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Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debora Geary
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Sensibilität für recht schwache mentale Projektionen zeigst.«
    Lauren grinste süffisant. »Das ist sehr hübsches Fachchinesisch. Das nehme ich auf meine Visitenkarte.«
    Jamie warf ein Kissen nach ihr. Warum waren nur alle seine Schüler immer so kindisch? »Mach die Augen wieder zu. Jetzt setze ich ein paar Elementarmachtströme in Bewegung, so wie gestern im Restaurant, nur ohne visuelle Effekte. Ich möchte, dass du mir sagst, ob du etwas wahrnimmst oder spürst.«
    Jamie nahm die Macht zu einem einfachen Netz aus Elementarenergie zusammen und schob dann behutsam einige der Stränge zu der Stelle, wo Lauren saß. Eine geschulte oder sensible Hexe hätte selbst diese sanften Berührungen gespürt.
    Als sie nicht reagierte, drückte er ein bisschen fester. Dann trennte er die Elemente nacheinander voneinander und goss sie dann quasi wie einen Eimer Wasser über ihrem Kopf aus. Nach ein paar Minuten war er absolut sicher, dass sie für Elementarmagie taub, stumm und blind war.
    »Du wirst dich freuen zu hören, dass du ganz bestimmt keine Elementarhexe bist.«
    Lauren öffnete ein Auge. »Bedeutet das, das ich keinen Sturm rufen kann?«
    »Ziemlich genau. Diese Begabung kommt am häufigsten vor, doch gewöhnlich ist sie nur schwach ausgeprägt. Zum Unglück all derer, die Hexen testen und ausbilden, ist sie bei einigen wenigen superstark, und ausgerechnet denen fehlt es oftmals an Selbstbeherrschung. Aber ich glaube, ich kann mich darauf verlassen, dass du mich nicht in Brand steckst oder einen Hurrikan vom Lake Michigan herbeirufst.«
    »Wenn das keine guten Nachrichten sind!«
    Jamie geriet in Versuchung, ein hübsches Feuerchen zu entzünden, nur um sie zu provozieren. Aber dies war eine sehr bequeme Couch, und sie hatte Brandspuren nicht verdient.
    »Für den nächsten Test musst du ein paar einfache Anweisungen befolgen. Augen wieder zu.«
    Lauren ließ sich wieder zurück in die Kissen sinken. »Das ist fast besser als ein Schläfchen.«
    »Wir fangen einfach an. Wackle mit den Zehen. Lackieren sich alle Frauen die Zehennägel; ist das eine Regel? Schon gut, antworte nicht darauf. Was ist deine Lieblingsfarbe?«
    Jamie hörte auf zu reden und projizierte nur Worte. Lauren, öffne die Augen. Wenn deine Lieblingsfarbe blau ist, warum sind dann deine Zehennägel rot?
    »Die Lackfarbe hängt von meiner jeweiligen Laune ab.«
    Jamie schnappte ein Bild von der Schublade auf, in der ihre Nagellacke in säuberlich sortierten Farbreihen standen. Er gab ihr mental einen Stoß mit dem Ellbogen. Wow, wie viele Arten Nagellack braucht eine Frau? Sortierst du auch deine Kleidung nach Farbe, oder bist du nur mit deinem Nagellack so pingelig?
    Er erkannte den Moment, in dem Lauren begriff, dass sie die Einzige war, die laut sprach. Leider sendeten verärgerte Mentalhexen ihren Unmut nach außen. Bei ihr drohte dies in Panik umzuschlagen.
    Dieser Teil des Programms verlangte die allergrößte Vorsicht. Missgelaunte Hexen konnten sehr empfindlich sein.
    »Ich habe dir gesagt, du sollst dich aus meinem Kopf raushalten. Raus da.«
    Jamie zuckte zusammen. »Du musst nicht schreien. Glaub mir, deine mentale Stimme ist laut genug. Ich war nicht in deinem Kopf. Tatsächlich habe ich sogar umfassende Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um nicht hineinzugeraten.«
    »Woher weißt du dann, dass ich eine Schublade mit nach Farben sortierten Nagellacken habe? Und warum kann ich dich in meinem Kopf reden hören?«
    »Du bist mir entgegengekommen, Lauren. Sogar so ungeschult, wie du bist, kannst du Bilder so weit schicken, dass ich sie aufnehmen kann. Und Gefühle auch, ganz sicher. Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du deine Wut ein bisschen runterfahren könntest; sie tut mir im Kopf weh. Ich würde sagen, dass du das Komplettpaket an Kräften einer Mentalhexe hast.«
    Lauren kochte immer noch vor Wut. »Vielleicht hast du einfach nur besonders sensible Rezeptoren.«
    Jamie riskierte ein Lachen. »Wohl kaum. Meine Mentalkräfte sind ziemlich schwach. Nicht so nutzlos wie deine Elementarkräfte, aber bei Weitem nicht sensibel genug, um das zu schaffen, was du mir vorwirfst. Wenn du mir nichts schickst, kann ich auch nichts lesen.«
    Er hörte, was sie nicht sagte, und versuchte ihr die Angst zu nehmen. »Lauren. Vergiss nicht, dass ich einen Verstärkungszauber gewirkt habe. Niemand auf der Straße wird deine Gedanken hören, wenn du an ihm vorbeigehst. Dies gibt dir lediglich einen Vorgeschmack auf das, was du mit mehr Übung tun

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