Studenten, die so interessiert an diesen Dingen waren. »Die beiden letzten Machtquellen kommen weniger häufig vor. Manche Hexen haben das, was man früher Tiermagie nannte  – sie können mit Tieren sprechen oder deren Gestalt annehmen. Viele Schamanen haben diese Kräfte. Wir lernen immer noch dazu und testen aus, glauben aber mittlerweile zu wissen, dass die Machtquelle unsere eigene DNA ist, die Energien unserer gemeinsamen Evolution und Prähistorie.«
    Laurens Augenbrauen wanderten immer höher. Jamie hoffte, dass das ein gutes Zeichen war. Im Vergleich zur Gestaltwandlung kamen ihr Mentalkräfte jetzt vielleicht ganz normal vor. »Manche Hexen ziehen ihre Macht aus der Astralebene oder dem Jenseits. Zum Beispiel Medien, Zeitreisende, Wahrsager, Orakel. Sie sind ziemlich selten.«
    Lauren lachte. »Nicht so selten. Ich kann den Fernseher anstellen und habe für zwei Dollar die Minute so viele, wie ich will.«
    Jamie schnitt eine Grimasse. »Die tun uns genauso wenig einen Gefallen. Es gibt eine Menge Scharlatane.«
    »Mal angenommen, ich wäre dazu verrückt genug, dann könnte ich mir am ehesten noch Wetterhexen oder Gedankensprache vorstellen. Aber Zeitreisen oder Gestaltwandlung  – tut mir leid. Das ist etwas zu viel für den ersten Schultag.«
    Jamie grinste. »Wem sagst du das. Ich habe einen Großonkel, der Gestaltwandler ist. Das ist echt unheimlich. Als ich das erste Mal sah, wie er sich verwandelte, war ich ungefähr vier. Ich hatte eine Woche lang Albträume.«
    »Warum hat er ein Kind dabei zusehen lassen?«
    Hoffentlich war es keine schlechte Idee, Lauren ein paar von den verrückten Eskapaden seiner Familie zu erzählen. »Er hat es nicht mit Absicht getan. Ich habe mit meinen Brüdern Schlangenkrieg gespielt. Dabei verhext man kleine Plastikschlangen und lässt sie fliegen, um die anderen damit anzugreifen. Mein Onkel kam gerade zufällig zum falschen Zeitpunkt um die Ecke spaziert und wurde mit

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