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Verhext: Roman (German Edition)

Verhext: Roman (German Edition)

Titel: Verhext: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debora Geary
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könnte Gedanken manipulieren, ohne es zu merken. Leute dazu bringen, Häuser zu kaufen, die sie gar nicht wirklich wollen, Verhandlungen beeinflussen  – so etwas in der Art.
    Sophie: Das ist nicht gut.
    Moira: Außerdem können sich Mentalkräfte, wie andere Fähigkeiten auch, bei emotionaler Belastung oder unter Stress verstärken. Als meine Großmutter klein war, gab es eine Frau, von der niemand wusste, dass sie eine Mentalhexe war, bis sie in die Wehen kam. Es war eine besonders schwere Geburt. Niemand, der mit ihr zusammen im Raum war, war nachher wieder richtig im Kopf, das Baby eingeschlossen.
    Sophie: Das ist schrecklich. Wie tragisch.
    Jamie: Jetzt weiß ich, warum ihr wolltet, dass ich sie überrasche. Vielen Dank, Leute.
    Nell: Sei tapfer, Brüderchen. Sie wird schon nichts tun, was nicht schon andere Schüler vor ihr mit dir gemacht hätten.
    Jamie: Das ist nicht gerade beruhigend.
    Moira: Das sollte es auch nicht sein. Ungeschulte Hexen sollten mit Vorsicht behandelt werden. Jamie, du musst noch einmal mit ihr reden.
    Jamie: Ich glaube nicht, dass sie im Moment besonders
scharf auf mich ist. Kann nicht jemand anderes nach Chicago kommen? Das Wetter ist herrlich.
    Moira: Vielleicht braucht sie nur Zeit, um nachzudenken. Das war sicher ein Schock für sie.
    Jamie: Selbst wenn sie sich wieder beruhigt, ist die Situation immer noch heikel. Ich muss wirklich allein mit ihr sein, um ihre Mentalkräfte verlässlich testen zu können. Andere Menschen senden zu viele mentale Interferenzen.
    Nell: Versuch es in einem Park oder so.
    Jamie: Hier ist es so kalt wie am Nordpol.
    Nell: Quatsch. Aber warum verbringst du den Abend nicht mit Nash und besuchst sie dann gleich morgen früh. Wenn sie eine Nacht darüber geschlafen hat, sieht sie die Dinge vielleicht anders.
    Jamie: Ich kann doch nicht einfach so vor ihrer Tür auftauchen. Wahrscheinlich hält sie mich jetzt schon für einen Stalker.
    Moira: Dir bleibt gar keine Wahl, Jamie. Du kannst ihre mentalen Kräfte schlecht mitten in einem vollen Restaurant testen. Hoffentlich vertraut sie dir immerhin so weit, dass sie dich in ihre Wohnung lässt. Wenn nicht, müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen.
    Moira stand von ihrem Computer auf, um sich eine Tasse Tee zu holen.
    Eine ungeschulte Hexe, das durfte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Niemand von ihnen wollte Laurens Privatsphäre verletzen, aber sie war eine Mentalhexe.
Dass ein Fremder ihr Heim betrat, war nur das erste von vielen Zugeständnissen, die sie ihr abverlangen würden.
    Sie hatte das untrügliche Gefühl, dass diese Wendung der Ereignisse vorausbestimmt war. Das Schicksal ging manchmal seltsame Wege.
     
    Dies war vielleicht ein Zweibecherabend, dachte Lauren, als sie nachdenklich den fast leeren Eiscremebehälter betrachtete. Mittagessen mit einem Hexer  – das war doch ein guter Grund.
    Sie kuschelte sich tiefer in ihre geliebte Couch. Die gesamte Einrichtung ihres Lofts in der Innenstadt hatte sie um diese Couch herum arrangiert, und es hatte sich gelohnt. Das hier war ihr Nest, ein bequemer, erdfarbener Haufen aus voluminösen Kissen und weichen Stoffen.
    Sie kuschelte ihre Füße unter das handgemachte Plaid, das Nat ihr zur Wohnungseinweihung geschenkt hatte, ließ sich rücklings in die weichen Kissen fallen und atmete tief aus. Wenn der Tag ganz besonders mies gewesen war, gab es keinen besseren Ort, um sich vor der Welt zu verstecken.
    Wenn da nicht die zweihundert schwebenden Teller gewesen wären, hätte sie Jamie einfach als eine ihrer zahlreichen seltsamen Bekanntschaften deklarieren und zur Tagesordnung übergehen können. Doch die Teller konnte sie schwerlich ignorieren. Wahrscheinlich war genau das seine Absicht gewesen. Wenn man jemanden davon überzeugen wollte, dass man ein Hexer war, waren solche raffinierten Tricks wohl ziemlich praktisch.
    Doch das war nicht wirklich der springende Punkt. Lauren seufzte. Wenn du in Gesellschaft von einem Becher Ben & Jerry’s nicht einmal mehr ehrlich zu dir selbst sein konntest, dann warst du wirklich in Schwierigkeiten.
    Sie mochte schrullige Menschen. Man konnte sogar sagen, sie sammelte sie. Telekinese war zwar etwas schrulliger als üblich, aber wenn das alles war, konnte sie Jamie durchaus in ihre Sammlung aufnehmen. Und herausfinden, welche coolen Tricks er sonst noch so auf Lager hatte.
    Aber warum um alles in der Welt glaubte er, dass sie auch eine Hexe war? Das war quasi ein K.-o.-Kriterium für eine entspannte,

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